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Osnabrück Radverkehr

Radverkehr nimmt zu

Kleine Notiz am Morgen: Der Juni ist der erste zu vergleichende Monat am Radschnellweg in Osnabrück. Dank Fahrradzählstelle lässt sich nachvollziehen, wie viele Radfahrerinnen und Radfahrer dort unterwegs sind. Sie wurde im Mai 2019 bei der offiziellen Eröffnung des ersten Teilstücks des Radschnellwegs in Betrieb genommen.

Die Fahrradzählstelle am Tag der Eröffnung – noch mit Zählerstand Null.

Wurden im Juni 2019 noch 25.151 Radfahrten gemessen, waren es 2020 schon 26.795. Das ist ein Anstieg von 6,5 Prozent. Spitzentag war sowohl 2019 als auch 2020 der 24. Juni. Im letzten Jahr mit 1.086 Fahrten, dieses Jahr mit 1.221.

In der Osnabrücker Öffentlichkeit gab es einige kritische Stimmen, die die Kosten der Fahrradzählstelle für rausgeschmissenes Geld halten. Warum das nicht der Fall ist, hatte ich bereits hier aufgeschrieben. Sie sehen den Sinn in Verkehrszählungen wohl nicht – die im Übrigen beim motorisierten Verkehr schon lange und an diversen Stellen üblich sind. Oder sie haben Angst vor steigenden Zahlen, die dann neue Argumente für den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur liefern.

Der Juni 2020 am Radschnellweg Osnabrück im Detail.
via eco-counter.com

6 Antworten auf „Radverkehr nimmt zu“

Die Zählsäule ist eigentlich an der falschen Stelle aufgestellt worden. In Höhe der Halle Gartlage biegen doch recht viele Leute in den Wald in Richtung Dodesheide ab und die werden mitgezählt.

irgennwie ist der Artikel aber wiedersprüchlich. Autofahrer, die noch mehr Auto fahren wollen? Gibt es so viel Autofahrer die den Wagen bislang wegen dem „guten“ ÖPNV haben stehen lassen? Vor einigen Jahren war ich Pendler, da gabs niemanden der seinen PKW (angemeldet, mit allen Fixosten) stehen gelassen hat um parallel mit der Bahn oder dem Bus zu fahren. Die Strecke mit ÖPNV dauert auch noch viel länger, bei einigen gar nicht möglich.

Mit bot man mal eine Arbeitstelle ca 40-50km entfernt in Sachsen-Anhalt an, die Fahrplanauskuft zeigte mir für morgens eine Zugfahrt von über 5 Stunden an, aber nicht die direkte Strecke über Wolfsburg, sondern weit hintenrum über Helmstedt-Magdeburg mit x-mal umsteigen und stundenlang warten.
Bei derartigen Verbindungen kann ich sehr gut verstehen, dass man mit dem Auto fährt, welches ca 30-40 Minuten braucht.

Wer einmal ein Auto hat, geht keine 300m mehr zu Bushaltestelle und kauft sich auch keinen Fahrschein mehr.

Und Auto -> Fahrrad? Das sind dann die berühmten Sonntagsfahrer, die nur im Sommer bei Schönwetter mit Mutti 2-3 Kilometer zum See fahren, im dortigen Cafe etwas konsumieren und erschöpft meinen eine große „Radtour“ gemacht zu haben. Gesteigert wird das ganze noch von denen, die Ihren Drahtesel auf den Dach- oder Heckgepäckträger packen um zu einem Naherholungsgebiet im Umkreis von 50km zu fahren um dann dort zwei Kilometer zu strampeln.

Möchte auch mal wissen was für PKW-Besitzer man da befragt hat, doch nicht etwa diejenigen „Experten“, die mit dem Schnuffeltuch unterhalb der Nase alleine im Auto sitzen?
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Ich muss irgendwie gerade an vorgestern denken, wo mir ein etwas dicklicher, verschwitzer, älterer Herr, welcher sich mit einer kleinen Gruppe auf dem Weg breit machte, nach meinem Klingeln zu verstehen geben wollte, ich solle nicht auf dem „Bürgersteig“ radeln…. (es war ein getrennter Geh- und Radweg mit Trennlinie und VZ241, also benutzungsplichtig)

ich würde meine Region als Ballungsraum bezeichnen. Zwei Stahlwerke, drei VW-Werke, durchaus über 1Mio Einwohner in der Region, sechs bis sieben stetig wachsende Städte im Umkreis von ca 30 km. die ganzen Dörfer mutieren zu neuen Stadtteilen mit Einfamilienhäusern für die Bandarbeiter.

Nur eben schlechter ÖPNV, zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt besteht auch 30 Jahre nach der Grenzöffnung eine „unsichtbare“ Grenze. Die meisten vor 1945 existierenden Bahnstrecken wurden gekappt und im Westen schon bis 1990 größtenteils stillgelegt/abgebaut, im Osten nach 1990 ebenfalls.

Busverbindungen zwischen Dörfern im ehemaligen Grenzgebiet gibt es nicht.
Ein Artikel in der hiesigen „Umweltzeitung“ schreibt als Beispiel (zitat):
„Jerxheim (Niedersachsen) und Dedeleben (Sachsen-Anhalt). Entfernung 6,7 Kilometer, Fahrtdauer PKW 7 Minuten, Weg zu Fuß 1 Stunde 21 Minuten (google-maps), ÖPNV-Verbindung minimal 3 Stunden 8 Minuten, (5x Umsteigen) oder 3 Stunden 49 Minuten (3x Umsteigen), Fahrpreis ab 22 Euro.“

Als Fahrradfahrzeit würde ich mal höchstens 30 Minuten schätzen. Eine Fahrradpanne auf einer Tour dort wäre fatal. Berufsverkehr und das Einkaufen nur mit dem eigenen PKW zu bewältigen.

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