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Ihr Radfahrer zahlt keine Steuern, also runter von der Straße!

Ist die Steuerlast im Straßenverkehr gerecht zwischen den Verkehrsmitteln aufgeteilt? Hin und wieder begegnet uns auf der Straße das obige Argument. Wir als Radfahrer zahlen weder Mineralöl- noch Kfz-Steuern, Autofahrer tun es.

Ein Gastbeitrag von Till Runge

Ist die Steuerlast im Straßenverkehr gerecht zwischen den Verkehrsmitteln aufgeteilt?

Radfahrer Steuer UrbanistHin und wieder begegnet uns auf der Straße das obige Argument. Wir als Radfahrer zahlen weder Mineralöl- noch Kfz-Steuern, Autofahrer tun es. Die Mineralölsteuer, so ließe sich argumentieren, soll Straßenschäden, die durch Autos entstanden, decken. Eine analoge Steuer gibt es für Radfahrer nicht. Ist das in Ordnung?

Um zu einer angemessenen Besteuerung auf Grundlage der Straßenschäden zu kommen, muss man errechnen, welche Schäden durch welche Transportmittel verursacht werden und auf dieser Grundlage die Höhe der Steuern bestimmen. Straßenschäden hängen mit dem Gewicht des Fahrzeuges zusammen. Je schwerer, desto mehr Kraft wirkt auf die Straße ein. Der entstehende Schaden steigt dabei nicht etwa gleichmäßig, sondern mit der vierten Potenz. Das bedeutet, dass zum Beispiel zwei Tonnen im Vergleich zu einer Tonne nicht etwa doppelt so große, sondern 16-mal so große Straßenschäden erzeugen. Welches Fahrzeug verursacht also die Schäden auf unseren Straßen? Zu einem sehr großen Teil sind dies LKWs, da aufgrund ihres hohen Gewichts jeder einzelne LKW so große Straßenschäden verursacht wie 100.000 (!) PKWs.

Fahrräder, die noch einmal deutlich leichter sind als PKWs, verursachen absolut vernachlässigbare Straßenschäden. Aus dieser Überlegung heraus müsste man LKWs radikal höher besteuern, während das Auto und das Fahrrad kaum besteuert werden sollten. Vielleicht sollten PKW-Fahrer deshalb anfangen, sich bei LKW-Fahrern zu beschweren, anstatt bei Fahrradfahrern.

Allerdings nimmt diese Berechnung nur einen Aspekt in den Blick: die Straßenschäden. Umfassender wäre es, den Blick zu weiten auf die volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Rechnung der einzelnen Verkehrsmittel. Volkswirtschaftliche Kosten sind hier im Gegensatz zu betriebswirtschaftlichen gemeint. Es geht also darum, nicht nur die Betriebskosten eines Fahrzeuges in den Blick zu nehmen – im Falle des Autos wäre das etwa das Benzin –, sondern auch die gesellschaftlichen Kosten – etwa die Gefahr für Fußgänger, durch einen Autounfall verletzt zu werden. Mit dieser Berechnung werden also nicht nur die internen Kosten für den Autonutzer betrachtet, sondern auch die externen Kosten, die nicht der Autonutzer, sondern die Gesellschaft oder in unserem Beispiel konkreter, der angefahrene Fußgänger und seine Versicherung, zu tragen hat.

Es geht also darum, nicht nur die Betriebskosten eines Fahrzeuges in den Blick zu nehmen, sondern auch die gesellschaftlichen Kosten.

Dies bedeutet, dass eine Partei (der Autofahrer) einen Nutzen hat (von A nach B zu kommen), die Kosten dessen (Unfallfolgen) allerdings eine zweite Partei trägt. Diese wiederum hat selbst keinen Nutzen von dem Automobil. Die zweite Partei subventioniert also das Verhalten der ersten.

Ziel einer Volkswirtschaft sollte allerdings sein, den optimalen volkswirtschaftlichen Nutzen von Verkehrsmitteln zu erreichen. Dies wird im Falle des Autos durch Steuern auf Benzin versucht. Gäbe es diese Steuern nicht, würde das Auto weitaus häufiger benutzt werden, da sich das betriebswirtschaftlich lohnen würde. Die gesellschaftlichen Kosten wären dann (noch) höher, was aus volkswirtschaftlicher Sicht nicht gewünscht ist: Menschen sterben bei Unfällen, Luftverschmutzungen belasten das Gesundheitssystem, Staus unsere Städte und vieles mehr. Daher wird versucht, durch Steuern genau auf den Preis zu kommen, auf dem der interne und externe Nutzen genau den internen und externen Kosten entspricht, das heißt, dass das Auto genau so häufig (und nicht mehr, aber auch nicht weniger) genutzt wird, als es volkswirtschaftlich optimal wäre. Wie hoch dann die Steuern genau sein müssten, ist aufgrund der Vielzahl von Einflussgrößen schwer zu berechnen; die meisten Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Autofahren trotz hoher Besteuerung in volkswirtschaftlicher Hinsicht zu günstig ist. (siehe auch hier)

Und wie sieht es in volkswirtschaftlicher Hinsicht mit dem Radfahren aus? Im Falle des Radfahrens besteht ein hoher externer Nutzen, vor allem durch die zusätzliche Bewegung beim Radfahren, die hohe Kosten im Gesundheitswesen einspart. Im Gegensatz zum Auto verursacht das Fahrrad auch deutlich geringere externe Kosten, da letzteres keine Luftverschmutzung verursacht, selten zu Stau führt, einen geringen Platzbedarf hat und eine geringe Gefahr für Dritte im Straßenverkehr mit sich bringt. Daher besteht sogar eigentlich eine volkswirtschaftliche Unternutzung des Fahrrads, sprich: man – in diesem Falle der Staat, der ja die Aufgabe hat, das volkswirtschaftliche Optimum anzustreben – sollte Menschen sogar dafür bezahlen, Rad zu fahren. Eine kürzlich in Australien durchgeführte Studie zeigt, dass dort je 20-minütiger Radfahrt ein volkswirtschaftlicher Nutzen von umgerechnet 14,50€ entsteht.

Autofahren müsste noch teurer und Radfahren sogar finanziell belohnt werden.

Aus dieser volkswirtschaftlichen Sichtweise heraus wäre die bisherige Verteilung der Steuerlast zwischen Auto- und Radfahrern den Radfahrern gegenüber unangemessen. Autofahren müsste noch teurer und Radfahren sogar finanziell belohnt werden.

Ergänzung: Dazu gibt es auch Zahlen aus der Schweiz: der Fuß- und Radverkehr hat einen externen Nettonutzen von 400 Millionen Franken (wobei etwa 2/3 auf den Fußverkehr entfallen), während alle anderen Verkehrsarten zusammen einen negativen externen Nettonutzen von 8,5 Milliarden Franken verursachen, wobei auf den Autoverkehr 6,8 Milliarden Franken entfallen.

Den beschriebenen Zusammenhang hat man auch in Norwegen erkannt: dort wurden Radfahrer und Fußgänger entsprechend ihres volkswirtschaftlichen Nutzens bezahlt. Das bedeutet in Zahlen, dass jeder Fußgänger je Kilometer 6€, jeder Radfahrer 3€ bekam. Eine schöne Aktion, die leider einmalig war.

Till Runge ist Herausgeber des Urbanist Magazins und Mitinhaber von ZIMMER Fahrradtaschen. Dieser Beitrag erschien bereits am 2. September 2014. Das Vorurteil, dass Radfahrer keine Steuern zahlen würden, hält sich aber weiterhin hartnäckig.

33 Antworten auf „Ihr Radfahrer zahlt keine Steuern, also runter von der Straße!“

so richtig ich es finde deutlich zu machen, dass das argument mit den steuern unfug ist, hat die argumentation hier meines erachtens einen kleinen haken.

sie legt durch ihre frage nach einer angemessenen verteilung der steuerlast nämlich nahe, dass mit dem zahlen von steuern ein recht erworben würde bzw. dieses recht ohne das zahlen von steuern nicht bestünde. das ist keineswegs so und darf auch keineswegs so sein.

auch autofahrer, die keine kfz-steuer bezahlen (z.b. aus dem ausland) dürfen (noch) selbstverständlich die infrastruktur nutzen.

nice idea … nur , wie vermittelt man das den Autofahrern?
Heutzutage sind ja nur gaaanz simple „Wahrheiten“ gefragt…. Komplexere Zusammenhänge interessieren nicht mal mehr Präsidenten…

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Radfahrer keine Mineralölsteuer bezahlen. sie sind bloß nicht so blöd, irre Mengen davon zu verbrennen.

Und die Erstellungskosten? Als Radfahrer möchte ich auf sicheren glatten Wegen fahren. Die Kosten Geld im Bau und in der Unterhaltung, denn auch ohne Autos alten Straßen. Habe ich das überlesen? Abgesehen davon muss ich zustimmen: Steuern zahlen gibt einem kein Recht auf irgend etwas. Sonst wäre es eine Gebühr. Das Argument aus der Überschrift stimmt also nicht.

Das willst du lieber nicht wissen, wie das mit den Erstellungskosten und auch der Erneuerung der Straße vor deinem Haus funktioniert bzw. wie das mancherorts in DE so abläuft. Kurz: Es bleibt am Grundstückseigentümer hängen und das kann auch an die Existenz gehen. Steuergelder kommen da erst ab Kreis-/Landes-/Staats-(Bayern)/Bundesstraße ins Spiel.
Siehe bzw. höre dazu die Podcast-Folge:
https://www.kuechenstud.io/kuechenradio/episode/kr352-strassenbaubeitrag/

Kurz angehört, klingt interessant. Danke. Das Thema ist mir grundsätzlich bekannt, deshalb habe ich auch eine fünfstellige Summe in der Hinterhand für so etwas. Hier im Ort ist es wohl so, dass etwa ein Drittel bis zur Hälfte der Kosten von den Anliegern zu tragen sind, der Rest kommt aus den Gemeindesäckel. Und damit von unseren Grundabgaben und der Gewerbesteuer der örtlichen Betriebe.
Man sollte auch beim Hauskauf fragen, ob die Erschließungskosten des Grundstückes schon gezahlt wurden, die können auch 15 Jahre nach der Erschließung erhoben werden, auch, wenn der erste Hauseigentümer wieder weg ist. Aber das führt jetzt von Thema weg.
Mit ging es darum, dass nicht nur der Verschleiß durch LKW und PKW einer Straße Kosten verursacht, sondern auch die Erstellung und Unterhaltung. Das kam in den Beitrag nicht so heraus.

Rein betriebswirtschaftlich gesehen entstehen eben keine Kosten durch die Erstellung. Das ist eine Investition, die dann über die regelmäßige Nutzungsdauer abgeschrieben wird. Die Abschreibung ist dann buchhalterisch ein Kostenfaktor.
Die regelmäßige Nutzungsdauer ließe sich über eine geringere Belastung durch LKW und PKW reduzieren, was wiederum zu sinkenden Kosten führt.
Radfahren führt also zu weniger Abschreibungen und gerigern Unterhaltungskosten.

Den Weg vor meinem Haus und einen Anteil der Zufahrtsstraße habe ich auch bezahlen müssen, nachdem ich mein Grundstück gekauft habe. Mir gehört also wahrscheinlich mehr von der Summe aller Straßen als dem durchschnittlichen Autofahrer.

Die meisten Radwege werden im Zuge von autoverkehrbedingten Instandsetzungen aufgepinselt. In den seltensten Fällen gibt es ein extra Budget für Anlagen des Radverkehrs. Wenn doch mal „echtes“ Geld für den Bau von Radverkehrsanlagen zur Verfügung steht, sind das Fördertöpfe, nicht weil das Radeln ja so schön ist, sondern
1. der Autoverkehr in den Städten zu einem so großen Problem geworden ist, dass die Städte gezwungen sind, andere Möglichkeiten zu schaffen, und
2. weil der Autoverkehr in den Städten der Grund ist, warum Radfahrer diese eigenen Wege überhaupt benötigen. Radwege sollen Radfahrer nämlich vor AUTOS schützen, dafür sorgen, dass Radfahrer nicht noch im Autostau stehen und dass Autos Radfahrer einigermaßen gefahrlos überholen können.

Also um es nochmal zusammenzufassen: Radverkehrsanlagen müssen nicht wegen Fahrrädern, sondern wegen Autos gebaut werden. Ergo könnte man genau das auch nochmals den externen Kosten des Autoverkehrs zuordnen.

Man kann die gleiche Forderung auch umdrehen: Eure Autos bescheißen fast alle bei den Verbrauchs- und Abgaswerten, also runter von der Straße!

Ist „Leben und leben lassen“ nicht die bessere Wahl? Das ist übrigens auch die Grundlage der StVO, wenn wir schon mal dabei sind…

Wunderbar zusammengefasst! Und nebenbei sei die Anmerkung erlaubt, dass mit der Zahlung von Steuern im Gegensatz zu Gebühren oder Beiträgen keine direkte Gegenleistung verbunden ist. Sie landen ohne Zweckbindung im großen Topf, aus dem dann wiederum der Haushalt finanziert wird. Die Straße kann also genauso auch durch meine Lohnsteuer bezahlt worden sein. Anders beim Rundfunkbeitrag oder der Abwassergebühr – hier könnte sich der brave Zähler tatsächlich über den Tuach gezogen fühlen, wenn andere die selbe Gegenleistung ohne Zahöung nutzen.

Habe gerade meinen Steuerbescheid gesehen…
Soviel hat manche Familie nicht Brutto, also, ich denke, doch ich zahle steuern.
Davon ab, die Radwege, die hier so gebaut werden sind ja nicht für, sondern gegen die Fahrradfahrer, nützen also vor allem den Autofahrern. Verstehe nicht warum sie die dann nicht selbst bezahlen sollen.

Wie Krass ist das denn? Das es überhaupt jemanden gibt der so eine Äußerung macht hätte ich nicht gedacht. Aber das es sogar volkswirtschaftliche Untersuchungen und sogar durchgeführte Programme diesbezüglich gibt oder gegeben hat, hat mich schlichtweg vom Hocker gerissen! Bei den Kilometern welche ich bisher in meinem Leben gefahren bin würde ich mich über eine gerechte „Entlohnung“ mehr als nur freuen.

Die gesellschaftlichen Kosten druch Unfallgefähr mit Fußgängern werden über KfZ-Haftpflichtversicherung bezahlt, sind sozusagen betriebswirtschaftlich bereits relevant. Da gibt es auch die Besonderheit, dass in Folge eines Unfalles das Fahrzeug höhergruppiert wird und folglich höhere Versicherungsbeiträge zu bezahlen sind.

Eher wären die gesundheitlichen Folgen jenseits von Unfällen zu beachten. Also z.B. Lungenkrankheiten in Folge von Luftschadstoffen oder Lärmfolgen. Die zahlt nämlich nicht der Fahrende, sondern die Allgemeinheit.

Das häufig geäußerter Missverständnis entsteht aus der öffentlicher Argumentation verschiedener Politiker und den entsprechenden Gesetzen – die aber am Ende bewusst nichts bewirken.

Ganz allgemein: §3 der Abgabenordnung sagt, dass Steuern keine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen. Nur Beiträge und Gebühren sind an besondere Leistungen gebundene Abgaben.

Artikel 1 des Straßenbaufinanzierungsgesetzes schreibt allerdings auch seit über 50 Jahren vor, dass 50% der Mineralölsteuer für „Zwecke des Straßenwesens“ verwendet werden müssen: da dieser Artikel regelmäßig ausdrücklich ausgesetzt wird, bringt er nichts.

Genauso war eines der erklärten Ziele der LKW-Maut, auch ausländische LKW an der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur zu beteiligen, daher wurde auch gesetzlich festgelegt, dass die Überschüsse aus der LKW-Maut zur Finanzierung von Bundesfernstraßen dienen sollen.

Wer glaubt, dass damit „mehr“ Geld zur Verfügung stehen würde, kennt die darauf folgenden Gesetzesänderungen nicht: die bislang für den Bundesfernstraßenbau vorgesehenen Steuermittel aus dem allgemeinen Haushalt werden jedes Jahr um die geplanten Mauteinnahmen reduziert, so dass sich in der Budgetsumme nichts ändert. Allerdings gibt es ein paar Gesetze und Statements, die eine Zweckbindung von bestimmten Steuern suggerieren.

Zum Thema Unfälle:
Mich haben bisher mehr rücksichtslose Radfahrer angefahren und gepöbelt, als Autofahrer …
Und Einsicht ist vergebens, Radfahrer sind immer im Recht und Ampeln und Verkehrszeichen nur da um zivilen Ungehorsam zu demonstrieren.

Stimmt genau! Irgendwie glauben Fahrradfahrer*innen häufig, sie seien die Könige der Wege. Allerdings sind Autos dreimal gefährliche für Fußgänger, wie heute Morgen in Berlin demonstriert.

Radwege müssen auch angelegt und gepfleht und geregelt werden. Wer von den Raffahren zahlt diese Kosten? Kann ja wohl so nicht gehen. Gleiche Pflicht für alle Verkehrsteilnehmer!!!

Radwege werden wegen Autofahrern angelegt- um Radfahrer vor ihnen zu schützen und gleichzeitig Autofahrern freie Bahn zu gewährleisten. Der Verursacher (Autofahrer) sollte die Kosten tragen- tut er aber nicht mal.

Der Artikel ist in mehrerer Hinsicht falsch.

1.)Radwege werden zwar nicht so schnell verschlissen, müssen trotzdem gebaut werden.

2.) Unfälle werden von der Haftpflichtversicherung bezahlt. Unfälle mit Radfahrer und Fußgänger zahlt die Allgemeinheit

3.) Staus sind rein politisch bedingt durch absichtliche Verkehrsbehinderung und müssten nicht sein. Grüne Wellen und genügend Fahrstreifen würden Staus reduzieren. Staus künstlich erzeugen und dann auf die Autofahrer zu schimpfen, ist unfair.

3.) Wenn man schon GesundheitGesundheitswesenkosten nennt, dann sollte man auch die Ersparnis berechnen. Wenn jemand an Luftverschmutzung früher stirbt, spart das Rente und Pflegekosten und die Behandlung von Altersgebrechen. Da müssten Autofahrer ja noch was rauskriegen.

4.) Der Nutzen wird nicht betrachtet. Was ist es wert, wenn ich mit dem Auto schneller bin, wenn ich was transportieren kann, wenn ich nicht nass werde, nicht frieren oder schwitzen muss?

zu 3)
Also ist es auch gut, wenn Leute direkt bei Unfällen sterben, spart ja schließlich auch Kosten.

Absolut logische Gedankenkette

1. Radwege müssen nicht wegen Radfahrern, sondern wegen Autofahrern gebaut werden.
2. Die Haftpflicht bezahlt nur einen minimalen Beitrag des Schadens. Der Löwenanteil bleibt bei der Gesellschaft hängen
3. Menschen sterben nicht früher, sie werden früher krank. Und nicht nur durch Luftverschmutzung, sondern auch durch Lärm und Stress, den der Autoverkehr mitsich bringt
4. Der Großteil der Autofahrten unterliegt keinem echten nutzen, sondern reiner Bequemlichkeit: Es wird kaum etwas transportiert, über Entfernungen, die man auch locker laufen könnte. Im Prinzip mag ja die Bequemlichkeit für einige gerechtfertigt sein- muss dann aber dementsprechend auch kostendeckend sein und das tut sie nicht, wie auf dieser Seite beschrieben wird.

1. Was für ein Quatsch. Also werden Straßen nicht für Autos sondern wegen Radfahrern gebaut.
Auto/Lkwfahrer subventionieren die Straßen mit jährlich über 40Mrd €, wovon nur ca 13 Mrd in die Straße zurückfließt.
Darunter auch Radwege die Radfahrer ohne extra Steuern einfach so nutzen können.
Nur weil man meint jetzt radeln zu müssen heißt es nicht dass man alle Rechte bekommen sollte ohne eine entsprechende Gegenleistung erbringen zu mpssen. Aber diese Form der Egozentrik trifft man leider bei Radfahrern sehr häufig an. Ich will da jetzt radeln, also soll sich der Autofahrer von der Straße verzupfen, weil ich jetzt mein auf ner Straße die für Autos gebaut worden ist fahren zu müssen.
Aber wehe mein Pizza wird wegen einem Radler der mal wieder alle ausbremst zu spät geliefert.
2. Sowas kann nur ein Radler der noch nie eine Haftpflichversicherung abgeschlossen hat und hier absolut gar keine Ahnung hat.
Haftpflichtversicherungen müssen den Schaden am Opfer nicht nur materiell sondern auch gesundheitlich begleichen. Das kann auch in extremen Fällen in die Millionen gehen. Lies erstmal ne Police durch bevor weiter absolute Unwissenheit zum Besten gegeben wird. Hauptsache mal schwätzen. Obs stimmt oder nicht ist egal. Menschen gibts…
3 und 4. Geh bitte nie wieder was bestellen, einkaufen oder anderes das den Verkehr für Logistik und Transport beansprucht in Anspruch nehmen. Denn damit wird genau das Behauptete gefördert.
Wer kennt sie nicht die leisen Straßenbahnen die dann irgendwie doch an angrenzenden Häuser sogar spürbar werden. Oder Lkws die sogar über Kilometer auf Autobahnen zu hören sind.
Und gut dass jeder nur 2 min zur Arbeit braucht. Und gut dass ich auf dem Fahrrad meinen Umzug vornehmen kann. Den wöchentlichen Einkauf transportieren kann. Und auch generell bei Regen/Schnee prima fahren kann. Und natürlich geht auch alles so schnell. Ich mein was sind poplige 120 gegen krasse 20 Sachen auf dem Rad.
Für Hartzer vlt keim Problem, aber für Menschen die mitten im Leben stehen wollen nun mal Zeit sparen.

Prinzipiell finde ich es gut dass es das Fahrrad gibt. Hab ja selbst auch eins. Man kann ja tatsächlich beides haben.
Finde nur dass jedes Fahrrad besteuert werden soll um die Kosten die für die Infrastruktur und Platz benötigt werden decken zu könen. Muss kein hoher Betrag sein. 20€ im Jahr wären ausreichend. Wenn dafür vernünftige Rad/Escooterwege gebaut werden wäre jedem geholfen und würde auch Anreize schaffen in manchen Situationen aufs Rad zu wechseln.

Aber das Hauptproblem der Umweltbelastung durch Lkws/Flug und Schiffsverkehr wird bleiben. Dort wird der größte Teil verblassen und da wird das potential wie Schienenverkehr kaum genutzt.

Ganz vergessen: Was würden viele Menschen auf dem Land tun, wenn sie kein Auto hätten?

Sie würde in oder in die Nähe einer Stadt ziehen und damit die Mieten endgültig unbezahlbar machen, während ganze Landstriche veröden.

Die Radfahrer nehmen derzeit den Autofahrern ganze Spuren weg. Die der Autofahrer bezahlt hat. Also sollte der Autofahrer wniger bezahlen und der Radfahrer eine Strassenbenutzungsgebühr zahlen!

Ganz ehrlich: auch wenn einige hier den Artikel lesen würden, wäre das keine große Hilfe. Denn solange man nicht sein HIRN einschalten mag und Probleme aus verschiedenen Perspektiven und losgelöst von seiner eigenen Bequemlichkeit betrachten mag, wird es zu keiner Einsicht kommen.

Nein, auf gar keinen Fall, Fahrradfahrer definitiv auf die Straße.
Mit der eingebauten Vorfahrt auf Radstreifen an Kreuzungen wird es immer Tote geben.
Die sollen auf der Straße fahren, da sehe ich sie und werde nicht mehr an Kreuzungen von Rechts überholt.

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