Mit Fahrradbügeln für Lastenräder hatte MOBILE ZUKUNFT OS bereits ein erstes Projekt speziell für den Radverkehr initiiert. Nun folgt mit einer Postkartenaktion ein zweites. Radwegparker sind und bleiben ein lästiges und mitunter gefährliches Problem für Radfahrerinnen und Radfahrer. In Osnabrück dokumentiert das der Foto-Blog Osnabrücker Radwege. Die Sanktionierung dieses vermeintlichen Kavaliersdelikts ist eigentlich Aufgabe der Ordnungsämter. Da diese aber mit der Arbeit nicht hinterherkommen (wollen), gibt es immer wieder Initiativen anderer Gruppen, die zumindest auf das Problem aufmerksam machen wollen. Jetzt also auch von MOBILE ZUKUNFT OS.
Drei Postkarten liegen kostenlos in Osnabrück aus, die Radwegparkern ans Auto geklemmt werden können. Auf der Vorderseite findet sich jeweils eine klare Ansage, auf der Rückseite eine etwas ausführlichere Erklärung (die ich irgendwoher kenne ;-) ). Ein erweiterter Spucki also, der bei dem einen oder anderen Autofahrer vielleicht doch zur Einsicht führt. Wahrscheinlich aber eher nicht. Denn die Radwegparker sind ja in der Regel „nur mal kurz“ was erledigen. Trotzdem eine gute Aktion von MOBILE ZUKUNFT OS!
Warum Falschparken nämlich im wahrsten Sinne des Wortes asozial ist, lest ihr hier. Und warum man als Radwegparker trotzdem kaum etwas zu befürchten hat hier.
12 Antworten auf „Neue Kampagne gegen Radwegparker“
Hallo Daniel,
zunächst einmal herzlichen dank für den Hinweis zu http://osnabrueckerradwege.tumblr.com/archive. Ich lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass dort nichts mehr passiert, aber jetzt habe ich mir erstmal den rss-feed abonniert und bin somit immer auf dem Laufenden.
Wo findet man denn die Postkarten? Liegen die irgendwo zentral aus?
Viele Grüße
Lorenz
Geplant waren die Kartenständer in verschiedenen Kneipen, Fahrradläden, die ADFC-Geschäftsstelle usw. Ich habe schon eine konkrete Liste angefragt.
Update:
Die Karten müssen noch gedruckt werden. Ich war hier schneller als die Aktion. ;-)
Was passiert eigentlich beim Thema Abschleppen, wenn ein durch parkende PKW behinderter Radfahrer die Polizei ruft?
Jau, letztens noch bei der Polizei wg. der Aufnahme einer anderen Anzeige gewesen, da kam von dem Polizisten auch nur die Antwort „Das ist ruhender Verkehr, da ist das Ordnungsamt zuständig“ – ich finde das dreist! Für mich hat sich die Polizei als staatliche Institution solange einzumischen, bis der interessierte Polizist hinreichend dargelegt hat, dass alles rechts vorgeht. Wie kann es da sein dass die mit Zuständigkeiten abwiegeln? Die Polizei hat in meinen Augen jegliche Zuständigkeit, wenn nichts anderes greift. Auf meine Argumentation dass ich als fließender Verkehr gehindert werde konnte er auch nicht wirklich entkräften.
Andersrum: Wenn mich demnächst nen Polizist dumm anmacht steig ich einfach vom Rad, klapp den Ständer auf und sage „Ruhender Verkehr geht dich garnix an, also belästige mich nicht“ und dann ist das geklärt oder was?
Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, bei einer Fahrradwegblockade das Rad analog zu dem PKW-Fahrer blockierend auf eine der beiden PKW-Fahrbahnen abzustellen – ich würde wetten dass ich innerhalb kürzester Zeit ein Hupkonzert sowie 40+ aufgebrachte, wild schnaufend und artikulierende Autofahrer um mich herum hätte, die mir bedeuten dass das „unschön“ sei. Wäre schön wenn man diesen Frust dann auf den ursprünglichen Falschparkerumlenken könnte ;)
Hilft dir das? Radwege frei!
Mal wieder die lustigen Zettel hinter der Windschutzscheibe die, leider, garnichts bringen.
Ich erstatte Anzeige beim Ordnungsamt und es gibt einige Orte wo sich der Erfolg sehen lassen kann.
Es parken doch immer die gleichen Leute am selben Platz, nach der 5ten Anzeige sind die bei 150,-€ und sollten sich überlegen ob es sich nocht lohnt den Radweg als Parkplatz zu nutzen.
Die meißten Ordnungsämter nehmen auch online Anzeigen entgegen, vom Bielefelder Ordnungsamt habe ich sogar einen Vordruck für eine Privatanzeige bekommen.
Also am besten erstmal informieren und Kontakt aufnehmen.
Strafvereitelung im Amt wollen sich die wenigsten Ämter vorwerfen lassen.
Mal wieder das typische. Anstatt erst die Situation zu verbessern, macht man die Öffentlichkeitsarbeit, die eine Situation voraussetzt, die es (noch) nicht gibt. Falschparken kann in Deutschland nicht teuer werden mangels ausreichender Überwachung und lächerlicher Bußgelder.
Und Motive (das linke), die den Falschparker mit einem Pfeil auf den Gehweg verwiesen sind ja mal ein richtiger Griff ins Klo.
Hallo zusammen! Es ist schön, dass unsere geplanten Postkarten für Diskussionen sorgen – wir treffen also einen Nerv. Nachfolgend auf die Postkarten sollen Schwerpunktkontrollen des OSteams erfolgen. wir haben dafür bei unserem Twitter-Account (denn – hej! ich mache für MOBILE ZUKUNFT die Kommunikation und das Marketing ;-)) unter #radwegparkenos dazu aufgerufen, wo es immer wieder zu Auffälligkeiten kommt. Ich stehe hinter der Aktion, denn Gesetze kann unser Projekt nunmal nicht ändern. Und es steht jedem frei, sich die Karten zu nehmen. Der Pfeil ist schlicht gestalterisches Element unserer Kampagne. Siehe http://www.mobilezukunft.info – die Webseite ist im Aufbau, bietet aber schon einen ersten Einblick in unser Tun.
Wir freuen uns, wenn ihr konstruktiv unterstützt!
Warum wissen Kommunen Land auf Land ab nicht, wo die Problemstellen sind oder traut man sich an Schwerpunktkontrollen nicht ran ohne sich eine Legitimation zu schaffen?
@Katja: Schon klar, trotzdem finde ich dieses eine Motiv contraproduktiv.
Schaut doch einfach mal bei osnabrueckerradwege (siehe Verlinkung hier auf Daniels Seite) vorbei. Da muss gar nicht erst bei Twitter ein weiteres virtuelles Projekt entstehen. Ihr tut ja so, als seien die Problem-Stellen nicht bereits hinlänglich bekannt.
Leute, macht endlich was in der realen Welt!