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Osnabrück: Getötete Radfahrer seit 2000

Aus traurigem aktuellem Anlass habe ich mal eine Karte erstellt (2014; und aktualisiere sie laufend), wo in Osnabrück seit dem Jahr 2000 Radfahrerinnen und Radfahrer bei Unfällen getötet wurden. Insgesamt kam es in den 24 Jahren zu 35 tödlichen Unfällen. Das sind definitv 35 zu viel! Und waren es in den Jahren 2015, 2016 und 2017 jeweils ein Todesfall, so kamen 2018 sogar drei radfahrende Menschen auf Osnabrücks Straßen ums Leben. 2021 haben wir es bis weit in den November geschafft, aber auch dieses Jahr geht nicht und Getöteten zu Ende. Es ist deprimierend…

An drei Kreuzungen kam es jeweils zu zwei tödlichen Unfällen. Für Details einfach die Karte anklicken und tiefer reinscrollen…

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  • Im Jahr 2000 kamen zwei Radfahrer in Osnabrück ums Leben. Einzelheiten konnte ich nicht herausfinden.
  • Im November 2001 wurde ein 60-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Buersche Straße / Alte Poststraße von einem abbiegenden Lkw überrollt.
  • Im März 2002 stirbt ein 11-jähriger Radfahrer an der Süntelstraße in Höhe Bushaltestelle „Am Bürgerpark“.
  • Im Juni 2002 stirbt eine 17-jährige Radfahrerin an der Oldenburger Landstraße / Einfahrt FH.
  • Im September 2003 stirbt ein 19-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Frankfurter Heerstraße /Am Schölerberg.
  • Im Dezember 2003 stirbt ein 66-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Oldenburger Landstraße / Honeburger Weg.
  • Im Mai 2004 starb eine 25-jährige Studentin an der Kreuzung Hansastraße / Weserstraße, als sie von einem rechtsabbiegenden LKW überrollt wurde.
  • Im März 2005 stirbt ein 72-jähriger Radfahrer an der Mindener Straße (Höhe Hausnummer 371).
  • Im Mai 2005 stirbt eine 55-jährige Radfahrerin an der Einmündung Hafenstraße / Hansastraße.
  • Im Juni 2005 wurde ein 81-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Buersche Straße / Alte Poststraße von einem abbiegenden Lkw überrollt.
  • Im Januar 2006 stirbt ein 64-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Pagenstecherstr / Klöcknerstraße.
  • Im Juli 2007 stirbt ein 68-jähriger Radfahrer an der Kreuzung  Bohmter Straße / Baumstraße.
  • Im Januar 2009 starb ein 59-jähriger Radfahrer, als er an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraßeunter von einem abbiegenden LKW überrollt wurde.
  • Im Mai 2009 kommt eine 70-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Kalkrieser Weg / Bahlweg ums Leben.
  • Im Juli 2009 verlor eine 78-jährige Frau an der Kreuzung Fürstenauer Weg / Süberweg auf ihrem Rad das Gleichgewicht, stürzte und wurde von einem tonnenschweren Tieflader überrollt. Sie starb an ihren schweren Verletzungen.
  • Im Oktober 2011 wird ein 73-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Hansastraße / Weserstraße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt und getötet.
  • Im September 2012 wird eine 39-jährige Radfahrerin an der Einmündung Hasemauer, Ecke Klingensberg bei einem Zusammenstoß mit einem PKW so schwer verletzt, dass sie Tage darauf im Krankenhaus stirbt.
  • Im März 2014 starb ein 20-jähriger Radfahrer, als er an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraße unter von einem abbiegenden LKW überrollt wurde.
  • Am 10. September 2014 wird eine 74-jährige Radfahrerin auf dem Schutzstreifen auf der Kreuzung Bohmter Straße/Liebigstraße von einer Autofahrerin von hinten erfasst und stirbt dabei. (Ihr 72-jähriger Mann wird schwer verletzt.)
  • Am 22. Oktober 2014 wird ein 47-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Johannistorwall / Kommenderiestraße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt. Er verstirbt vier Tage später im Krankenhaus.
  • Am 6. Oktober 2015 wird ein 21-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Springmannskamp / Natruper Straße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt. Er verstirbt am 13. Oktober 2015 im Krankenhaus.
  • Am 12. Oktober 2016 wird ein 59-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Goethering/ Wittekindstraße von einem rechts abbiegenden LKW überrollt und getötet.
  • Im April verstarb ein 76-jähriger Mann, der 2010 (!) einen Dooring-Unfall auf der Lotter Straße hatte und seitdem im Wachkoma lag.
  • Am 16. Oktober 2017 wird eine ca. 70-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Lengericher Landstraße/An der Blankenburg von einem rechtsabbiegenden LKW überrollt und getötet.
  • Am 12. Januar 2018 fährt eine 87-jährige Frau entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf dem Radweg und wird von einem abbiegenden Autofahrer übersehen. Sie stirbt sechs Tage später im Krankenhaus.
  • Am 30. Juni 2018 stößt ein 83-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Am Tie und Scharfe Hegge mit einem Motorrad zusammen und stirbt.
  • Am 31. Dezember 2018 stürzt ein 80-jähriger Radfahrer aus bisher ungeklärten Gründen auf der Hamburger Straße und verstirbt einen Tag später an den Folgen des Sturzes.
  • Am 8. August 2019 wird ein 39-jähriger Radfahrer beim Überqueren der Sutthauser Straße von einem Radlader überfahren und stirbt an seinen Verletzungen.
  • Am 17. Januar 2020 wird eine 18-jährige Radfahrerin an der Pagenstecher Straße von einem LKW überrollt und getötet.
  • Am 7. Juli 2020 wird eine 49-jährige Radfahrerin an der Kreuzung Schlosswall/Martinistraße von einem LKW überrollt und getötet.
  • Am 29. November 2021 wird ein 28-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Heger-Tor-Wall/Martinistraße von einem rechtsabbiegenden LKW überrollt und getötet.
  • Am 23. März 2022 wird ein 62-jähriger Radfahrer von einem rechtsabbiegenden LKW an der Kreuzung Kiefernweg/Römereschstraße getötet.
  • Am 9. Mai 2024 kommt ein 50-jähriger Radfahrer offenbar ohne Fremdeinwirkung kurz vor Mitternacht von der Straße ab und kollidiert mit einem Baumstumpf.
  • Am 2. Juni 2024 wird ein gestürzter, am Boden liegender 56-jähriger Fahrradfahrer von einem Autofahrer überfahren und getötet.

 

Vielen Dank an die Polizei Osnabrück, die mir bei der Recherche geholfen hat! Ich hoffe, die Karte muss nie wieder ergänzt werden.

23 Antworten auf „Osnabrück: Getötete Radfahrer seit 2000“

Stand nicht in der Zeitung was von 8 Toten in 10 Jahren? Ich meine, dass an der Weserstraße schon zwei Radfahrer totgefahren wurden und da deshalb auch der Spiegel hängt. Kann mich aber auch täuschen.

Noch mal danke für die Recherche!
Jetzt fehlen mir noch zwei Orte aus 2007 und 2009.
Und ob es zwischen 2000 und 2006 noch welche gab, versucht die Polizei gerade herauszufinden…

Osnabrück ist “ territorio comanche „, ein lebensbedrohliches Gebiet! auf diesen Straßen herscht „Krieg“. Jeden Tag fahre ich mit dem Rad zur Arbeit, früher zur Schule – das sind über 45 Jahre Fahrpraxis. Bis heute hat mich die „Macht“ behütet – wie lange noch? Radikal bin ich erst in den letzten Jahren geworden. In dieser Auto geilen Radfahrer freundlichen Stadt.

„Im September 2012 wird eine 39-jährige Radfahrerin an der Einmündung Hasemauer, Ecke Klingensberg bei einem Zusammenstoß mit einem PKW so schwer verletzt, dass sie Tage darauf im Krankenhaus stirbt.“

Dazu muss ich aber auch ein sagen : Die ecke bei mir vor Tür ist extrem schlecht einsehbar und ich habe öfters gesehen wie Radfahrer von rechts ( beim Orientfriseur ) ohne Verminderung der Geschwindigkeit einfach über die Straße brettern. Das ist ein Punkt wo ich dann leider dem Radfahrer sagen muss : selber schuld. Ob es in dem o.g. Fall auch so war weis ich nicht. Wäre aber denkbar.

Klar, du hast recht damit, dass Radfahrer auch achtsam sein müssen. Ich will auch nicht die Schuldfrage klären, sondern generell für mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr werben. Das gilt natürlich auch für Autofahrer untereinander. Das ist aber nicht Thema meines Blogs. Bin aber natürlich froh, wenn das andere übernehmen.

Das es heute wieder zu einen Tödlichen Unfall kam ist unfassbar. Wie kann das sein. Es ist wieder einer zu viel. Es MUSS sich an der Radpolitik etwa ändern.
Ich danke dir sehr für das aufrecht erhalten der Karte.
R.I.P an die Verunglückten

Laut NOZ kamen in den letzten 20 Jahren in Osnabrück 44 Radfahrer und Fußgänger ums Leben. Die Blockierer einer sicherheits- und umweltrelevanten Verkehrspolitik sitzen m Rat der Stadt. Der hirnlose Spruch „Freie Fahrt für freie Bürger“ hat ja einen unrühmlichen Bekanntheitsgrad erlangt. Ich Frage mich, ob die Anhänger dieser Politik noch ruhig schlafen können.

Wie gut dass es diese Website gibt, um auch in Osnabrück mehr Bewusstsein für Fahrradfahrer zu entwickeln. Danke, Daniel!

Persönlich finde ich es gut wie in den Niederlanden im Gesetz die Radfahrer beschützt werden, weil sie die schwächere Partei sind.

Hier ein Zitat von einer Anwaltskanzlei-Website: „Die Rechte eines Radfahrers im Falle eines Zusammenstoßes sind je nach Situation unterschiedlich. Im Prinzip schützt Artikel 185 der Straßenverkehrsordnung Radfahrer als schwächere Verkehrsteilnehmer. Im Falle eines Zusammenstoßes muss ein Radfahrer das Verschulden des Kraftfahrzeugführers nicht beweisen. Damit ist der Fahrer des Kraftfahrzeugs automatisch haftbar. Allerdings sind die folgenden Situationen zu berücksichtigen:“(hier nur eine Voraussetzung als Beispiel)
„Es kommt zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Kraftfahrzeug und einem Nicht-Kraftfahrzeug. Auch wenn kein Zusammenstoß stattgefunden hat, aber das Kraftfahrzeug in den Unfall verwickelt ist, gilt § 185 der Straßenverkehrsordnung;……“
Und da gibt es noch mehr Voraussetzungen und Ausnahmen, z.B. höhere Gewalt wobei der KFZ-Fahrer den Unfall nicht beeinflusst hat oder der Radfahrer sich so unwahrscheinlich verhalten hat, dass niemand so was hätte berücksichtigen können. Sieh für mehr Info meine Quelle: https://www.sdwadvocaten.nl/blog/wat-zijn-de-rechten-van-een-fietser-bij-een-aanrijding/
Zitat übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Jedenfalls passt deswegen jeder Verkehrsteilnehmer in einem Metallkäfig besser auf die schwächere Verkehrsteilnehmer auf, die nur ihren Körper als Schütz haben…
Obwohl es meiner Meinung nach auch was mit der Kultur und Mentalität in den Niederlanden zu tun hat, wie gut so was funktioniert. ‚Fietsen‘ ist wichtig für uns Holländer.

Erst einmal schrecklich wie viele Radfahrer hier in der Stadt gestorben sind im Straßenverkehr!!
Leider muss ich mal eine Frage in den Raum werfen:
Warum sind so viele Menschen von abbiegenden Lkw getötet worden??
Ich habe bei der Vorbereitung zu meiner Fahrradprüfung hier in Osnabrück (Ende 4. Klasse, also im Jahr 1999) im Sachkunde Unterricht gelernt: Ein Lkw Fahrer kann von dem Punkt aus auf dem er sitzt 4 Meter in alle Richtungen auch in den Spiegeln nichts sehen wegen dem toten Winkel!! Deshalb sollte man immer hinter dem Lkw, ob abbiegend oder nicht, auf eine Kreuzung fahren! Es mag sein, dass die Fahrrad Ampel vorher auf grün springt, aber ich weiß doch der Fahrer des Lkw könnte mich eventuell nicht sehen…. Ich habe tatsächlich mit zehn Jahren den netten Polizisten bei meiner Fahrradprüfung gefragt warum ich warten soll, obwohl ich grün habe, oder trotz Fahrradweg nicht am Sattelzug vorbei auf gleiche Höhe fahren sollte!! Ich habe eine grandiose Antwort bekommen:
Weil der Lkw stärker ist als du!! Und weil du ihn sehen kannst, er dich aber höchstwahrscheinlich nicht!! Und am wichtigsten, weil kein Termin der Welt, es wert wäre, dass du deshalb unter Umständen stirbst, oder?!? Ich will nicht behaupten dass irgendjemand selbst schuld sei, es liegt mir nichts ferner, versteht es nicht falsch…..
Ich verstehe nur nicht, wie so viele Tote bei solch simplen Grundlagen zustande kommen!? Meine Tochter hatte auch gerade Fahrradprüfung, bis heute wird uns beigebracht hinter dem Lkw zu bleiben!!! Vielleicht würde eine Helmpflicht ab einer Geschwindigkeit von mehr als 25 möglichen kmh auf der einen Seite und ein kostenloser „Fahrradführerschein“ mit den Grundkenntnissen im Straßenverkehr als „prüfbescheinigung“ wie beim Mofa Führerschein auf der anderen Seite erheblich zu mehr Sicherheit beitragen?!? Dann würde auch jeder Verkehrsteilnehmer den ersten Paragrafen der StVO kennen: Gegenseitige Vorsicht und Rücksichtnahme…..

„Weil der Lkw stärker ist als du“ soll eine grandiose Antwort sein? Dann können wir ja einfach das Recht des Stärkeren walten lassen und brauchen gar keine Regeln mehr.

Im Übrigen gibt es keinen Toten Winkel. LKW sind mit den nötigen Spiegeln ausgestattet. Und wenn sich die Fahrer beim Abbiegen die nötige Zeit lassen, können sie sie auch einsehen. (Dafür wurde ja gerade eine Maximalgeschwindigkeit beim Abbiegen rechtlich eingeführt.)

Inwiefern ein Helm helfen soll, wenn ein Vierzigtonner dich überfährt, will mir nicht einleuchten.

Kurzum: Du wälzt die komplette Verantwortung auf die Opfer ab.

Stattdessen braucht es sichere Infrastruktur und Fahrzeuge, die keine tickenden Zeitbomben sind. Warum werden LKW für den Straßenverkehr zugelassen, wenn die Fahrer sie offenbar nicht unter Kontrolle haben (können)?

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