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Links der Woche

Links der Woche #257

Willkommen in der Winterzeit. Ihr habt heute eine Stunde mehr für die Links der Woche. Die braucht ihr vielleicht, um euch wieder abzuregen. Denn es wird mal wieder über Kennzeichen für Fahrräder diskutiert. Dazu gibt es hier genau einen Tagesspiegel-Beitrag und dann ist auch wieder gut mit diesem Clickbait-Thema. Aus Wien kommt ein interessanter Text zu Wohnstraßen, die bei uns Spielstraßen heißen. Hier ist die Verkehrsfläche eigentlich für alle da und man darf sogar auf der Straße spielen. Macht nur keiner, weil sich die Vorherrschaft des Autos kompromisslos durchgesetzt hat.

Es gibt einen neuen Vorschlag für die StVO-Novelle: Ein einmonatiges Fahrverbot soll es demnach erst bei einer Geschwindigkeitsübertretung von 26 km/h innerorts (statt 21) und 36 außerorts (statt 31) geben. Dafür deutlich höhere Bußgelder, mehr Möglichkeiten für Tempo 30 und eine rechtliche Verankerung von Pop-up-Radwegen. Manche sprechen von modernem Ablasshandel, der wohlhabenden Autofahrern zugute kommt. Der Verkehrsausschuss des Bundesrates hat bereits zugestimmt.

„Wer ohne Helm radelt, muss nach einem unverschuldeten Unfall mit einem Auto nicht für erlittene Kopfverletzungen mithaften.“ Das wäre jawohl auch noch schöner?! Dass es eine Versicherung überhaupt noch mal mit diesem miesen Victim Blaming versucht hat! Trotzdem viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Kurzsichtig (Süddeutsche Zeitung)

Die neue Lust am Auto (Süddeutsche Zeitung)

Wagt Berlin die radikale Verkehrswende? (Spiegel)

Ein Auto muss auch mit Kindern nicht sein (ZEIT Online)

Kommt der nationale Fußverkehrsplan? (Deutschlandfunk)

„Pop Up“-Radweg in Nürnberg: Experiment gescheitert (BR)

Trägt Radlerin ohne Helm Mitschuld am Unfall? (Weser Kurier)

Wie Städte fußgängerfreundlich werden (Deutschlandfunk Kultur)

„Wir glauben, dass viele Berliner auf ihr Auto verzichten“ (ZEIT Online)

Berliner Polizei fordert Kennzeichnungspflicht für Fahrräder (ZEIT Online)

Wohnstraße: Ein verlängertes Wohnzimmer, das niemand nutzt (Der Standard)

Gefährliche Nähe: Das Kraftfahrt-Bundesamt und die Autoindustrie (PlusMinus)

Mobilität in der Stadt: Miteinander oder in der Quere (Karlsruher Institut für Technologie)

Kompromiss in Sicht – weniger Fahrverbote, aber höhere Geldstrafen für Raser (Spiegel)

Kennzeichen für Fahrräder? Damit werden die Falschen in die Pflicht genommen (Tagesspiegel)




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8 Antworten auf „Links der Woche #257“

# Falschparker auf Radwegen:
Hier braucht man sich in Osnabrück keine Illusionen machen: im langjährigen Durchschnitt 1,5 Knöllchen pro Tag für Falschparker auf Radwegen und sagenhafte 2 abgeschleppte Falschparker auf Radwegen pro Jahr sprechen eine deutliche Sprache…..
Politik und Verwaltung in Osnabrück sitzen das Thema einfach aus …
Die Verantwortlichen sollten umgehend wegen Unfähigkeit entlassen werden bzw zurücktreten!

Helmurteil in Nürnberg
Das Versicherungskonzerne versuchen als Aktiengesellschaften das von ihren Versicherungsnehmern eingenommene Geld lieber den Aktionären zukommmen lassen als Unfallopfern als Versicherungsfall kann man ja noch verstehen. Aber das die Vorinstanz ( LG Nürnberg ) das Urteil des BGH vollkommen ignoriert hat und der Versicherung Recht gegeben hat ….

# Maskenpflicht in Osnabrück:
Ich würde die Kommentare dazu nicht überbewerten.
Diese kommen von den üblichen Hetzern, die sowieso ständig und undifferenziert über die Radfahrer herziehen, und gleichzeitig den Autofahrer zur Krone der Schöpfung glorifizieren….
Diese Leute sind bestens bekannt und völlig beratungsresistent ….

# Kennzeichen für Fahrräder:
Falscher Ansatz!
Richtig wäre eine stärkere Überwachung des Verkehrs mit entsprechenden Strafen für Rowdys aller Fraktionen.
Und die Strafen sind definitiv zu niedrig- leider auch für Radfahrer.
Erst wenn es im Portemonnaie bzw auf dem Punktekonto richtig wehtut setzt der Lerneffekt ein !

Führerschein/ Elhotzo :
Stimmt so nicht ganz:
Ein großer Teil der Autofahrer muss zumindest regelmäßig Sehtest und Gesundheitsprüfung abliefern- viele auch regelmäßig Schulungen und Nachprüfungen machen. Nur reine PKW Fahrer kommen so durch.
Was diese allerdings nicht von der Pflicht befreit, gesundheit und von den Verkehrsregeln auf dem Laufenden zu bleiben.
Aber : meine lieben Mit- Radfahrer sind meistens auch sehr schwach auf der Brust, was Verkehrsregeln angeht , daher auch die hohe Quote von Unfällen zwischen Radfahrern oder Radfahrern/ Fußgängern.
Und auch hier sollte man sich darüber im Klaren sein das Radfahrer nicht nur Rechte ,sondern auch Pflichten haben …..

@Uwe Trettin: Wenn ich die tödlichen Radunfälle¹ auf https://radunfaelle.000webhostapp.com/toedliche%20RF-Unfaelle%20ab%202013.html nach Unfallgegnern liste, ergibt sich:

gegner | count
————-+——-
PKW | 1258
solo | 1106
LKW | 616
Motorrad | 79
Eisenbahn | 77
Fahrrad | 77
Bus | 45
Straßenbahn | 44
Traktor | 36
Fußgänger | 27
sonstige | 25
? | 22

Das macht für Unfälle mit Fußgängern 0,8 % Anteil und für Radfahrer untereinander 2,2 %. Das ist zwar bedauerlich, aber als „hohe Quote“ würde ich das nicht bezeichnen.

Die Alleinunfälle dagegen machen mit fast einem Drittel einen großen Batzen aus. Die beruhen aber nicht auf mangelnder Kenntnis der Verkehrsregeln, sondern eher auf mangelnder Fahrzeugbeherrschung und hoher Risikobereitschaft (89 % der Opfer sind männlich).

¹n = 3412, 2013-01-01 bis 2020-09-15

#Falschparker, Regensburg:
Gendern – gewußt wie! Wichtigste Regel: ist der Begriff negativ konnotiert, unbedingt nur das generische Maskulinum verwenden!
Radfahrer*innen vs. Falschparker (Nicht: Falschparker*innen)
Radfahrende vs. Geisterradler (Nicht: Geisterradelnde)

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