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Links der Woche

Links der Woche #297

Soooo, nach einer Woche Urlaub kommt hier wie gewohnt eure Sonntagslektüre. Verkehrsminister Scheuer hat ZEIT Online ein Interview gegeben und offenbart ein recht selektives Verständnis von Verboten. Er ist grundsätzlich gegen Verbote. Menschen vor Ort verbietet er dann aber schon gerne, Entscheidungen zu treffen, die ihnen das Leben leichter machen würden – Tempo 30 zum Beispiel.

In Oyten sollten Schranken das Leben von Kindern leichter (und sicherer) machen. Sie wurden vor einem ein Schulzentrum aufgestellt, weil es durch Elterntaxis „höchst gefährlich für die Kinder“ wurde. Und nun wird das rechtswidrige Umkurven der Schranken „zu einer Art Volkssport“. Es ist wirklich unglaublich. Was muss noch passieren?

Ein weiteres Gutachten zeigt derweil, dass Städte und Länder viel mehr rechtlichen Spielraum haben, öffentlichen Raum zugunsten von Rad­fahrenden umzuverteilen, als sie bislang nutzen. Demnach können Pop-up-Bikelanes von Kommunen rechtssicher angelegt werden. Letztere können auch Falschparker rechtssicher abschleppen. Allein durch die Kennzeichnung und Markierung eines Radwegs sei das Abschleppen des Falschparkers gerechtfertigt, sagt das Verwaltungsgericht Leipzig. Das könnte bahnbrechend wirken. Warum aber handelt kein deutsches Ordnungsamt danach?

Viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Politiker im Gleis (der Freitag)

Pop-up-Radwege sind möglich (taz)

Altes Auto gegen E-Bike (Tagesspiegel)

Gepäcktransporter für Radreisende (Spiegel)

Kreuz, Schleife, Doppelstocktunnel (ZEIT Online)

Lieferengpass bei Fahrrädern verschärft sich (Tagesspiegel)

Falschparker: Es muss euch mal wehtun (Hellweger Anzeiger)

Andreas Scheuer: „Ich habe schon viel ausgeteilt“ (ZEIT Online)

Das Recht auf eine effektiv verkehrsberuhigte Zone (recht energisch)

Falschparker auf Radwegen: Abschleppen gerechtfertigt (firmenauto.de)

Elterntaxis voraus: Schranken umkurven wird zum Volkssport (Kreiszeitung)

Traffic Crashes Are Getting Worse. Car Ads Are Part Of the Problem. (Bloomberg)

Großbritannien: Fußgänger und Radfahrer sollen Vorrang vor Autofahrern bekommen (Spiegel)

Öffentlicher Verkehr: Schafft euch bitte ab! (Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung)




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5 Antworten auf „Links der Woche #297“

# Gepäcktransporter :
Wieder einmal zeigt sich die Ahnungslosigkeit gewisser Schreiber. Wenn man dann schon den hohen Schwerpunkt eines Trailers moniert ,sollte man wissen das es zu den Monoporter von Weber gibt- tiefer geht es kaum. Auch die innovativen Trailer von Aidoo kamen nicht zur Sprache….
Etwas mehr Recherche und Ausführlichkeit des Artikels wäre sachdienlich ….

„Gewisse Schreiber“ und „Ahnungslosgikeit“ ist aber nicht nett… Selbst wenn ich weiß, dass es die Hänger gibt, so habe ich doch nicht den Platz auf SPON, alle Hänger in den Test aufzunehmen. Und da ist da ja noch das Honorar, das gibt es nirgendwo pro Testexemplar, sondern pauschal. Eine komplettübersicht werden Sie auch kaum irgendwo finden.
Beste Grüße, der Schreiber Markus Linden

#Oyten: Das ist ein weiteres unschönes Beispiel, wie man ein soziales Problem mit technischen Mitteln zu lösen versucht.

Wenn man dann alles mit Schranken und Pollern zugebaut und das Blech ausgesperrt hat, hat man punktuell ein wenig Sicherheit erlangt, aber kein Jota mehr Verantwortungsbewußtsein bei den Kraftfahrern geschaffen. (Wie wird eigentlich sichergestellt, daß Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei ohne Verzögerung dort durchkommen?)

Das eigentliche Problem in jenem Fall ist jedoch, daß die Kinder überhaupt im Mamataxi zur Schule kutschiert werden und man ihnen damit die Gelegenheit zur Bewegung und Erlangung von Selbständigkeit nimmt.

Die Poller und Schranken müssen auch geschlossen und gewartet werden. Ich erlebe das immer wieder, dass da wo Poller temporär entfernt sind oder Schranken offen, sich Autofahrer aus welchen egoistischen Gründen auch immer hineinbewegen. Mal fährt ne Omi in den Feldweg und lässt den Hund Gassi daneben laufen, ein anders mal fährt ne jüngere Frau durch den Wald zu einem Aussichtspunkt um ihrem alten Fahrgast den „weiten“ Fußweg zu ersparen.
Verkehrsschilder wie VZ240 oder diverse Verbotschilder werden immer mehr ignoriert, ja sogar geschlossene Poller und Schranken durch den Streifen daneben umfahren, wenn der Platz reicht. Daher werden hier immer mehr Findlinge und Baumstämme in den Weg gelegt.

Grandios war vor einiger Zeit mal die Leistung eines 20to-LKW-Fahrers, der über eine auf 3,5to beschränkte und eingengte Brücke wollte, der igniorierte zunächst mal alles und schob die Sperren beiseite, bis er sich festfuhr. Dannach hatte man die Brücke dann ganz wegen der Baufälligkeit für den Kraftverkehr gesperrt, was einige findige Autofahrer trotzdem nicht davon abhielt die mit Sand gefüllten Betonrohre in der Fahrbahn beiseite zu schieben und die mit Draht und Kabelbinder befestigten Baustellensperren wegzuknipsen.
Das gleiche Spiel dann auch bei einer benachbarten Brücke, die ebenfalls sanierungsbedürftig ist und total gesperrt wurde.

Die Polizei sieht man an solchen Stellen in der Regel nie. Und die Strafen reichen bei derartigen Ordnunsgwidrigkeiten wohl nicht wirklich, erst wenn ein Verlust der Fahrerlaubnis und ne MPU droht, würden wohl einige Autofahrer ihr Verhalten ändern.

– Abschleppen/Knöllchen bei Falschparker:

Ich hatte neulich mal ein besonderes Erlebnis mit unerer ach so tollen Fahrradstaffel der Polizei. Ich fuhr auf einem Radfahrstreifen und sah 100m entfernt hinter einer Kreuzung einen Lieferwagen eines amerikanischen Onlineversandhandels stehen.
Zufälligerweise standen rechts von mir ca 50m entfernt zwei Beamte der Fahraddstaffel, zu denen ich dann gleich hin bin und das mit der Bitte um Abhilfe gemeldet hatte. Das parkende Fahrzeug auf dem Radfahstreifen konnte man jedoch wegen einer Hausecke nicht sehen, man sagte mir zu sich darum zu kümmern.
Ich fuhr dann weiter zur nächsten Kreuzung, 5 Sekunden später waren die Beamten dann hinter mir an der Ampel einer weiter entfernten Parallelstraße und haben sich natürlich nicht um das Fahrzeug auf dem Radfahrstreifen gekümmert.
Wenn das Fernsehen Berichte über die Radstaffeln bringt, sind die Beamten durchaus motivierter bei sowas.

naja, bin dann zu einem Geschäft ca 400m weiter von dem falsch parkenden Lieferfahrzeug gefahren und dort kam der Lieferwagen dann wieder an und hielt wieder auf dem Radfahrstreifen, behinderte jedoch gleichzeitig noch die Straßenbahn und wurde von dem Fahrer angeklingelt. Hach, da musste der Ärmste dann noch ca 200m weiter fahren, richtig parken und zurücklaufen um sein Päckchen abzuliefern.

Irgendwie ist die Fahrradstaffel hier eher emsig dabei vermehrt die Radfahrer zu Sanktionieren, statt Kraftfahrer auf Radwegen. Ich sehe nämlich immer häufiger Großkontrollen der Radfahrenden an Kreuzungen. Sicherlich ist das auch ein Problem mit Rotlichtverstößen, Geisterradlern, Fußwegfahrern, aber ich hab eher das Gefühl, dass man hier seit Einführung der Fahrradstaffel nur einseitig und pressewirksam die pösen Radfahrer an den Pranger stellt.

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