Es ist wieder Sonntag, es ist wieder Lesezeit. Wenn die Summe der CSU-Pleiten nicht so traurig wäre, könnte man fast lachen. Neueste Episode: Stand heute dürfen die Mitarbeiter der Autobahn GmbH des Bundes im kommenden Jahr die Autobahnen nicht betreten. Markus Söder hat derweil einen neuen Vorschlag, wie man möglichst ressourcenverschwendend wirtschaften kann: Wer jetzt ein Auto mit Verbrennungsmotor kauft, soll einen Gutschein für ein E-Auto in drei bis fünf Jahren erhalten. Langsam bekomme ich Angst, dass ich unter Kanzler Söder per Gesetz gezwungen werde, ein Auto zu kaufen. Und sei es per Steuergeld durch die Hintertür das bedingungslose Grundauto.
Noch mal Auto: Während Plug-in-Hybride, die kaum elektrisch gefahren werden, bei den EU-Emissionszielen berücksichtigt werden, bleiben Fahrzeuge mit dem höchsten CO₂-Ausstoß wie schwere und PS-starke SUV außen vor. Mit Klimaschutz hat das alles nichts zu tun. In Haidhausen gibt es ein klassische Henne/Ei-Konstellation: Weil es noch nicht genug Radfahrer gibt (wie viele sind genug?), gibt’s keine Fahrradstraße. Dabei soll eine Fahrradstraße ja helfen, mehr Menschen aufs Rad zu bringen. Jetzt aber viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.
Steuerfrage (SZ Magazin)
Auto – Nein danke! (W wie Wissen)
Zu wenige Radler (Süddeutsche Zeitung)
Tatwaffe Sportwagen (Süddeutsche Zeitung)
Hamburg sperrt Boulevard für Autos (Spiegel)
Unfälle und andere natürliche Todesursachen (taz)
Die volle Härte des Gesetzes (Frankfurter Allgemeine)
Paris plant Tempo 30 im ganzen Stadtgebiet (t-online)
So finden Sie den richtigen Fahrradhelm (ZEIT Online)
Daimler und VW drohen Milliardenstrafen (Süddeutsche Zeitung)
In Deutschland herrscht ein Straßenkampf (Süddeutsche Zeitung)
Was tun gegen Raser im Straßenverkehr? (Deutschlandfunk Kultur)
These Afghan Women Are Defying the Patriarchy—On Bikes (bicycling.com)
Scheuers Verkehrsministerium lehnt Tempo 30 in Ortsgebieten ab (Tagesspiegel)
Corona-Krise hat den Bewegungsradius vieler Menschen eingeschränkt (ZEIT Online)
„Was gibt es Einfacheres, als sich über ein Auto zu definieren?“ (Süddeutsche Zeitung)
Chaos auf der Straße? Der neuen Autobahngesellschaft fehlen wichtige Kompetenzen (Handelsblatt)
Söder fordert „Transformationsgutscheine“: Neue Kaufprämie soll Verbrenner mit E-Autos verknüpfen (Handelsblatt)
Tweets
Schöne Entwicklung hin zu mehr Radverkehr. Diesen Trend jetzt bitte mit dem Umbau unserer Städte stärken! pic.twitter.com/SQUxdYake2
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 14, 2020
Karl-Heinz Bley: Verkehrspolitischer Sprecher der Regierungsfraktion #CDU und Auto-Lobbyist auf allen Ebenen. Politik, Wirtschaft und Verbände in Personalunion. Kann man ein Mandat so eigentlich noch unabhängig wahrnehmen? Naja, so löppt dat hier in Neddersassen! pic.twitter.com/mLAZzr23zL
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 14, 2020
Zwei Spuren in jede Richtung, riesiger Mittelstreifen und Parkstreifen auf beiden Seiten. Diese innerstädtische Straße ist ein verdammter Highway! Und für Radfahrer bleibt nur der Witz da rechts übrig. Was haben sich die Planer in der Vergangenheit bloß dabei gedacht?! pic.twitter.com/GsG289tHW2
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 13, 2020
Obergrenze für PS bei PKW. Das würde auf so vielen Ebenen helfen.
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 13, 2020
Sorry für die Wortwahl, aber jetzt dreht er völlig durch. „Wer jetzt einen modernen Verbrenner kauft und damit CO2 reduziert, bekommt einen Gutschein für die Anschaffung eines neuen Elektrofahrzeugs in drei bis fünf Jahren.“ https://t.co/rF4HjGTziT
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 12, 2020
Bilbao begrenzt als erste Großstadt der Welt den Verkehr in der ganzen Stadt (!) auf 30 km/h.
Die Stadtregierung will die baskische Hauptstadt so "nachhaltiger, ruhiger, sicherer und menschlicher" machen. https://t.co/6GEDhFdCXk
— Manuel Grebenjak (@ManuelGrebe) October 11, 2020
Wo bleibt eigentlich die SoKo „Instagram“? Das Netzwerk ist voll von selbstgedrehten Handy-am-Steuer-Videos. Vielleicht mal präventiv einschreiten, bevor wieder Unbeteiligte sterben müssen?
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 12, 2020
Die Autobahnpolitik der Bundesregierung ist das Gegenteil von Verkehrspolitik. Wie Scheuer schon sagt, geht es darum, ein (krankes, krank machendes und sich selbst bedienendes) Wirtschaftssystem am Laufen zu halten. /1 pic.twitter.com/PvjhM5DqIU
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 11, 2020
Neue Studie von @canyon_bikes: Future Mobility Concept. Nicht, dass sie noch auf die Idee kommen, da einen kleinen Verbrennungsmotor einzubauen… pic.twitter.com/ftnjE8SJkW
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 12, 2020
Das hier ist übrigens der "Radweg", den der @ADAC für sehr gut befunden hat, weil er so breit sei. In der Realität wird man zwischen parkenden Autos und überholenden Bussen eingequetscht.#MehrPlatzfuersRad pic.twitter.com/WFx20c6nLj
— Kieler Radwege (@KRadwege) October 16, 2020
Gut so, auch @warentest weist auf den #Schulterblick hin. ☝ pic.twitter.com/GxO7UThRka
— Daniel (@SecretCoAuthor) October 17, 2020
3 Antworten auf „Links der Woche #256“
# Kieler Radweg :
Nicht unbedingt ideal- aber besser als viele andere Radwege .
Wäre schön wenn dann mal die alte Streitfrage geklärt würde wo die Radfahrer denn fahren möchten- auf der Straßenseite oder hinter den geparkten Autos?
„Kieler Radwege“: Die Kritik kann ich nicht recht nachvollziehen. Es gibt Platz nach rechts zu den Stehzeugen und der Bus überholt auch mit Ab/Anstand. Zumindest aus der Perspektive die das Video zeigt, kann ich da kein „Einquetschen“erkennen.
Ich sehe aber eine andere latente Gefahr: an der nächsten Kreuzung (falls eine kommt, ich kenne die Strecke nicht) werden die Kraftfahrer dazu verleitet, aus der zweiten Fahrspur rechts abzubiegen, und das ist brandgefährlich!
Die meisten Kameras für Fahrzeuge verzerren die Erscheinung durch Fischaugen-Objektive. Mindestens die Hälfte des Radfahrwegs ist Dooringzone. Wenn du also links fährst, ist der Bus wieder recht dicht. Nicht der aller schlechteste Schutzstreifen, aber weit weg von wirklich perfekt.