Am Tag des Blitzmarathons habe ich mir mal die Zeit genommen und den „stehenden Verkehr“ auf dem Foto eine halbe Stunde lang verfolgt. Wer so dumm parkt, braucht sich nicht zu wundern, dass das nicht gut geht. Keine Ahnung, wie lange der LKW da schon stand, aber da die Polizei ihr Gebäude praktisch um die Ecke hat, habe ich die Situation einfach mal beobachtet.
Für Radfahrer war kein Durchkommen mehr, für Fußgänger nur ganz knapp zwischen LKW und Mauer. Genau diese Stelle ist in Osnabrück sowieso bekannt für Unfälle. Jetzt mussten Radfahrer den Bordstein runter und auf der viel befahrenen Hansastraße weiter. Gerade für Ältere war das nicht einfach. Die meisten haben gemeckert, sind dann aber doch weitergefahren. Bis ein Paar mit Kinderwagen kam. Auch für sie war kein Durchkommen, weshalb sie die Leute vom Logistikunternehmen aufgefordert haben, den LKW wegzufahren. Antwort: Sie sollten mal nicht so unfreundlich sein, es gäbe nun mal keine andere Möglichkeit…
Seien Sie mal nicht so unfreundlich, hier gibt es keine andere Möglichkeit!
Wie dreist ist das denn? Nun gut, er hat den LKW dann zwar doch umgesetzt. Das sah allerdings so aus, dass er einfach fünf Meter vorgefahren ist und dann „nur“ noch den Radweg blockiert hat. Allerdings nicht lange, denn wie ich es vermutet hatte, kam eine Polizeistreife. Aber auch hier erstmal fünf Minuten Diskussion! Sobald irgendwo gebaut oder umgezogen wird, scheint es keine Verkehrsregeln mehr zu geben.
Natürlich musste der LKW dann doch weg. Da half auch das Diskutieren nicht. Gleiches gilt im Übrigen auch für drei Handwerkerautos, die nur 20 Meter weiter den Radweg blockierten. Auf dem Foto sieht man das erste. Dahinter standen noch zwei. Die hatte ich schon gebeten, ihre Autos wegzufahren. Natürlich erfolglos…
Ich hoffe, sie lernen aus der Situation. Aber so dreiste Blockierer sieht man auch nicht alle Tage!
15 Antworten auf „Dreist – dreister – LKW“
Mich hat es noch dreister erwischt. Gleiches Bild wie oben mit dem LKW, allerdings war es bei mir eine Polizeistreife. Habe die beiden Herren mit ironie darauf hingewiesen das sie sehr vorbildlich geparkt haben.
Woraufhin die Antwort des einen Polizisten war: „Wo sollen wir denn hin? Immernoch besser als auf der Straße zu parken!“ Ich meinte das es eine Gefährdung für Radfahren und Fußgänger darstellt, da diese auf die 2-spurige Straße ausweichen müssen. Der Herr meinte dann nur: „Wir können das gerne ausdiskutieren!“
Habe ihm gesagt das man generell den Kürzen zieht wenn man mit Herren in Uniform diskutiert und bin weiter meines Weges.
Polizei, dein Freund und Helfer…
Ha, mit Polizisten zu diskutieren bringt wirklich selten was. Wobei du natürlich völlig Recht hast. Und warum ist es da besser als auf der Straße? Genau der Spruch zeigt nicht Nicht-Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer!
Warum habt ihr eigentlich Schwierigkeiten mit der Unterscheidung von Fahrbahn und Straße? Fällt euch das wirklich so schwer?
Wenn nicht einmal Vielradfahrer die Fahrbahn als solche bezeichnen braucht ihr euch über solche Aktionen doch nicht wundern, dann gebt ihr zu, die Straße ist für Autos und der Rest für alle anderen.
Weil hier jeder weiß, was gemeint ist und wir keine Erbsenzähler sind, denke ich mal…
Kenn ich.
Alles neulich erst: Ein mich überholender Streifenwagen fordert mich auf, den Radweg zu benutzen. Gut, dann eben für 200m oder so den Radweg. Später biegt ich rechts ab, später links auf die nächste Hauptstraße, nicht auf den Radweg. Und wer parkt da den Radweg dicht? Jener Streifenwagen. Die Herrschaften waren kurz zuvor ausgestiegen, erkennen mich wieder und raunzen mich äußerst unfreundlich an: „Jetzt fährst Du(!) ja schon wieder nicht auf dem Radweg.“ Ja, warum wohl nicht?
Gerne auch Blitzer-PKW. Stehen heute hier, morgen da … auf den Radwegen natürlich, wo denn sonst.
Oder ein normaler Pkw. Bleibt ein Stück neben mir, die Beifahrerin durchs Fenster „Radweeeeecccchhhh!!elf“. Wo parken die 500m weiter? Genau, auf dem 2-Richtungs-Radweg, der Hof deren Ziels war frei.
Von wegen Freund und Helfer: Dass an der Stelle (+-) regelmäßig welche parken, interessiert niemanden.
Im Prinzip freu ich mich ja über Radwegparker, da ich eh nicht drauf fahre und diese mir Argumente zur Nichtbenutzung liefern. Zum Schießen sind aber dann solche VT, die in ihrer schieren Radler-Wut derart blind sind, dass die einen auch dann anraunzen, wenn direkt neben mir ein/mehrere Radwegblockierer steh(t/en).
Klassisches: „Auf der Straße kann ich nicht parken, da würde ich ja im Weg stehen“
Richtig. So hat es sogar das Pärchen mit dem Kinderwagen gesehen, als ich meinte, der LKW soll halt eine von den beiden Spuren für seinesgleichen blockieren. Ich denke halt immer, was wohl passieren würde, wenn ich mein Rad mitten auf der Fahrbahn abstellen würde…
Eigentlich müsste man an solchen Stellen ganz konsequent auf der Mitte der Fahrbahn gehen oder (langsam) Rad fahren. Aber die jahrzehntelange Gehirnwäsche des Automobilismus hat ja leider fast alle Leute zu blinden Untertanen des Götzen Automobil gemacht… Das mindeste was passieren würde, wäre, dass irgendein Idiot eine Scheinhinrichtung mit seinem Sch…Blech durchführt. Vielleicht doch beim Gang nach draußen in Zukunft immer eine Schutzweste, eine Spitzhacke und 3-4 Anwälte mitnehmen?
In Russland gab es doch ne APP mit der man Parksünder fotografieren und dann an einen Onlinedienst ala „spiegel-online“ schicken konnte.. die haben das in eine Werbung gesteckt als Aufmacher „so sieht das aus wenn jemand einen anderen behindert“ .. mit Nummernschild. Seitdem ist es wieder rückläufig so rücksichtslos zu parken.
In Münster ist aktuell „Parken von Baustellenfahrzeugen“ ganz groß im Kommen. Die können sich auch alles erlauben!
Nur damit mich hier keiner falsch versteht: Ich bin generell auch für eine Abschaffung der Radwege. Sicher gibt es einige Stellen, wo Radwege noch Sinn machen. Wie auch da, wo der LKW oben parkt. Auf dieser zweispurigen Fahrbahn ist das Radfahren nur etwas für Selbstbewusste, aber sicher nichts für die Rentner, die sich in diesem Fall schiebend am LKW vorbeigequält haben.
Und solange es noch Radwege mit Benutzungspflichten gibt, müssen diese befahrbar sein!
Eine schöne Sammlung gibt es hier:
http://www.adfc-nuernberg.de/radverkehr/aktion-radwegparker.html
Ja, das war das Vorbild. Haste, glaube ich, schon mal irgendwo gepostet. :-)
Tja, bin am Samstag hier in Münster an einem leichten Auffahrunfall auf dem Ring vorbeigekommen. Was machen die Verunfallten als erstes? Mit den Autos auf den Radweg, weil man sie ja nicht die Fahrbahn blockieren wollen… Hier stehen in jedem Fahradkeller ungefähr 10 Fahrradleichen, man müsste alle vielfahrenden Münsteraner mal dazu bringen in einer koordinierten Aktion all diese Fahrradleichen auf der Fahrbahn zu „parken“.
Sehr gute Idee! Am besten gleich neben so einem Fall, wie du beschreibst!
Jedem der auf sogenannten Radverkehrsanlagen parkt muß man dankbar sein: dann entfällt die mörderische Benutzungspflicht für diese Miß- und Ausgeburten.