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Osnabrück: Bürgerumfrage zur Verkehrswende

Ohne Mobilität geht es nicht. Allerdings steigen durch das zunehmende Verkehrsaufkommen die Belastungen für Mensch und Umwelt erheblich: Treibhausgase, lokale Schadstoffbelastungen, Lärm und Flächenverbrauch nehmen zu. Um die Mobilität des Einzelnen…

Zusammen mit 50 weiteren Kommunen nimmt die Stadt Osnabrück in Zusammenarbeit mit der TU Hamburg-Harburg an einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Wettbewerb teil. In diesem Wettbewerb sollen Kommunen gemeinsam mit lokalen Akteuren und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft den Wandel des Mobilitätssektors gestalten – mit nachhaltigen, innovativen und passgenauen lokale Mobilitätskonzepten.

Warum gibt es diesen Wettbewerb? Ohne Mobilität geht es nicht. Allerdings steigen durch das zunehmende Verkehrsaufkommen die Belastungen für Mensch und Umwelt erheblich: Treibhausgase, lokale Schadstoffbelastungen, Lärm und Flächenverbrauch nehmen zu. Um die Mobilität des Einzelnen und auch der Gesellschaft weiterhin ermöglichen zu können, brauchen sind nachhaltige Mobilitätslösungen nötig, die die ökologische Belastung verringern und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung und soziale Teilhabe fördern.

Bei der Entwicklung eines gesamtstädtischen Mobilitätskonzepts wird die Stadt Osnabrück wissenschaftlich durch die Technische Universität Hamburg-Harburg begleitet und unterstützt. In mehreren Arbeitskreissitzungen, die ab November starten sollen, werden sowohl politische Vertreter und lokale Akteure gemeinsam mit der Stadtverwaltung dieses Konzept erarbeiten. Ziel ist ein gemeinsamer Konsens der zukünftigen Mobilitätsentwicklung in Osnabrück.

„Gleichzeitig soll jedoch auch die Meinung der Öffentlichkeit berücksichtigt werden. Deshalb sind alle Bürger und Bürgerinnen dazu aufgerufen, an der Online-Bürgerbefragung zur Verkehrswende teilzunehmen“, sagt Stadtbaurat Frank Otte. Auf diesem Wege möchte die Stadtverwaltung ein aktuelles Meinungsbild zu diesem Thema einholen und den Bürgern die Möglichkeit geben, ihre Vorstellungen der zukünftigen Verkehrsentwicklung in Osnabrück zu benennen. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden in die Konzeptentwicklung mit einfließen.

Hier gehts zur Bürgerbefragung, die bis zum 29. November online ist. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse soll Anfang des nächsten Jahres veröffentlich werden.

Hier scheint eine Verkehrswende dringend nötig. Aber auch machbar. Foto: dd

4 Antworten auf „Osnabrück: Bürgerumfrage zur Verkehrswende“

Solche Umfragen begrüße ich (sofern sie nicht nur für die Rundablage sind), aber diese ist wie so oft aus der Windschutzscheibenperspektive entworfen:

„Parkraum ist in Osnabrück nur begrenzt verfügbar. Angenommen, die Parkplatzgebühren werden zukünftig erhöht: Wieviel € sind Sie bereit für das Parken maximal pro Stunde zu bezahlen?“

Die Frage kommt ganz ohne Verbindung zu einem Verkehrsmittel. Die Vermutung liegt nahe, daß man „Auto“ als selbstverständlich annimmt. Für einen sicheren und am besten noch überdachten Fahrradstellplatz in der Innenstadt wäre ich durchaus bereit zu bezahlen, allerdings nicht den gleichen Tarif wie ein Zwei-Tonnen-SUV mit mehrfachem Platzbedarf im Parkhaus.

Das Problem fängt doch schon damit an, dass der Abschnitt insgesamt nur Parksituation heißt, aber wohl nicht auf alle Parkmöglichkeiten abzielt. Komisch auch, dass man nicht auswählen kann, dass wild geparkt wird trotz freier Stellplätze. Soll ja auch vorkommen. Warum kann man auf der Seite vorher bei „Haben Sie in den vergangenen Jahren Ihr Auto abgeschafft?“ nicht „Nein“ auswählen? Warum darf einen nur ein Grund abhalten zu Fuß zu gehen usw.?

Die Auswahl an Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs ist aber nicht groß. So bekommt man dann seine X % Wollen mehr Fahrradstraßen-Ergebnisse. Wie wäre es mit „Reduzierung der Kfz-Geschwindigkeit?“? Bei den Bus-Maßnahmen fehlen die relvanten Sachen wie Pünktlichkeit, Bedienzeiten, Umstiegszuverlässigkeit, Taktdichte, … Warum darf man sich nichts zum Fußverkehr wünschen als Maßnahme?

Mal wieder ao ein Missbrauch mit dem zum buzz-wort verkommenen Begriff „Verkehrswende“!

Es geht da doch im Kern bei solchen Bürgerbeteiligungsverfahren (powered by Bertelsmann-Stiftung) nie und nimmer um eine ‚echte‘ ökologisch/soziale ‚Verkehrswende‘, sondern um weitere Ausweitung der Erreichbarkeitsradien und weitere Steigerungen der Verkehrsleistungen im Waren- und Personenverkehr mittels Erhöhung der Flächeneffizient und ggf. weiterer Landschaftsversiegelung durch zusätzlich gebaute separierte Radverkehrsanlagen.
Ggf. kommt noch Aufwertung der Quartiere und Attraktivierung der Konsumbereiche hinzu, ggf. werden die renditenträchtigen Konzepte der automobilen ’sharing-economy‘ vorbereitet.

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