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Osnabrück

Kampf gegen Verkehrssicherheit

Man kann Pressemitteilungen nicht einfach so stehen lassen, wenn sie voller Unfug stecken. Daher muss ich kurz was zum Bund (gegen) Osnabrücker Bürger schreiben. Es ist ein bisschen ruhiger geworden, was vielleicht daran liegt, dass man so ziemlich auf verlorenem Posten kämpft. Aber einfach so hinnehmen kann man die Verkehrswende natürlich auch nicht. Weshalb es heute eine Pressemitteilung zum Umbau des Osnabrücker Wallrings zugunsten der Sicherheit von Radfahrenden gibt.

Erster und wichtigster Grund der PM, daher sicher auch als erstes aufgeführt, ist der erneute Angriff auf den Stadtbaurat. Ein persönlich motivierter Kleinkrieg, auf den ich nicht weiter eingehen möchte. Den zweiten Teil zitiere ich erstmal:

Doch nicht nur die Formulierung stört Bosche, auch die Vorschläge für die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf dem Wallring seien nicht zielführend: „Das Chaos bei der Verkehrsplanung in Osnabrück geht in die nächste Runde. Der Stadtbaurat hinterlässt auch am Wall einen Flickenteppich. Wo bleibt ein tragfähiges ganzheitliches Verkehrskonzept, das schon seit Jahren von Frank Otte vollmundig angekündigt wird?“ Insbesondere stört sich Bosche daran, dass nicht annähernd geklärt sei, wie die wegfallenden Stellplätze ersetzt werden sollen. „Denn die Autos bleiben, das Parken und das Be- und Entladen wird sich in Nebenstraßen verlagern und dort für Probleme sorgen. Und der Kostenfaktor bleibt auch erst mal außen vor. Dabei sollte Frank Otte wissen, dass daran schon so manche seiner großen Pläne gescheitert sind“, so der BOB-Fraktionsvorsitzende abschließend.

Zugegeben, die Umwandlung der Parkstreifen in sichere Radwege mag nicht zielführend erscheinen, wenn man Radverkehr insgesamt ablehnt und dem Autoverkehr weiter uneingeschränkte Vorfahrt gewähren möchte. Die Begründung ist dann aber Murks. Erstens gibt es ein ganzheitliches Verkehrskonzept namens Radverkehrsplan 2030, bei dem natürlich alle Verkehrsarten einbezogen wurden.

Zweitens gibt es das Förderprojekt „Innovative Radverkehrsanlagen am Wallring„, das sich den gesamten Wall vornimmt, um eben keinen Flickenteppich zu hinterlassen. Das Besondere daran, wie das Bundesamt für Güterverkehr schreibt: „Das Projekt zeichnet vor allem durch die Betrachtung des bestehenden Verkehrssystems als Ganzes aus.“ Dass diese Radverkehrsanlagen allerdings nicht vom Himmel fallen und von heute auf morgen da sind, sollte jedem einleuchten. Dass die Stadt hier nun vorgreift und den Parkstreifen bis zum endgültigen Umbau in einen Radweg umwandelt, ist daher nur zu begrüßen.

So könnte es bald aussehen am Hasetorwall.
Darstellung: Stadt Osnabrück

Und drittens muss die Stadt auch nicht klären, wo die Anwohner ihre Autos künftig abstellen. Es ist Privateigentum, für das jeder selbst verantwortlich ist. Sie haben eigene Grundstücke. Und sollte da kein Platz sein oder möchte man ihn anders nutzen, gibt es am Wall zahlreiche Parkhäuser, die auch Dauerstellplätze für Anwohner*innen zur Verfügung stellen. Im Falle des Hasetorwalls ist das nächste (Vitihof-Garage) nicht mal 200 Meter entfernt. Da steht das Auto sicher und trocken (DauerPark-Tarif „Zuhause-Parken“).

Hilfreich wäre auch, wenn der sogenannte Bund Osnabrücker Bürger endlich einsehen würde, dass auch Menschen ohne Auto oder radfahrende Menschen Sorgen und Nöte haben („Die Sorgen und Nöte der Bürger interessieren ihn dagegen eher weniger, dabei sollten die vor allem bei Umbaumaßnahmen an erster Stelle stehen.“), die definitiv schwerer wiegen als die Bequemlichkeit und Gratismentalität von Autofahrenden. Grundlage dieser Umbaumaßnahmen ist nämlich die Verkehrssicherheit, die Sicherheit für Radfahrende. Damit nicht noch eine Mutter, ein Vater oder Kinder von getöteten Radfahrer*innen trauern müssen.

16 Antworten auf „Kampf gegen Verkehrssicherheit“

“ . Damit nicht noch eine Mutter, ein Vater oder Kinder von getöteten Radfahrer*innen trauern müssen. “
Schöner Satz…..
Ich vermisse ihn von dir aber mal im Zusammenhang mit Verkehrssicherheit was das Verhalten der Radfahrer angeht….
Vielleicht werde ich ja mit dem Alter etwas dünnhäutiger , vielleicht habe ich auch mittlerweile zuviele Schwerverletze und Tote im Verkehr gesehen…..
Aber wenn ALLE die sich im Radverkehr engagieren nicht mal langsam unserer eigenen Klientel auf die Füße treten, können wir VisionZero wohl vergessen.
Es wird mit mangelhaften Rädern wie die gesengte Sau gefahren, Verkehrsregeln sind eh nur für Doofe ,
Und ob dabei andere Menschen gefährdet oder Unfälle provoziert werden- who cares ?
Ich finde es nur noch zum Kotzen!

genau, ich krieg auch immer mehr die Krise, wenn Radfahrer auf dem schmalen Weg entgegen kommen und dann noch auf den Gehweg ausweichen. Insbesondere die Pedelec-Fahrer haben rücksichtsvolles fahren total verlernt. Gerade gestern erst wieder zwei Damen gesehen, die mit hohem Tempo auf dem linken Gehweg den Berg runter sind und unten beinahe wegen einem nicht einsehbaren Mauervorspung an einer S-Kurve in die Fußgänger gefahren wären. Die eine hatte noch einen Kinderanhänger dran.

Ich sage mittlerweile fast immer was, passe aber auf, wem ich das sage, manchmal kriegt man nämlich auch Schläge angedroht. Derartige Situationen löse ich dann bei vorlauten Senioren meist mit absteigen, schnell, forsch hingegen und direkter Konfrontation, ganz nah ran und um Schläge betteln. Oh, plötzlich wollte er nicht mehr schlagen, sondern murmelte vor seiner Frau was von Polizei holen… gerne doch, die gleich auf den Verstoß und die Drohung des Radfahrers hinweisen und fertig ist die Laube.

Die Polizei kontrolliert nicht mehr so wie vor 30-40 Jahren, die halten nicht mehr bei jedem Falschfahrer oder Rädern ohne Licht an. Der ADFC könnte sich mit mehr Licht- und Bremseaktionen und ner Roten Karte für Geisterradler auch mehr bemerkbar machen.

Ich habe alte Räder, es ist aber kein Problem diese selbst in Ordnung zu halten oder gar mit neuer Beleuchtungstechnik auszustatten, so ging ich mal langsam dazu über die beiden Tourenräder mit LED-Scheinwerfern und Nabendynamo auszustatten, auch wenn der Seitenläufer bei dem einen schon ein besseres Modell war. Auch die Leitungen gehören ab und an mal erneuert.
Andere Stadt-Gurken haben bei mir noch die alte Technik, funktionsfähig erhalten, aber werden nachts mit LED-Batterielampen wegen der besseren Lichtstärke gefahren, die Rennräder sowieso. Wenn man dann mal direkt Glühfunzelchen gegen 30-Lux-LED vorne vergleicht sieht man die Weiterentwicklung ziemlich deutlich.

Die Polizei sollte die Räder aus dem Verkehr ziehen, innerhalb einer Woche repariert vorführen lassen, als Belohnung dann keine Bußgelder/Strafen, man hat ja schon in die Sicherheit investiert. Wer sein Rad nicht vorführt oder nicht repariert hat, bekommt dann Bußgeld.

Ich denke Verschleiß erkennen, selber reparieren und Hände schmutzig machen ist auch aus der Mode gekommen, die meisten bemerken nicht mal das nicht funktionierede Rücklicht….schließlich hat man uns mal gesagt, die zweiadrige Verkabelung sei besser, ausfallsicherer als die Rückleitung über den Metall-Rahmen…Pustekuchen, auch da reißt mal was ab und die Übergänge von Kabel zur Klemme oder zu Steckern am Spritzschutz korrodieren. Sie schön aus wenn die Kabelwege der Beleuchtung so genial versteckt sind, aber sind potenzielle Fehlerpunkte.

@BSER
Nanana, „die Pedelec-Fahrer“ alle über einen Kamm zu scheren ist nicht unbdeingt zielführend, oder? Diskusionstechnisch gesehen ist ihre Argumentation in diesem Zusammenhang sogar es sogar eher niveaulos und unzureichend ;-) Thema: Gefühlte Realität und Wahrnehmung.

@U.T. & BSER
Ich stimme ihnen beiden aber zu – die Anzahl derer, die sich auf dem Rad so ziemlich rücksichtslos und falsch verhalten nimmt stark zu. Eine Kontrolle durch die Polizei wünsche ich mir ausdrücklich und gerne auch regelmäßig. Aber dafür müsste die Polizei ja Personal abstellen und auch aufs Rad steigen.
Und wenn man dann die Radfahrer kontrolliert, dann kann man gleich noch die Verstöße beim KFZ-Verkehr besser ahnden und sich mal ein Bild von heruntergekommenen Verkehrsführung für Radfahrer machen und weitermelden ;-)

Cheers!

Moin!
Ich sehe das Problem bei den Pedelec-Fahrern eher insofern als das diese meist oberhalb einer Geschwindigkeit unterwegs sind die sie nicht beherrschen….
Die Unfallzahlen sind ein klarer Hinweis darauf.
Allerdings sehe ich das auch pragmatisch- mit einem Pedelec richten die Leute bei einem Unfall weniger Unheil an als mit einem Auto…..

Nach drei Beinaheunfällen innerhalb weniger Wochen mit Pedelec-Fahrern auf der falschen Seite und vielen weiteren Beobachtungen wie Rotlichverstößen, Beachten der falschen Ampeln, Vorfahrtfehlern, Geisterfahrerei uvm. nehme ich mir das Recht herraus meine Meinung über die Nutzer dieser Mischform zwischen Mofa und Fahrrad zu sagen.

Und der U.T. hat auch recht, die fahren mit „hoher“ Geschwindigkeit, beherrschen diese haber nicht mehr. Senioren, die auf nem normalen Rad kaum mehr 10-15 km/h fahren könnten, hört man schon von weitem surrend kommen und wackelig vorbeiziehen, so manch Vorfahrtsregel an querenden Seitenstraßen wird nicht beachtet, in die Fußgängerzone die hier zum Teil mit „Radfahrer frei“ ausgewiesen ist, wird auch volle Pulle reingebrezelt. Wo nicht geradelt werden darf (VZ 254 links bzw, in der Fuzo) wird seelenruhig weiter gefahren. In gefühlt vier von fünf derartigen Fällen mittlerweile ein Motor/Akku dran zu sehen.

Und gesund ist das m.E. auch nicht, sich vom 250W-Motor ziehen zu lassen, keine eigene Kraft aufzubringen baut Muskeln ab, sowie noch bei 25 Grad Celsius Winterkleidung, Handschuhe, Mütze zu tragen. Ist eher bedauernswert, man verkaufte die Räder einst ja mit dem Argument, dass Senioren damit weniger zum Hindernis werden, nun fahren sogar schon Kinder mit 24-Zoll-Pedelecs neben ihrem ca 30 Jahre alten Vater, der ebenfalls zu faul zum selber treten ist.
Ist ja sowas von cool, breit grinsend ohne Anstrengung und Muskeltraining durch die Gegend, auf den Berg zu flitzen.
Wahrscheinlich fahren nicht wenige Hochleistungs-Intelligenzbolzen mit dem teuersten Pedelec zum Fitnesstudio und setzen sich da noch für teuer Geld auf ein High-Tech-Trainingsrad, statt ne 50-80km-Radtour mit dem normalen Fahrrad zu machen.

Ich sehe hier zwei unterschiedliche Problemfelder: Zum einen das leider nicht immer StVO-konforme Verhalten mancher Radfahrenden und zum anderen die Problematik der Nicht-Beherrschung von Pedelecs, nicht nur aber auch von Senioren. Wie meistens im Leben ist hier nichts schwarz oder weiß, d. h. es gibt nicht DEN oder DIE Radfahrenden und DEN oder DIE Pedelecfahrenden.

Ich ärgere mich auch über Geisterfahrer*innen, Über-Rot-Radfahrende, Gehwegnutzende Radler*innen etc., aber es ist eben nicht jeder Radfahrende, der oder die sich so verhält

Wir brauchen meiner Meinung nach eine massive Kampagne des Bundesverkehrsministeriums für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Da könnte man auch gleich mal das leidige Thema Überholabstand bekannt machen. Aber leider ist ja der aktuelle Bundeverkehrsminister erneut ein Totalausfall :-(.

Wir brauchen auch mal eine massive Ansage an die Chaoten unter uns Radfahrern – und zwar von ALLEN die sich für den Radverkehr engagieren.
Die Realität sieht leider anders aus – die Radfahrer werden grundsätzlich in der „Opferrolle “ dargestellt.
Satire: wenn Einer ohne Licht fährt ist bestimmt die Infrastruktur oder die bösen Autofahrer schuld ……

100 Prozent Zustimmung! Und dann kommen die Radverbände, örtliche Initiativen, schießen noch quer, fordern überall beleuchtete Wege, sogar durch Feld und Wald, weil das ja ne Veloroute oder ein Schnellradweg werden soll. Da braucht man sich als vermeintlich grüner, nachhaltiger Radfahrer über Energieverbrauch und Lichtverschmutzung auch nicht mehr aufregen und warnen.

Bin gestern abend ca 30 Kilometer mit meiner ca 10 Jahre alten, billigen Profex-LED-Batterielampe (Mignon-Akkus drin) auf kleiner Stufe (10-15 Lux) gefahren und war mit der Ausleuchtung zufrieden.
Nach etwa der Hälfte der Strecke machte sich die Kontolllampe für den schwachen Akku bemerkbar, aber es reichte noch bis nach Hause, keine Selbstabschaltung…. Akkus gleich gegen frische gewechselt, für die nächsten 100 + x Kilometer.

Ich kann da übrigens bei haltbaren Akkus nur die Eneloop bzw. Eneloop XX von Sanyo/Panasonic in Größe AA (Mignon) bzw. AAA (Micro) empfehlen. Oder eben andere „Ready to use“-Akkus mit geringer Selbtsenladung.

Von Lampen mit fest eingebauten Akkus würde ich wegen der Nachhaltigkeit abraten und vor allem auf zugelassene Lampen (K-Nummer, Wellenlinie im Glas) achten.

Aber zig Radfahrer hatten gestern gar kein Licht und unvollständige Reflektoren. Zugelassene Komplettaustattung Beleuchtung und Reflektoren ist für nur 20-30 Euro durchaus erhältlich, manchmal auch vom Discounter im Angebot.
Da muss mehr Druck aufgebaut werden, ebenso bei den Geisterradlern.

Unglaublich, was hier in diesem Forum für ein engstirniges Steckenpferdreiten veranstaltet wird.
Zur Erinnerung: Es geht in dem Artikel darum, dass eine demokratieferne Autofanatikerpartei sich über Planung eines schon lange notwendigen Fahrradinfrastrukturprojektes mokiert und den Baustadtrat wieder einmal persönlich angreift, ohne auch nur den Ansatz faktischer Argumentation hervorzubringen.
Was sollen hier denn die Wutausbrüche über „Fahrradchaoten“ (CSU-Sprech) und Pedelecfahrer? Was hat das mit dem Thema zu tun?
Und noch eine Erinnerung: Die Fahrradinfrastruktur muss gebaut werden, weil autofahrende Mitmenschen ohne eben diese Infrastruktur das Leben und die Gesundheit von Radfahrern auf diesen Strecken gefährden und nicht, weil sogenannte Fahrradchaoten ohne Licht fahren oder Pedelecfahrer die falsche Straßenseite benutzen.

@atze: Davon, daß mit „Radinfrastruktur“ – ein Euphemismus für Radfahrerghetto – Radfahrer noch mehr gefährdet sind als ohne, hast Du noch nie gehört?

Ich finde es traurig, daß selbst noch im 21. Jahrhundert Bauchgefühl und Mythen mehr zählen als harte Fakten. Und das bezieht sich nicht nur auf das Radfahren, sondern auf fast alle Bereiche des Lebens.

„@atze: Davon, daß mit „Radinfrastruktur“ – ein Euphemismus für Radfahrerghetto – Radfahrer noch mehr gefährdet sind als ohne, hast Du noch nie gehört?“

Nee, habe ich noch nie. Ich kann ja nicht in Deinen Kopf reinschauen.
Was hat eine Radinfrastruktur mit Mythen und Bauchgefühl zu tun?
Aber sicher kannst Du mir ganz genau erklären, wie man ohne Radinfrastruktur auf dem Wallring in Osna die mit schrecklicher Regelmäßigkeit auftretenden schweren Unfälle, bei denen Radfahrer durch KFZ-Fahrer verletzt oder getötet werden, verhindern kann.
Lass mich raten: Durch Verkehrserziehung?

OHNE Radinfrastruktur?
Ich bin nicht gar so oft in OS, aber schon einige Male auf dem Wall bzw. auf Teilen dieses Stadtrings unterwegs gewesen. Da war überall sowohl Radseparation als auch – wenn ich das richtig erinnere – Fahrbahnverbot.
Das Problem der Unfälle scheint also doch wohl eher MIT der ‚Radinfra‘ vorhanden zu sein?

Ok ich muss mich korrigieren: Ohne funktionierende Radinfra. Die Unfälle fanden da statt, wo diese eben nicht funktionierte. Was soll Fahrbahnverbot sein?
Die bisherigen Radinfra ist in der Tat eher gefährlich, sieht man mal von den neuerlichen punktuellen Maßnahmen nach diversen tödlichen Unfällen ab.

What do you think? Ich denke, eBikes müssen bei 20 km/h gedrosselt werden und nicht bei 25. Bin gestern in Hörne an dem Radfahrerzusammenstoß vorbeigekommen.

@atze: „Nee, habe ich noch nie.“

http://www.bernd.sluka.de/#Radfahren ist ein Einstieg. Offenbar muß es jede Radfahrergeneration wieder neu lernen.

„Was hat eine Radinfrastruktur mit Mythen und Bauchgefühl zu tun?“

Es wird sehr häufig ein diffuses „Sicherheitsgefühl“ als Grund angeführt. De Radfahrers Standardalptraum ist das Überfahrenwerden von hinten. Ich habe sogar schon Radfahrer erlebt, die allen Ernstes behaupten, dies wäre die Hauptunfallursache, dabei ist das sehr weit von der Realität entfernt. Falsche Annahmen führen zu falschen Schlüssen. Zum Beispiel, daß Radwege die Sicherheit erhöhten.

„Aber sicher kannst Du mir ganz genau erklären, wie man ohne Radinfrastruktur auf dem Wallring in Osna die mit schrecklicher Regelmäßigkeit auftretenden schweren Unfälle, bei denen Radfahrer durch KFZ-Fahrer verletzt oder getötet werden, verhindern kann.
Lass mich raten: Durch Verkehrserziehung?“

Neben dem Rückbau von Radwegen wäre Verkehrserziehung tatsächlich ein sehr guter Ansatz, von dem nicht nur die kleine Gruppe der Radfahrer profitieren würde, aber nicht einmal Radaktivisten trauen sich, daran zu rühren. Freie Fahrt für freie Bürger. Lieber tobt man sich an den Radfahrern aus, die haben nämlich keine Lobby.

Eine Gegenfrage:
In den vergangenen zehn Jahren sind in Osnabrück 16 Radfahrer im Verkehr ums Leben gekommen. Welche dieser Unfälle hätte man mit Radwegen verhindern können?

Na dann viel Spaß bei der Verkehrserziehung. Wie werden denn die „lernbegierigen“ Autofahrer erzogen und welchen Effekt soll das haben? Ich bin gespannt.

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