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Fahrradwirtschaft fordert Mehrwertsteuersenkung

Am Freitag will die Bundesregierung ihre Linie für ein nationales Klimaschutzpaket beschließen. In einer gemeinsamen Erklärung mahnen die Wirtschaftsverbände Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und Verbund Service und Fahrrad (VSF), die enormen Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz stärker in den Blick zu nehmen, als es in den bisher vorgelegten Plänen der CDU sowie des BMVI der Fall ist. Die Verbände fordern eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Produkte rund ums Fahrrad und Pedelec.

Zwar gebe es in den Konzepten der Bundesregierung durchaus positive Einzelpunkte. So werde die Mehrwertsteuerabsenkung für Bahntickets begrüßt, damit umweltfreundlicher Verkehr steuerlich entlastet wird. Der vergünstigte Steuersatz von sieben Prozent „sollte aber auch für das Null-Emission-Fahrzeug Fahrrad und Pedelec gelten“, sagt Albert Herresthal, Geschäftsführer des VSF. Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des ZIV, ergänzt: „Das Fahrrad ist ein entscheidender Teil des Nahverkehrs. 50 Prozent aller mit dem PKW zurückgelegten Strecken sind kürzer als 5 Kilometer und damit eine ideale Distanz für Fahrrad oder E-Bike.“

Wenn im aktuellen CDU-Konzept zum Klimaschutz in einem 35-seitigen Papier das Fahrrad gerade mal in einem Absatz erwähnt wird, dann zeigt dies eine falsche Schwerpunktsetzung.

Nach Auffassung von ZIV und VSF ssollte die Bundesregierung das Potenzial des Fahrrads für den Klimaschutz stärker nutzen. „Wenn im aktuellen CDU-Konzept zum Klimaschutz in einem 35-seitigen Papier das Fahrrad gerade mal in einem Absatz erwähnt wird, dann zeigt dies eine falsche Schwerpunktsetzung. Fahrräder und E-Bikes haben nicht nur für den alltäglichen Personentransport eine wichtige Bedeutung, sondern sie dienen auch dem privaten und gewerblichen Lastentransport („letzte Meile“) sowie einem umweltfreundlichen Inlandstourismus. Insgesamt steht die Fahrradbranche für 278.000 Arbeitsplätze und 16 Mrd. Gesamtumsatz“, teilen die Verbände mit.

„Statt Kaufprämien für E-Autos weiter zu erhöhen und die Pendlerpauschale für die Kfz-Nutzung anzuheben, sollte die Bundesregierung massiv in den Radverkehr investieren“, sagen Herresthal und Neuberger. „Aktuell fließen aus dem Gesamthaushalt des BMVI von 29 Mrd. Euro gerade mal 150 Mio. in den Radverkehr. Wir fordern eine Anhebung auf 1 Mrd. Euro. Nur mit einem deutlich erhöhten Mitteleinsatz kann der Radverkehr sein Potenzial für den Klimaschutz nachhaltig entfalten.“

4 Antworten auf „Fahrradwirtschaft fordert Mehrwertsteuersenkung“

EBikes sind im nur dann emmisionsfrei wenn sie auch mit Ökostrom geladen werden . Auch der Rohstoffverbrauch ist wesentlich höher als bei normalen Fahrrädern. Zudem stellt sich die Frage nach Akkulebenszeit , Recycling und Ersatzakkus ….

Sind die EBikes dann wirklich noch so umweltfreundlich?
Zudem ist mir der Nutzen der EBikes schleierhaft- es sei denn man kommt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auf ein normales Fahrrad. Hier aber wieder das Problem wie man so ein 25kg Schwergewicht aus dem Keller holt .

Ansonsten gelten EBike- Fahrer doch wohl eher als Verkehrshinderniss für jeden halbwegs sportlichen Radfahrer!

Zudem geht die eklatante Steigerung der Fahrradunfälle im Wesentlichen auf die ungeübten bzw überforderten Fahrer zurück !

Eine (steuerliche) Subventionierung von Fahrrädern wäre sicherlich sinnvoll , wenn damit aber auch der Kauf von langfristigen brauchbaren und verkehrssicheren Bikes gefördert würde .

Gedacht habe ich auch, das man e-Räder nicht wirklich als 0 Emissionsräder betiteln sollte. Der Strom muss irgendwo herkommen und die Batterien werden vermutlich auch aus seltenen Erden erzeugt.

In einem E-Rad sehe ich auch, mehr ein KFZ als Fahrrad. (Mit den von mir gefahrenen, war wenig Spaß, eines Muskelbetriebenen Fahrzeugs) Es hat aber dennoch viele Vorteile eines Fahrrads. Es hat keinen Fahrkabine, so dass frei Sicht und Gehör das Fahrzeug sicherer machen. Auch ist es leichter als ein PKW, Motorad und andere KFZs. Dies reduziert den CO2-Abrdruck pro Kilometer und im Falle eines Unfalls, kommt ein Bruchteil der Kraft zustande, als bei einem schweren KFZ. (Auch dank der menschlicheren Geschwindigkeit von 25 km/h) Zuletzt ist auch der Platzbedarf zum Abstellen, viel geringer.

Soziemlich Jede mit dem e-Rad statt Auto gefahrene Kilometer ist also ein Gewinn. Sei es nun eine alte Rentnerin oder der gesunde Büroarbeiter der täglichen 15 Kilometer pendelt, die sich gegen das Auto entschieden haben.

Dazu ist auch der Boom von E-Bikes ein gutes Argument, an der Platzgerechtigkeit zu arbeiten. Wenn mehr Radfahrer, unter anderm auch im höheren Alter sportlich fahren, muss mehr Verkehrsraum für diese optimiert werden. Der Radschnellweg in Göttingen zum Beispiel heißt „eRadschnellweg Göttingen“. Dieser ist zwar unterdimensioniert, für die vielen Studenten, aber ohne das Argument der E-Bikes, wäre eventuell ein noch schmalerer Radweg entstanden. Ein E-Bike-Boom solte also langfristig auch den klassischen Radfahrern zugute kommen.

Die E-Bikes (Pedelecs) werden immer mehr zur Gefahr, wenn Opi mit 80 Jährchen dank maximaler Tretunterstützung daher saust wie ein 18-jähriger. Auch am Berg oder bei starkem Gegenwind hatte ich schon das eine oder andere Schockerlebnis, wenn so ein weißhaariger mit nem leisen Surren an mir vorbei flitzt. Die sind früher mit kaum 8-10km/h daher geschlichen, gewankt, fast gestürzt und waren zwar mehr Hindernis, aber berechenbarer und schnell hinter einem. Heute ziehen die los, fahren unkontrolliert nach links oder rechts, überholen ohne Mühe, aber beachten auch kaum noch Vorfahrtregeln und Ampeln.

Und viele Junge und Jugendliche haben auch schon E-Bikes, die sie gar nicht nötig hätten. Das ist ein Modefahrzeug für Tretfaule geworden, also kein Fahrrad mehr, dass bei nachlassenden Kräften bei Alten und Kranken die Mobilität erhält.

Dazu kommen dann noch aufgebohrte Pedelecs und E-Bikes mit mehr als 25km/h, die widerrechtlich ohne Kennzeichen betrieben werden, die eigentlich verboten oder auf die Fahrbahn gehören. Da haste dann als halbwegs flotter Fahrer keine Chance mehr, den hinter Dir zu lassen.

Viele E-Biker fühlen sich genauso wie Mofafahrer häufig in Ihrem Ego gekränkt, wenn man sie mit 30km/h überholt und sozusagen ne lange Nase macht, dabei noch locker auf Details wie fehlende Beleuchtung oder andere Verstöße wie Vorfahrt/Rotlicht hinweist.

Steuerliche Vergünstigungen? Gerade werden am anderen Ende der Welt für diese Akkus aus Salzseen Lithium gewonnen, dabei aber erhebliche Umweltschäden produziert. Sinnvoller und Umweltfreundlicher wäre es tatsächlich, diese E-Bike-Flut (und E-Scooter, E-Autos, Segways usw.) einzudämmen, aber das ist weder von der Industrie-Lobby so gewünscht, noch kann man das dem Endverbraucher vermitteln. Gefühlt ist hier schon jedes Dritte Fahrrad eins mit Akku. Wohin soll das noch gehen, werden Radfahrer ohne Motor bald aussterben?

Für mich persönlich sind E-Bikes oder Pedelecs nichts. Ich radle lieber mit Muskelkraft und lege auf das Extragewicht von Batterie und Motor auch keinen Wert, wenn ich mein Fahrrad in den zweiten Stock tragen muß.

Aber es gibt Fälle, bei denen es doch sinnvoll sein kann:

1. Ich habe ein großes Lastendreirad, welches leer oder mit wenig Gepäck wunderbar ohne Motor gefahren werden kann. Wenn’s aber voll beladen ist, ist der Motor ein Riesenvorteil, vor allem beim Anfahren, also um von 0 auf 10 km/h zu kommen. Das zusätzliche Gewicht spielt beim Lastenrad aber kaum eine Rolle.

2. Lebte ich nicht in einer sehr flachen Stadt (Berlin), sondern in einer eher hügeligen (Marseille, Lissabon, Montreal), überlegte ich mir bestimmt, ob ein Hilfsmotor dann mehr Vor- als Nachteile hätte.

3. Ich kenne einen Fall (aus einem Spiegel-Artikel!), wo ein Mann, der lange nicht mehr radgefahren ist, zunächst ein Pedelec genutzt hat, um mit seiner sportlicheren Freundin mithalten zu können. Nach einiger Zeit hat er dann auf ein richtiges Fahrrad gewechselt. Ist doch lobenswert! (Die „Promis“ aus dem Spiegel-Artikel waren übrigens Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht!)

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