Aus traurigem aktuellem Anlass habe ich mal eine Karte erstellt (2014; und aktualisiere sie laufend), wo in Osnabrück seit dem Jahr 2000 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Unfällen getötet wurden. Insgesamt kam es in den 22 Jahren zu 33 tödlichen Unfällen. Das sind definitv 33 zu viel! Und waren es in den Jahren 2015, 2016 und 2017 jeweils ein Todesfall, so kamen 2018 sogar drei radfahrende Menschen auf Osnabrücks Straßen ums Leben. 2021 haben wir es bis weit in den November geschafft, aber auch dieses Jahr geht nicht und Getöteten zu Ende. Es ist deprimierend…
An drei Kreuzungen kam es jeweils zu zwei tödlichen Unfällen. Für Details einfach die Karte anklicken und tiefer reinscrollen…
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- Im Jahr 2000 kamen zwei Radfahrer in Osnabrück ums Leben. Einzelheiten konnte ich nicht herausfinden.
- Im November 2001 wurde ein 60-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Buersche Straße / Alte Poststraße von einem abbiegenden Lkw überrollt.
- Im März 2002 stirbt ein 11-jähriger Radfahrer an der Süntelstraße in Höhe Bushaltestelle „Am Bürgerpark“.
- Im Juni 2002 stirbt eine 17-jährige Radfahrerin an der Oldenburger Landstraße / Einfahrt FH.
- Im September 2003 stirbt ein 19-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Frankfurter Heerstraße /Am Schölerberg.
- Im Dezember 2003 stirbt ein 66-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Oldenburger Landstraße / Honeburger Weg.
- Im Mai 2004 starb eine 25-jährige Studentin an der Kreuzung Hansastraße / Weserstraße, als sie von einem rechtsabbiegenden LKW überrollt wurde.
- Im März 2005 stirbt ein 72-jähriger Radfahrer an der Mindener Straße (Höhe Hausnummer 371).
- Im Mai 2005 stirbt eine 55-jährige Radfahrerin an der Einmündung Hafenstraße / Hansastraße.
- Im Juni 2005 wurde ein 81-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Buersche Straße / Alte Poststraße von einem abbiegenden Lkw überrollt.
- Im Januar 2006 stirbt ein 64-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Pagenstecherstr / Klöcknerstraße.
- Im Juli 2007 stirbt ein 68-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Bohmter Straße / Baumstraße.
- Im Januar 2009 starb ein 59-jähriger Radfahrer, als er an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraßeunter von einem abbiegenden LKW überrollt wurde.
- Im Mai 2009 kommt eine 70-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Kalkrieser Weg / Bahlweg ums Leben.
- Im Juli 2009 verlor eine 78-jährige Frau an der Kreuzung Fürstenauer Weg / Süberweg auf ihrem Rad das Gleichgewicht, stürzte und wurde von einem tonnenschweren Tieflader überrollt. Sie starb an ihren schweren Verletzungen.
- Im Oktober 2011 wird ein 73-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Hansastraße / Weserstraße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt und getötet.
- Im September 2012 wird eine 39-jährige Radfahrerin an der Einmündung Hasemauer, Ecke Klingensberg bei einem Zusammenstoß mit einem PKW so schwer verletzt, dass sie Tage darauf im Krankenhaus stirbt.
- Im März 2014 starb ein 20-jähriger Radfahrer, als er an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraße unter von einem abbiegenden LKW überrollt wurde.
- Am 10. September 2014 wird eine 74-jährige Radfahrerin auf dem Schutzstreifen auf der Kreuzung Bohmter Straße/Liebigstraße von einer Autofahrerin von hinten erfasst und stirbt dabei. (Ihr 72-jähriger Mann wird schwer verletzt.)
- Am 22. Oktober 2014 wird ein 47-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt. Er verstirbt vier Tage später im Krankenhaus.
- Am 6. Oktober 2015 wird ein 21-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Springmannskamp / Natruper Straße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt. Er verstirbt am 13. Oktober 2015 im Krankenhaus.
- Am 12. Oktober 2016 wird ein 59-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Goethering/ Wittekindstraße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt und getötet.
- Im April verstarb ein 76-jähriger Mann, der 2010 (!) einen Dooring-Unfall auf der Lotter Straße hatte und seitdem im Wachkoma lag.
- Am 16. Oktober 2017 wird eine ca. 70-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Lengericher Landstraße/An der Blankenburg von einem rechtsabbiegenden LKW überrollt und getötet.
- Am 12. Januar 2018 fährt eine 87-jährige Frau entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf dem Radweg und wird von einem abbiegenden Autofahrer übersehen. Sie stirbt sechs Tage später im Krankenhaus.
- Am 30. Juni 2018 stößt ein 83-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Am Tie und Scharfe Hegge mit einem Motorrad zusammen und stirbt.
- Am 31. Dezember 2018 stürzt ein 80-jähriger Radfahrer aus bisher ungeklärten Gründen auf der Hamburger Straße und verstirbt einen Tag später an den Folgen des Sturzes.
- Am 8. August 2019 wird ein 39-jähriger Radfahrer beim Überqueren der Sutthauser Straße von einem Radlader überfahren und stirbt an seinen Verletzungen.
- Am 17. Januar 2020 wird eine 18-jährige Radfahrerin an der Pagenstecher Straße von einem LKW überrollt und getötet.
- Am 7. Juli 2020 wird eine 49-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Schlosswall/Martinistraße von einem LKW überrollt und getötet.
- Am 29. November 2021 wird ein 28-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Heger-Tor-Wall/Martinistraße von einem rechtsabbiegenden LKW überrollt und getötet.
- Am 23. März 2022 wird ein 62-jähriger Radfahrer von einem rechtsabbiegenden LKW an der Kreuzung Kiefernweg/Römereschstraße getötet.
Vielen Dank an die Polizei Osnabrück, die mir bei der Recherche geholfen hat! Ich hoffe, die Karte muss nie wieder ergänzt werden.
21 comments
Joachimmeyer says:
Mrz 17, 2014
Stand nicht in der Zeitung was von 8 Toten in 10 Jahren? Ich meine, dass an der Weserstraße schon zwei Radfahrer totgefahren wurden und da deshalb auch der Spiegel hängt. Kann mich aber auch täuschen.
Daniel says:
Mrz 17, 2014
Ich hoffe natürlich du täuscht dich. Aber es kann natürlich sein. Ich werde noch mal suchen.
speefak says:
Mrz 17, 2014
Innerhlab des ringes sollte der Kraftfahrzeugvekehr generell verbannt werden !!!
Daniel says:
Mrz 17, 2014
Das wird unmöglich sein, denn da sind so gut wie alle Parkhäuser und -garagen. Man könnte den Verkehr dort aber deutlich reduzieren, zum Beispiel durch eine einheitliche Tempo 30 Zone und einen für den motorisierten Individualverkehr geschlossenen Neumarkt.
Joachimmeyer says:
Mrz 17, 2014
Hab’s gefunden:
http://www.nwm-tv.de/index.php?article_id=54&news=1797
Daniel says:
Mrz 17, 2014
Super, danke!
Ulrich Niendieker says:
Mai 15, 2023
Der tödliche Unfall war aber in Hasbergen
Joachimmeyer says:
Mrz 18, 2014
2012: Radfahrerin stirbt an Verletzungen
http://www.24pr.de/polizei/polizeimeldung-616586.html
http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/66082/osnabruck-radfahrerin-nach-unfall-gestorben
Daniel says:
Mrz 18, 2014
Noch mal danke für die Recherche!
Jetzt fehlen mir noch zwei Orte aus 2007 und 2009.
Und ob es zwischen 2000 und 2006 noch welche gab, versucht die Polizei gerade herauszufinden…
UG says:
Mrz 19, 2014
2009:
Meintest Du den ersten Unfall Ecke Kommenderiestraße/Johannistorwall? Hier der Link zu einem NOZ-Bericht:
http://www.noz.de/archiv/vermischtes/artikel/213628/grosste-vorsicht-beim-radeln-neben-lastwagen
Der ADFC hatte diesen Unfall damals auch zum Anlass genommen, im Kettenblatt über den Umgang mit LKW zu informieren.
Daniel says:
Mrz 19, 2014
Der ist in der Karte bereits enthalten…
Herge says:
Mrz 22, 2014
Osnabrück ist “ territorio comanche „, ein lebensbedrohliches Gebiet! auf diesen Straßen herscht „Krieg“. Jeden Tag fahre ich mit dem Rad zur Arbeit, früher zur Schule – das sind über 45 Jahre Fahrpraxis. Bis heute hat mich die „Macht“ behütet – wie lange noch? Radikal bin ich erst in den letzten Jahren geworden. In dieser Auto geilen Radfahrer freundlichen Stadt.
Ted says:
Apr 8, 2014
„Im September 2012 wird eine 39-jährige Radfahrerin an der Einmündung Hasemauer, Ecke Klingensberg bei einem Zusammenstoß mit einem PKW so schwer verletzt, dass sie Tage darauf im Krankenhaus stirbt.“
Dazu muss ich aber auch ein sagen : Die ecke bei mir vor Tür ist extrem schlecht einsehbar und ich habe öfters gesehen wie Radfahrer von rechts ( beim Orientfriseur ) ohne Verminderung der Geschwindigkeit einfach über die Straße brettern. Das ist ein Punkt wo ich dann leider dem Radfahrer sagen muss : selber schuld. Ob es in dem o.g. Fall auch so war weis ich nicht. Wäre aber denkbar.
Daniel says:
Apr 8, 2014
Klar, du hast recht damit, dass Radfahrer auch achtsam sein müssen. Ich will auch nicht die Schuldfrage klären, sondern generell für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr werben. Das gilt natürlich auch für Autofahrer untereinander. Das ist aber nicht Thema meines Blogs. Bin aber natürlich froh, wenn das andere übernehmen.
Oldenburg: Getötete Radfahrer seit 2000 | It started with a fight... says:
Jan 29, 2015
[…] für Osnabrück und Braunschweig habe ich schon. Hier kommt nun Oldenburg. Die Infos habe ich wieder von der […]
Braunschweig: Getötete Radfahrer seit 2009 | It started with a fight... says:
Apr 23, 2015
[…] Osnabrück hatte ich vor einiger Zeit ja bereits die traurige Karte der tödlich verunglückten RadfahrerInnen erstellt. Daran konnte man ablesen, dass es mindestens […]
Ride of Silence 2015 | It started with a fight... says:
Apr 28, 2015
[…] die erste deutsche Stadt, die einen Ride of Silence hat. Leider sind auch hier im vergangenen Jahr drei Radfahrer ums Leben gekommen. An diese und die vielen Radfahrerinnen und Radfahrer, deren Leben sich durch einen Unfall für […]
Kevin says:
Jul 8, 2020
2020-07-07: 49-jährige Osnabrückerin wird auf der Kreuzung Schlosswall/Martinistraße von einer Sattelzugmaschine erfasst und überrollt. https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/104236/4646349
Henning says:
Nov 29, 2021
Das es heute wieder zu einen Tödlichen Unfall kam ist unfassbar. Wie kann das sein. Es ist wieder einer zu viel. Es MUSS sich an der Radpolitik etwa ändern.
Ich danke dir sehr für das aufrecht erhalten der Karte.
R.I.P an die Verunglückten
Nils says:
Dez 9, 2021
Laut NOZ kamen in den letzten 20 Jahren in Osnabrück 44 Radfahrer und Fußgänger ums Leben. Die Blockierer einer sicherheits- und umweltrelevanten Verkehrspolitik sitzen m Rat der Stadt. Der hirnlose Spruch „Freie Fahrt für freie Bürger“ hat ja einen unrühmlichen Bekanntheitsgrad erlangt. Ich Frage mich, ob die Anhänger dieser Politik noch ruhig schlafen können.
Christina says:
Mai 21, 2022
Wie gut dass es diese Website gibt, um auch in Osnabrück mehr Bewusstsein für Fahrradfahrer zu entwickeln. Danke, Daniel!
Persönlich finde ich es gut wie in den Niederlanden im Gesetz die Radfahrer beschützt werden, weil sie die schwächere Partei sind.
Hier ein Zitat von einer Anwaltskanzlei-Website: „Die Rechte eines Radfahrers im Falle eines Zusammenstoßes sind je nach Situation unterschiedlich. Im Prinzip schützt Artikel 185 der Straßenverkehrsordnung Radfahrer als schwächere Verkehrsteilnehmer. Im Falle eines Zusammenstoßes muss ein Radfahrer das Verschulden des Kraftfahrzeugführers nicht beweisen. Damit ist der Fahrer des Kraftfahrzeugs automatisch haftbar. Allerdings sind die folgenden Situationen zu berücksichtigen:“(hier nur eine Voraussetzung als Beispiel)
„Es kommt zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Kraftfahrzeug und einem Nicht-Kraftfahrzeug. Auch wenn kein Zusammenstoß stattgefunden hat, aber das Kraftfahrzeug in den Unfall verwickelt ist, gilt § 185 der Straßenverkehrsordnung;……“
Und da gibt es noch mehr Voraussetzungen und Ausnahmen, z.B. höhere Gewalt wobei der KFZ-Fahrer den Unfall nicht beeinflusst hat oder der Radfahrer sich so unwahrscheinlich verhalten hat, dass niemand so was hätte berücksichtigen können. Sieh für mehr Info meine Quelle: https://www.sdwadvocaten.nl/blog/wat-zijn-de-rechten-van-een-fietser-bij-een-aanrijding/
Zitat übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
Jedenfalls passt deswegen jeder Verkehrsteilnehmer in einem Metallkäfig besser auf die schwächere Verkehrsteilnehmer auf, die nur ihren Körper als Schütz haben…
Obwohl es meiner Meinung nach auch was mit der Kultur und Mentalität in den Niederlanden zu tun hat, wie gut so was funktioniert. ‚Fietsen‘ ist wichtig für uns Holländer.