Es ist wirklich interessant zu sehen, wie immer mehr Klein- und Kleinstbetriebe vom Auto aufs Lastenrad umsteigen. Sie machen den Anfang einer Mobilitätswende, die wohl wirklich noch in den Kinderschuhen steckt. Nächster Akteur ist die Osnabrücker Tafel. Sie bietet einen Bringdienst für Tafel-Kund*innen an, die nicht persönlich zur Essensausgabe an der Schlachthofstraße kommen können. Dazu gehören Menschen mit vorhandenem Osnabrücker Pass, einem gültigen Behindertenausweis, über 80-Jährige und körperlich Eingeschränkte. Die Tafel beliefert so wöchentlich ca. 100 Kund*innen in und um Osnabrück.

Noch machen das ehrenamtliche Mitarbeiter*innen mit ihren privaten Autos. Somit ist die Tafel aber sehr abhängig von ihnen. Sollten es sich die Lieferant*innen ihr Engagement schlicht nicht mehr leisten können – steigende Spritpreise und Kosten aller Art -, wäre die Belieferung der auf den Lieferdienst angewiesenen Kund*innen bedroht.

Um sich davon und vom Verbrennungsmotor unabhängig zu machen, sammelt die Tafel nun Spenden für ein großes E-Lastenrad. Neben dem Klimaschutz – das Lastenrad soll mit eigenem Strom aus einer Solaranlage an dem Hauptgebäude geladen werden – ist auch die Zeitersparnis ein wichtiger Vorteil: Fahrräder können in Städten direktere Wege nehmen, müssen sich nicht auf lange Parkplatzsuche begeben und können meist direkt vor die Tür fahren.

Wer die Osnabrücker Tafel bei der Anschaffung des E-Lastenrades unterstützen will, kann das über die Spendenplattform betterplace.org machen. Das Projekt ist gerade gestartet und es sollen gut 15.000 Euro zusammenkommen.

Die Osnabrücker Tafel an der Einfahrt zum Radschnellweg. Rechts sieht man auch die Fahrradzählstelle, die von einem nicht ganz so fahrradfreundlichen Osnabrücker Online-Medium mal als „ein hoch ausgestreckter Mittelfinger gegenüber den Besuchern der Osnabrücker Tafel“ bezeichnet wurde. Die Tafel selbst sieht übrigens überhaupt kein Problem in der Fahrradzählstelle…
Foto: Tafel Osnabrück