Der Radentscheid Osnabrück kritisiert die für die heutige Ratssitzung vorgestellten Pläne für den Umbau der Vehrter Landstraße. Die Pläne sehen Radwege mit streckenweise nur 1,6 Metern Breite vor.

Inke Gehrling: „Das darf so nicht gebaut werden. Die Vehrter Landstraße ist im Radverkehrsplan 2030 als Hauptroute ausgewiesen. Und schon die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) aus dem Jahr 2010 sagen, dass die Regelbreite von Radwegen 2 Meter betragen soll. Lediglich bei einem geringen Radverkehrsaufkommen kann auf 1,6 Meter verkürzt werden. Wir haben an der Vehrter Landstraße mit dem Nettebad, der E-Kartbahn und der Eishalle aber gleich mehrere Ziele aus dem Freizeitbereich, die auch und gerade von Jugendlichen auf dem Fahrrad angefahren werden. 2 Meter müssen also sein.“

Wir dürfen jetzt auf keinen Fall die Fehler von vor 50 Jahren wiederholen und für neue Parkstreifen Abstriche bei den Radwegen machen.

Daniel Doerk ergänzt: „Wenn wir jetzt Straßen umbauen, müssen wir das Radverkehrsaufkommen von morgen im Blick haben und dafür auch die entsprechende Infrastruktur einplanen. Osnabrück will schon in acht Jahren unter den Top 5 der deutschen Fahrradstädte sein. Das bedeutet, dass es auf den Radwegen spürbar voller wird. Wir brauchen also gut ausgebaute und vom motorisierten Verkehr klar getrennte Radwege, die auch ein Überholen ermöglichen und damit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten im Radverkehr Rechnung tragen. Der Platz ist ja da. Wir dürfen jetzt auf keinen Fall die Fehler von vor 50 Jahren wiederholen und für neue Parkstreifen Abstriche bei den Radwegen machen.“

Der Radentscheid Osnabrück weist ferner darauf hin, dass es an der Kreuzung Vehrter Landstraße/Am Vogelsang zu Abbiegeunfällen kommen kann und regt an, die Kreuzung im Sinne von Punkt 3 des Bürgerbegehrens sicher zu gestalten. Leo Fendel: „Der Umbau der Vehrter Landstraße bietet die Möglichkeit, die Kreuzung am Nettebad als Pilotprojekt mit Schutzinseln zu versehen, sodass die Geschwindigkeit des abbiegenden KFZ-Verkehrs verringert und eine Sichtachse zum Radverkehr sichergestellt wird.“

Der Radentscheid Osnabrück fordert zwei Meter breite Radwege auf voller Länge, nicht nur in Abschnitten. Grafik: Stadt Osnabrück

Pressemitteilung Radentscheid Osnabrück