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Günstig Parken mit Strafzettel

Ich sehe inzwischen fast jeden Tag denselben Range Rover an einer Sonderbushaltestelle für Stadtrundfahrten parken. Intuitiv gehe ich hier natürlich von einem Parkverbot aus, wollte dann aber doch mal wissen, ob man sich dort an Wochentagen vielleicht nicht doch einfach hinstellen darf, da der Sonderbus in der Regel nur am Wochenende fährt. Darf man natürlich nicht, wie mir am Wochenende ein Mitarbeiter des OS-Teams (Ordnungsamt) mitgeteilt hat.

Er wusste auch gleich den Hintergrund meiner Frage, als ich die Haltestelle erwähnte. „Ach, meinen Sie den Range Rover? Der ist uns bekannt.“ Er bekommt auch regelmäßig Knöllchen für sein Falschparken, wenn auch nicht jedes Mal. Allerdings scheinen die keine Wirkung zu haben. Denn, so der Mitarbeiter des OS-Teams, zehn Euro scheinen keine Strafe zu sein. „Billiger können Sie hier nirgends parken.“

Zweifelt noch irgendjemand daran, dass wir höhere Bußgelder fürs Falschparken, Radwegparken, Rettungswege Zuparken usw. brauchen? 100 Meter weiter auf dem Radfahrstreifen an der Dielingerstraße sieht es oft nicht anders aus. Wenn der Strafzettel günstiger ist als der reguläre Parkplatz (hier die Parkgarage) um die Ecke, dann läuft wirklich etwas falsch…

Mehr dazu:
Aktion für freie Radwege
Falschparker sind asozial
Das Grundrecht auf Parkplätze
Der rote Teppich des freien Parkens wird langsam eingerollt

Foto: dd

14 Antworten auf „Günstig Parken mit Strafzettel“

Ich hab mal von einem Servicetechniker für IT Systeme gehört das der in Innenstädte an bestimmten Stellen nie einen Parkschein löst. Die Kosten für die Knöllchen sind annehmber, da er sonst ständig runter müsste um einen Schein nachzulösen, oder das Auto umparken müsste. Die allgemeine Parksituation ist derart desaströs das er keine andere Möglichkeit hat.

Als Radfahrer ist mir das eher egal, aber als Alarmverfolger für ein Sicherheitsunternehmen habe ich auch öfter das Problem das ich nicht weiß wo ich parken soll. Geld für einen Parkschein hab ich keines dabei, und ich gehe einfach das Risiko ein Knöllchen zu bekommen (Bislang noch nicht passiert)

Ein Einbuchalarm in einer Fußgängerzone in der Vorweihnachtszeit ist fahr und Parktechnisch immer spannend.

Es läuft was schief in Deutschland. Aber so lange die Politiker sich von Lobbygeld kaufen lassen, wird sich wohl nichts ändern. Hilft nur, anders wählen und massive Transparenz herstellen bei Politikereinkünften und Nebentätigkeiten. Bzw Nebentätigkeiten gleich komplett untersagen.

Von mir aus braucht es gar keine Geldstrafe für’s Falschparken geben. Hauptsache, das Auto wird umgehend umgesetzt. Je weiter weg, desto besser. Und die Kosten für Umsetzung trägt natürlich der Halter. 150 Euro sind da noch günstig, es kann deutlich teurer werden.

Dieses Verhalten von Autofahrenden ist in München ganz normal. Aber ist ja auch nachvollziehbar, wenn beim Schwarzfahren erwischt werden soviel kosten würde wie ein Tagesticket, würde auch kein Mensch ein Ticket ziehen.

Abgeschleppt wird bei uns nur zur Wiesn und wenn man auf den Stellplätzen einer „E-Tankstelle“ parkt. Auf Radwegen parken ist ok.

Habe auch nur das Gefühl das Strafen und Verfolgung zu gering sind, als das sie das Falschparken verhindern würden. Habe vor zwei Wochen 62 Falschparker auf den 4,5 km zur Arbeit gezählt. Bei uns in der Straße muss der Bus immer wieder um Falschparker rangieren oder fährt Ausweichstrecken. Obwohl es eigentlich keinen Zeitpunkt gibt bei dem an der Kreuzung keiner im Halteverbot parkt. Habe ich in 4 Jahren die ich dort wohne keine 10 mal mitbekommen das Knöllchen geschrieben wurden und abgeschleppt wird auch keiner.

Wenn die Fläche Montags bis Freitags von niemand verwendet wird, das Parken auch niemand behindert, dann sollte das Parken Mo-Fr durchaus erlaubt sein (besser: E-Autos only). Die Beschilderung ist offensichtlich falsch. Hier läuft wirklich etwas schief, es wird ständig gierig nach vermeintliches „Fehlverhalten andere Bürger“ gesucht anstatt positiv nach bessere Lösungen zu suchen. Die Frage ist eher: Welche Lösungen und Anreize haben wir denn für d. Range Rover (oder sonstige Abgas-PKW) Fahrer, damit sie ihre Fahrzeuge nicht mehr nutzen, E-PKWs oder H2-PKWs oder andere vernünftige Alternativ-Lösungen für ihre Fortbewegung nutzen?

Anwort: Fahrrad, Bus, die eigenen Füsse. Mal ehrlich, an den Alternativen wird es nicht liegen, auch wenn infrastrukturell sicherlich noch erhebliches Verbesserungspotential vorhanden ist.
Was hat der Range Rover Fahrer denn dafür getan nicht immer im Halteverbot parken zu „müssen“? Vermutlich nichts ausser sich dem zu widersetzen. Selbst ein Parkhaus nebenan würden ihn vermutlich nicht zum umdenken bewegen, denn das kostet ja mehr. Kostenlose Parkplätze sehe ich als falschen Weg an, es sei denn man möchte mehr Autoverkehr in der Stadt.
Eine rigorosere Verfolgung und höhere Strafen für Falschparke würde sein Ziel bestimmt nicht verfehlen. Wenn du bessere Lösungsvorschläge hast, immer her damit.

„Zweifelt noch irgendjemand daran, dass wir höhere Bußgelder fürs Falschparken, Radwegparken, Rettungswege Zuparken usw. brauchen“ Ja, Ich. Es gäbe viele andere Lösungen: Mehr und vor allem billigere Parkplätze im Ballungsraum. BeispieL: In jedem Carree müsste ein Haus ein Paternoster-Parkhaus sein damit die Autos von der Strasse kommen. Oder: Weniger Firmen in Ballungsraum damit sich weniger Mitarbeiter und wenige Kunden ballen. Oder: Firmen müssten Parkraum entsprechend der Mitarbeiterzahl zur Verfügung stellen oder eben ausserhalb des Ballungsraumes ansiedeln. Oder: Mehr Heimarbei, weniger Büroflächen (die kosten nämlich die gesamte Gesellschaft weit mehr Platz und Geld als Parkraum, denn wer glaubt schon daß die Firma die Büros bezahlt, das zahlen die Kunden durch ihre Preise und die Mitarbeiter mit niedrigem Lohn). Warum manche Leute immer mit Verboten kommen, mit Strafen, mit noch mehr Daumenschrauben für den sowieso schon gebeutelten Bürger (Deutsche: die Ärmsten Westeuropas http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/armut-und-reichtum/ezb-umfrage-deutsche-sind-die-aermsten-im-euroraum-12142944.html mit der kürzesten Lebenserwartung https://www.stern.de/gesundheit/lebenserwartung-in-west-europa–deutsche-leben-kuerzer-als-der-durchschnitt-8460776.html) verstehe ich nicht. Es muss eine schlechte Kindheit gewesen sein (man weiß, daß misshandelte Kinder auch im Alter dieses Verhalten gegenüber anderen haben). Ja, ich kaufe auch gerne zu Fuss ein, ist nur 1km. Aber in 90% meiner Versuche hat der Laden nicht das was ich brauche „Brot ist aus“, und ich muss 6km zum nächsten grossen Supermarkt. Nein, da fährt kein Bus hin. Also Auto. Immerhin auf der grünen Wiese, mit Gratis-Parkplatz.

in einer mittleren Großstadt in Südostniedersachsen hat das Ordnungsamt anscheinend aufgegeben und lässt nicht mal reihenweise in zweiter Reihe geparkte PKW abschleppen. Hierbei zeigt sich natürlich wieder, dass wo höchstens nur kontrolliert (Knöllchen) und nicht abgeschleppt wird, kein Lerneffekt eintritt, sondern sich das falsche Verhalten ggf. mit weiteren Verkehrsverstößen wie Fahren auf Geh- und Radwegen etabliert.

@Peter Meier,
früher gabs zumindest in den Dörfern und Stadtteilen um meinen Wohnort mindestens den „Tante-Emma-Laden“, Konsum (Coop), Gemüseladen, Fleischer, Bäcker, Schuster, Schneiderei, Blumenladen, Friseur, Bankfiliale, etc. häufig um einen zentralen Platz oder unweit von einander verteilt. Es war definitiv unnötig zum Supermarkt oder Einkaufszentrum am Rande der Stadt zu fahren, aber ein paar Pfennig billiger.
Mit dem Verhalten, dass Kunden immer mehr Kunden mit dem Auto zu den Supermärkten fuhren gingen schon einige kleine Geschäfte kaputt. Auch der ÖPNV passte sich den gesunkenen Fahrgastzahlen an, fährt teilweise nur zur Schülerbeföderung, weil jeder im Dorf nen PKW hat. Und wenn Mamataxi alle Schüler in die Schule bringt, ist der Bus überflüssig, weil der Transport von warmer Luft und bei Omis monatlichen Arztbesuch nicht lohnt.
ABER: Alle die in solchen Ecken wohnen oder hingezogen sind, jammern über keine Einkaufsmöglichkeiten und schlechten ÖPNV-Anschluss, dass hat man doch vorher gesehen das dort der Hund begraben ist (Aber das Häuschen war billiger als im Zentrum der Stadt). Erst Landflucht, nun wieder Stadtflucht, dann wieder Landflucht…..
ja…. und uns hat man mittlerweile zwei Discounter in nächster Entfernung hingesetzt, damit gaben die verbliebenen Gemüseläden, Fleischer und Bäcker usw. auf, die Bankfiliale wurde durch einen Automaten ersetzt und bald wird dieser wohl dem „bequemeren“ bargeldlosen Zahlungsverkehr zum Opfer fallen … unser Datenschutz ebenfalls.

In Berlin haben wir leider das Problem das es kein Parkplatz gibt. Ich wohne in Spandau und dort kostet das falsch parken vor der Wohnung 55 euro. Man wird nicht mehr als alle 3 Monate kontrolliert. Der Stellplatz kostet aber 80 Euro im Monat also ja, ich las mein Auto draußen stehen.

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