Noch bis zu den Sommerferien sammelt der Radentscheid Osnabrück Unterschriften für sein Bürgerbegehren für sicheren Radverkehr. Auf Einladung von Bündnis/Die Grünen hat der Radentscheid Osnabrück am Montag (30. Mai) Negativbeispiele der Radverkehrsinfrastruktur gezeigt. Dabei konnten Mitglieder der Initiative der Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Oktober, Julia Hamburg, und der Landrätin des Landkreises Osnabrück, Anna Kebschull, auch Verbesserungspotenziale aufzeigen, die über die Zuständigkeiten der Stadt hinausgehen.

Mit Blick auf viel zu schmale Schutzstreifen wie in der Liebigstraße wünscht sich der Radentscheid mehr Tempo 30-Anordnungen und mehr Entscheidungsmöglichkeiten bei den Kommunen. „Es gibt seit 2017 bereits ein Modellprojekt, das aber leider nicht umgesetzt wird. Von der aktuellen Landesregierung ist da bis Oktober wohl nichts mehr zu erwarten. Die neue Landesregierung muss dann schnell handeln. Wo kein Platz für sichere Radwege ist, muss das Tempo zwingend runter – bevor Unfallschwerpunkte entstehen“, so Inke Gehrling.




Neben den Radfahrstreifen in Mittellage auf dem Wall steuerte die Gruppe auch die Pagenstecherstraße an. Hier hat die Stadt nach dem letzten tödlichen Unfall angekündigt, aktiv zu werden. „Passiert ist aber immer noch nichts“, ärgert sich Thomas Benke. „Dabei sind gerade die großen Einfallstraßen auch wichtige Routen für den Radverkehr. Auch Radfahrerinnen und Radfahrer sind Pendler*innen und Kund*innen.“ Darüber hinaus berühren sie den Einflussbereich des Landkreises. „Wie geht es hinter der Stadtgrenze eigentlich weiter? Auch das muss mitgedacht werden. Insofern muss sich die Stadt hier auch mit dem Landkreis abstimmen. Wir haben genügend Kommunen in Fahrraddistanz.“

Weitere Forderung gegenüber der Landesebene waren eine gute finanzielle Ausstattung für den Radwegebau, ein Programm für Radschnellwege sowie eine landesweite Lastenradförderung, von der auch Privatpersonen profitieren.

Die Mitglieder des Radentscheids freuten sich auch über die symbolische Unterstützung Hamburgs und Kebschulls, die sich in die Soli-Liste des Bürgerbegehrens eingetragen haben.

Zu den fünf Zielen des Radentscheids Osnabrück gehören der Ausbau eines sicheren Radwegenetzes, komfortable Radwege an Hauptverkehrsstraßen, die Entschärfung von gefährlichen Kreuzungen sowie mehr Abstellanlagen. Darüber hinaus soll die für ein lebenswertes Osnabrück so wichtige Mobilitätswende konsequent und transparent gefördert werden.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die beim Sammeln der Unterschriften helfen wollen, können sich per Mail an unterschriften@radentscheid-os.de wenden. Auch Spenden und die Anmeldung zum Newsletter sind unter www.radentscheid-os.de möglich.

Fotos: Niklas Kemper