Kategorien
Osnabrück

FDP Bramsche fordert Radschnellweg nach Osnabrück

Der erste Radschnellweg in Osnabrück hatte vor drei Wochen seine offizielle Eröffnung. Von der Liebigstraße kann man nun ein erstes Stück Richtung Belm mit dem Fahrrad richtig gut befahren. Bei der Gestaltung des Radschnellwegs wurden für Osnabrück ganz neue Maßstäbe gesetzt. Und schon sind die ersten Politiker aus der Region überzeugt. Die FDP Bramsche fordert einen Radschnellweg in die Tuchmacherstadt. „Als Vorbild sieht die FDP den bereits entstehenden Radschnellweg von Belm nach Osnabrück“, heißt es in einer Pressemitteilung.

So ein Radschnellweg ist längst überfällig.

Fahrradwege dürften keine Wege zweiter Klasse mehr sein, so die FDP Bramsche auf ihrer letzten Vorstandssitzung. Deren Ausbau und Unterhaltung müsse dringend einen höheren Stellenwert bekommen. Holprige Fahrradwege bedürften der Sanierung und neue Wege müssen das bisherige Wegenetz ergänzen. Ein wichtiger Baustein dabei wäre ein Radschnellweg nach Osnabrück. Die Strecke sollte so gestaltet werden, dass hohe Geschwindigkeiten für E-Biker und sportliche Fahrer möglich seien, gleichzeitg aber auch genügend Platz zum Überholen oder gemütlichen Nebeneinanderfahren vorhanden ist. Auch die Zuwegung mit gut ausgebauten Fahrradwegen aus allen Bramscher Ortsteilen zu diesem Radschnellweg sollten nach Ansicht der FDP sichergestellt sein.

„So ein Radschnellweg ist längst überfällig. Wichtig ist, dass gerade auch Senioren und Kinder sich sicher und barrierefrei auf dem Radschnellweg fortbewegen können“, betont der Vorsitzende Conrad Bramm.

Und in der Tat wurde in der großen „Machbarkeitsstudie Radschnellwege in und um Osnabrück“ bereits eine Strecke von Osnabrück über Wallenhorst nach Bramsche (16 Kilometer) untersucht. Demnach verlaufen täglich ca. 16.100 Wege zwischen Osnabrück und Bramsche (davon 3.600 Pendler) und noch mal 16.900 (5.500 Pendler) zwischen Osnabrück und Wallenhorst. Potenzial ist also da. Und der Abschnitt Osnabrück – Wallenhorst ist sogar unter den drei Trassen, für die ein detailliertes Handlungskonzept ausgearbeitet wurde. Zu überlegen wäre noch, ob man die Kanalseitenwege am Stichkanal zu einem Radschnellweg ausbauen könnte. Die Strecke – ich bin sie gestern wieder gefahren – ist wirklich super. Nur der Belag macht es einem momentan noch schwer.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Foto: dd

9 Antworten auf „FDP Bramsche fordert Radschnellweg nach Osnabrück“

Die Streckenführung der Planer aus Dortmund entlang der AUTOTRASSEN findet ich nicht gelungen. Nach Bramsche könnten man einen Schnellweg gut an dem Kanal dadurch realisieren das einfach eine geteerte Decke aufzieht. Das wäre ohne Steigungen und mit weniger Kreuzungen sowie deutlich weniger Abgasen! Sicher würden Pendler aus Achmer, Halen, Hollage, Pye, Büren und Eversburg diese Trasse nutzen.

Ich sehe solche Trassen eben nicht an den Haupt-Auto-Verkehrsachsen … sondern genau dazwischen.

Vielleicht eine Überlegung wert?

Auf jeden Fall. Die Kanalseitenwege gehören dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Und damit dem Bund. Bisher argumentiert der allerdings, dass der Zustand dieser Betriebswege sich an den Bedürfnissen des Schifffahrtsamtes orientiert. Allerdings lobt sich die Budnesregierung auch, dass sie genau diese Wege hier und da mal fahrradfreundlich ausbaut. Also warum nicht auch hier bei uns?

Beim RS 1 soll es ja einen Abschnitt an einem Kanal geben und der wird dann wohl regelmäßig gesperrt, wenn er für den Unterhalt des Kanals etc. gebraucht wird. Was bringt einem ein Radschnellweg, wenn man regelmäßig angekündigte und kurzfristige Sperrungen hat? Dann kann man auch gleich die notwendige Alternative vernünftig ausbauen?

Ich möchte auch nicht spät Abends oder nachts oder früh morgens einsam an Kanälen lang fahren müssen. #SubjektiveSicherheit.

Läuft!
CSU für separate Radverkehrsführung, FDP für separate Radverkehrsführung, BMW und Co. für separate Radverkehrsführung …
So langsam findet zusammen was zusammen gehört.

Dass sich (fast) niemand mehr dran stört, dass die Separation – entgegen aller ökologischen Beteuerungen der Radwegebewegung – OHNE JEDE REDUKTION des Autoverkehrs stattfindet, dass die ‚Rad-Infra‘ einfach ZUSÄTZLICH zu den gut 200.000KM des außerörtlichen Strassennetzes (bald dann AUTO-Strassennetz) in die Gegend asphatiert wird?

Egal, wen interessiert schon Klima und Umwelt, da sollten wir nicht so kleinlich sein.
Hauptsache Radweg!

Dann kann sie ja jetzt endlich kommen: die greenwashing-Radweg-Verkehrswende made by Christian-schnitzel-Lindner.

Jetzt aber mal ruhig bleiben. Du scheinst dich hier überhaupt nicht auszukennen. Kannst die 20 Kilometer ja aber gerne mal auf der vierspurigen B68 fahren. Ist zwar verboten, aber du wirst sicher gute Gründe gegen das Verbot finden…

Du bist sicherlich öfter als ich im Raum OS unterwegs.
Ich kenn die Strecke aber schon seit irgendwann in den 80ern als Teilstück zwischen MS und Nordsee mit Zwischenstopps in OS und Oldenburg.
Damals war das Stück wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt noch befahrbar.
Gerade solche Bauten wie die B68 bestätigen doch genau was ich sage, nämlich sie sukzessive ‚Autobahnisierung‘ unseres Verkehrssystems.
Erst die Autobahnen, dann wichtige (für Beschleunigung des Autoverkehrs wichtige) Abschnitte von Bundesstrassen, mittlerweile auch Landstrassen und neuerdings bereits Kreisstrassen.
Eine kleine und ziemlich unvollständige Auswahl findest Du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_autobahn%C3%A4hnlicher_Stra%C3%9Fen#Deutschland

Und ja.
ich habe durchaus gute Gründe gegen das Verbot der Nutzung von Bundes/Landes/und Kreisstrassen fürs Radfahren.
Grobe Stichworte: Klimaerwärmung, Metastasierung der Raumplanung durch Automobilismus, Flächenfrass, das Pingpongspiel von Gentrifizierung und Suburbanisierung, etc, etc, etc,
Wir brauchen zwingend einen Rückbau derartig monströser „Auto“-Strassen auf ein umweltverträgliches Maß. Ggf. auch mit Aufrechterhaltung der 4-spurigkeit, falls eine Umwidmung in temporeduzierte allgemeine Fahrspur links und eine reine Umweltspur (nur ÖPV und Rad/e-bike, ohne e-autos) rechts stattfindet.

Ehrlich gesagt ist mir ziemlich schleierhaft, warum Du dich jetzt offenbar für Verbote des Radfahrens auf Bundesstrassen einsetzt oder zumindest Deinen Frieden damit geschlossen hast.
Bald dann auch Land/Kreisstrassen nur noch für Autos?
Was meinst Du, wie sich die ohnehin schon erheblich zu hohe Fahrleistung des MIV entwickelt, wenn weiterhin immer mehr Strassen und Fahrbahnen zu reinen Autostrassen / Autofahrbahnen werden?
Tipp zum recherchieren: die vielen neuen Radweglchen daneben ändern Null, nada niente daran

Und ja:
Vor nicht allzu langer Zeit war das reguläre Strassennetz auch mit dem Rad zuverlässig für A zu B Verbindungen nutzbar. Möglicherweise hat die „Generation Radweg“ das nicht mehr erlebt und weiss nicht, dass auch längere Strecken ‚eigentliche‘ komfortabel und schnell befahrbar sind, wenn reguläre Fahrbahnqualitäten ohne dauernde Behinderungen zur Verfügung stehen?
Breit, gute Oberflächen, 100% im Dunkeln nutzbar, bestens beschildert, nahezu umwegfrei, hohe soziale Sicherheit, minimale Verlustzeiten.
Das genaue Gegenteil bei all diesen fürs Radfahren wesentlichen Parametern findest Du im sogenannten „Radwegenetz“.
(o.k. die Nachteile mit Lärm und Abgas gab es allerdings auch damals schon ausser in den Nebenzeiten)

Aber Du hast schon recht, den aktuellen Ausbauzustand kenne ich nicht aus eigener ‚Erfahrung‘, da das Befahren ja seit langem – dem Trend folgend – verboten ist und ich seit langem autofrei lebe.
MS – Nordsee hab ich vor ein paar Jahren noch mal versucht, bin aber ach dem vielleicht 10. Auftreten von Z.254 (für Radverkehr gesperrt) umgekehrt.
Fürs sogenannte „Radwegenetz“ sind meine Gelenke nicht ausgelegt, und auf den Radwegelchen ist das dann auch kaum noch entspannt an einem Tag zu schaffen.

Vor einigen Jahren fuhr ich auf der freigegebenen A40 und das ein oder andere Mal versehentlich auf einer Kraftfahrstrasse. Selten so schnell und komfortabel unterwegs gewesen.

Und was das gepriesene Nebennetz angeht: zumindest im Münsterland, aber auch in anderen Autoregionen ist zu bemerken, dass das von Jahr zu Jahr nerviger wird. Immer mehr Schleichverkehr, immer öfter SUV, die auf den ‚Pättkes‘ frontal auf einen zuhalten, so dass Du Notbremsungen auf dem Bankett/Grünstreifen hinlegen kannst.

Von den mittlerweile 57 Mio. KFZ sind MINDESTENS 40 Mio. zuviel.
https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/bestand_node.html

Wer das Auto-verkehrsnetz einfach hinnimmt und Radwelchen drumrum baut wird damit leben müssen, dass der Automobilismus immer weiter ansteigt, Dann kannst Du in 15 Jahren schreiben:
„Die Kreisstrasse ist doch längst 4-spurig ausgebaut und Radfahren verboten, aber Du werst sicher gute Gründe gegen das Verbot finden.“
Ja, werde ich dann finden.

Moin tosoamen,
beinahe täglich benutze ich mit dem Rad Nebenstraßen zwischen Rulle und Osnabrück Zentrum. Vor allem die Strecke durch Lechtingen und Haste sind sehr angenehm zu fahren ( im Hohn, Hardinghaus Str, Nettetal ).
Leider nutzen auch sehr viele Autofahrer diese Strecke. Sie ist Teil der heimlichen Umgehung von Osnabrück. Es wäre schon viel erreicht, wenn die Stadt diese Straßen für den Durchgangs Verkehr sperren würde.

Ich kann sowohl Daniel, als auch Leute wie Alfons oder Hermann gut verstehen. Es ist das Problem der Priorität im eigenen Denken: Will ich kleine Veränderungen sofort, mit spürbaren Ergebnissen aber mit Kompromiss mit der Autolobby oder unterstütze ich radikale Veränderungen, von denen ich weiss, dass sie im Endeffekt die eigentliche Wende allein bringen würden. Aber eben wohl (noch?) nie durchkämen in unserer autogeilen Gesellschaft, wo nur das zeigen von Macht und Geld etwas zählt.

Mir geht es häufig so, dass ich denke: das bringt doch wieder nichts, geht doch in die falsche Richtung. Aber am nächsten Tag hör ich mich dann sagen: naja, immerhin ein Anfang. ;)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert