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Top 10 in 2020

2020 – was war das für ein Jahr?! Und das alles bestimmende Thema schleppt sich auch noch weiter ins neue Jahr. Die Aussichten sind also auch nicht so blendend, wie man sich das sonst zum Jahresbeginn so vorstellt. Riskieren wir also einen kurzen Blick zurück und schauen auf die meistgeklickten Beiträge des vergangenen Jahres.

Platz 10

Etwas überraschend findet sich hier ein alter Test aus dem Jahr 2015 wieder. Die „Magnetic Bike Lights“ von Copenhagen Parts scheinen wieder gefragt zu sein. Ich fand sie damals extrem praktisch, hatte nur auf eine Version mit aufladbarem Akku gewartet. Die gibt es bis heute nicht und ich hab mir in der Zwischenzeit ein Fahrrad mit Nabendynamo gekauft, damit ich diese kleinen Anstecklichter nicht mehr vergessen kann.

Platz 9

Der Klassiker in den Diskussionen, wenn es darum geht, Fairness zwischen den Verkehrsmitteln herzustellen: „Ihr Radfahrer zahlt keine Steuern, also runter von der Straße!“ Mein Steuerberater konnte bis heute nicht bestätigen, dass ich von der Steuer befreit bin. Und dass die Kosten fürs Autofahren viel höher sind, als die Abgaben, die Autofahrer zahlen, will einfach nicht in die Köpfe. Und so zahlt die Gesellschaft weiter fleißig oben drauf…

Platz 8

Mitten in der Corona-Krise erlebt das Fahrrad eine ungeahnte Wertschätzung – überall wird empfohlen, vom überfüllten ÖPNV aufs Frischluftvehikel umzusteigen. Dabei lässt es sich in kaum einer deutschen Stadt wirklich sicher und komfortabel Radfahren. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC fordert daher, den notwendigen Ausbau der Radwegenetze endlich mit dem nötigen Druck voranzutreiben und das Fahrrad auch nach Corona als krisenfestes Verkehrsmittel stärker zu fördern.

Platz 7

Die neue Straßenverkehrsordnung soll endlich das Halten auf Schutzstreifen verbieten. Nun wäre die noch immer nicht in Kraft getretene Novelle mal wieder eine Sache für sich, hier geht es aber um die Begleiterscheinungen der geplanten Neuregelungen. Die Dachdeckerbranche sieht nämlich das Ende nahen, wenn sie nicht mehr auf Schutzstreifen halten darf – was für sie natürlich parken heißt, das auch jetzt schon verboten ist. Man habe zwar volles Verständnis dafür, Fahrradfahrer besser zu schützen. Das dürfe aber nicht zu Lasten derer erfolgen, die auf Halteflächen angewiesen sind. Alles ist wichtiger als Radfahrer…

Platz 6

Mercedes-Benz zeigt in einer als Malaktion getarnten Werbung die Perversität eines seiner Fahrzeuge, wie es besser nicht geht. Ein 2,5 Tonnen schweres und 585 PS starkes Ungetüm, dessen Motorhaube vermutlich höher ist als jedes Kind, an das sich die Aktion richtet. Ich bin dann selbst mal ein wenig kreativ geworden…

Platz 5

In Darmstadt behindern Falschparker Fußgänger*innen und beschädigen ein historisches Pflaster. Die Stadt reagiert mit Steinquardern, die Falschparker quetschen sich dazwischen. Als Antwort auf Privatanzeigen findet sich ein anonymer Brief eines Falschparker an einem Fahrrad. Um dieses Hin und Her zu beenden, geht Sabine Crook an die Öffentlichkeit.

Platz 4

Das kleine Unternehmen Zimmer aus Berlin fertigt Fahrradtaschen und ich durfte eine Kombi aus Fahrradtasche und Rucksack testen, die nicht nur praktisch ist sondern auch noch sehr gut aussieht. Alles wirkt gut durchdacht. Und praktisch und schick sind hier kein Widerspruch.

Platz 3

Grundlegendes Wissen, das man immer und immer und immer und immer und immer wieder vermitteln muss. Und das vielen Autofahrer*innen immer und immer und immer und immer wieder völlig egal ist. Das ewige Problem des Missachtens von Halte- und Parkverboten auf Radwegen – werden die neuen Bußgelder helfen? Werden sie überhaupt kommen? Eine never ending story…

Platz 2

Der Beweis, dass man nichts begriffen haben muss, um den Führerschein trotzdem zu bekommen. Mit Logik käme man durchaus weiter. Aber vielleicht lebt es sich auch einfach besser mit dem Feindbild Radfahrer.

Platz 1

Selten wurde ein Beitrag so oft geklickt wie dieser. Und vermutlich auch noch nie so oft geteilt. Reaktionen gibt es (vornehmlich via Twitter) auf der ganzen Welt. Die niederländischen Entwürfe für Osnabrücker Straßen haben hier im Blog für ordentliches Aufsehen gesorgt. Aus Asphaltschneisen für Autos werden Straßen für alle Verkehrsteilnehmer. Ich selbst bin weitgehend begeistert und hoffe, dass Osnabrück in Sachen Verkehrsplanung ein gutes Stück holländischer wird.

Wohin wurde geklickt?

Am Ende noch ein kurzer Blick auf die Top 3 verlinkten Beiträge in diesem Blog. Denn was wären die Sonntage ohne verkehrliche Frühstückslektüre?! Auf Platz 3 nehmen Autofahrer in Bayern Abkürzungen durch Straßen, die für den Durchgangsverkehr gesperrt sind. Auf Platz 2 wird erklärt, warum Fahrradfahren in Großstädten wie Frankfurt nicht immer sicher ist. Damit sich daran etwas ändert, brauche es vor allem Mut in der Stadtverwaltung. Und Platz 1 zeigt, wie das Auto in unseren Städten zum Dominator wurde, wie man von der autogerechten zur menschengerechten Stadt zurückkehren könnte und was das für die deutsche Wirtschaft bedeuten würde.

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