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Der Fußgängerbund setzt auf Konfrontation und die Autolobby lacht sich ins Fäustchen

Der Bund der Fußgänger Osnabrück hat sich wieder zu Wort gemeldet. Beziehungsweise das einzige Mitglied, das sich je zu erkennen gab. Schon 2013 hatte ich mich über einen Leserbrief echauffiert, der sich auch an mich als Teilnehmer der Critical Mass richtete.

Der Bund der Fußgänger Osnabrück hat sich wieder zu Wort gemeldet. Beziehungsweise das einzige Mitglied, das sich je zu erkennen gab. Schon 2013 hatte ich mich über einen Leserbrief echauffiert, der sich auch an mich als Teilnehmer der Critical Mass richtete. Nun hat der Vertreter der Fußgängerlobby am Bürgerdialog Verkehrswende teilgenommen. Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet.



Und es ist wirklich traurig, dass der Bund der Fußgänger in Osnabrück mal wieder ausschließlich gegen Radfahrer keilt und dabei übersieht, dass beide eigentlich natürliche Verbündete sind. Konflikte entstehen ja nur, weil sie sich teilen müssen, was der Autoverkehr übrig lässt. (Übrigens noch nie ein Wort vom Fußgängerbund, wenn Fußgänger von Autofahrern getötet wurden.) Pauschalisierungen helfen hier nicht weiter. Natürlich haben Radfahrer auf dem Gehweg nichts zu suchen. Es ist aber oft die einzige Alternative zur Fahrbahn, wo sie zwischen Autos schlicht Angst haben zu fahren. Man sollte daher über die Gründe nachdenken.

Dass es daneben noch Idioten gibt, die beratungsresistent sind, ist auch klar. Die gibt es unter allen Verkehrsteilnehmern. Sinnvoller als dieses „Schwarze-Peter-Spiel“ wäre aber ein Dialog, der die Neuverteilung der Verkehrsflächen als Ziel hat. Damit danach Platz für alle ist. Es ist absurd, dass sich die ohnehin benachteiligten Verkehrsteilnehmer im Schatten der Auto-Privilegierung streiten. Zusammenarbeit wäre hier für alle zielführender. Stattdessen setzt der Fußgängerbund weiter auf Konfrontation und die Autolobby lacht sich ins Fäustchen.

16 Antworten auf „Der Fußgängerbund setzt auf Konfrontation und die Autolobby lacht sich ins Fäustchen“

Der Bund der Fußgänger Osnabrück hat nichts mit FUSS Fachverband Fußverkehr Deutschland zu tun, der anfangs auch als Fußgängerschutz firmte, was aber heute nicht mehr so recht passt.

beide eigentlich natürliche Verbündete sind

Das wird immer wieder behauptet, aber überzeugend ist das nicht. Der Regelkonforme innerstädtische Kfz-Verkehr ist geschwindigkeitsmäßig dem Radverkehr viel ähnlicher. Beide haben ein Bremsweg und brauchen Stellplätze. Gerade diese angebliche Ähnlichkeit führt dann zu gemeinsamen Geh- und Radwegen, „Radfahrer absteigen“-Schilder etc.

Absolut korrekt was Duda schreibst. Tatsächlich haben wir, nachdem wir uns sooft über die skurillen Auswüchse des BOB geärgert haben, über einen Interessenverbund von Osnabrücker Radfahrern UND Fussgängern nachgedacht. Den diese beiden Gruppen sollten eigentlich zusammen arbeiten.
Aber auch die motorisierten und mit Interesse an einer lebenswerteren Stadt Bürger Osnabrücks sollten sich von so einem Bund angesprochen fühlen.
Mal sehen wann wir das ins Rollen bringen … .

Hat man sich als Fußgänger damit arrangiert nur „seine“ Wege zu nutzen.
Fällt einem nicht mehr auf, wie sehr man selbst im Wohngebiet eingeschränkt wird, weil Autofahrer zu einem nicht niedrigen Prozentsatz wie selbstverständlich immer Vorfahrt haben und deswegen bei jeder Querung von Bürgersteig zu Bürgersteig (man beachte, als Füßgänger quert man die Fahrbahn) in alle Richtungen Aufmerksamkeit und eventuelles Warten von Nöten ist.
Ja, dann gibt es nur die Radfahrenden, welche einen einschränken und (vermeintlich) in Gefahr bringen.
Und Tatsache ist, daß den Meisten nicht auffällt, wie absurd es ist, in Wohngebieten Autos nicht über durchgehende Bürgersteige holpern zu lassen.
Das gäbe ein deutliches Plus an Sicherheit und Berliner Kissen wären überflüssig.
Durchgangsverkehr wäre sicher auch geringer.
Damit gäbe es kein Ausnutzen vermeintlicher Vorteile durch Schleichwege und die Hauptstraßen wären leichter auf flüssig zu trimmen, da weniger Querverkehr integriert werden müsste.
Zumindest könnte es so sein, wer weiss?

Wenn ich mir diesen Schwachsinn auf der Facebookseite der NOZ wieder durchlese, scheint die One-Man-Show ja zu funktionieren. Es wird mit erfundenen/gefühlten Zahlen eine Kennzeichenpflicht gefordert. Das scheint wohl die wichtigste Forderung dieses Ladens zu sein, die immer wieder aufgewärmt wird. Dass es keine Halterhaftung gibt, ignoriert dieser Verein völlig. Leider brabbeln viele das nach ohne zu wissen, dass der Verwaltungsaufwand immens wäre. Zu den 50 Mio. Kraftfahrzeugen, dann noch mal 70 Mio. Fahrräder. Haleluja! Es würde mich allerdings mal interessieren, wie hoch der Fremdschämfaktor beim Fuss e.V. ist.

Ja wieso liest du das auch? :-)
Was sollen Nummernschilder für Fahrräder auch bringen? Bei Autos haben sie ja auch keinen Effekt. Also lieber die Ursachen angehen. (Kannst du da gerne posten…)

Es gibt keine Zusammenarbeit.

Ob und was eine Kennzeichenpflicht bringt, kann ich nicht abschätzen. Der politische Kollateralschaden wäre, dass ganz viele Leute gar nicht mehr Rad fahren oder es gar nicht ausprobieren, mal mit dem Rad zur Arbeit etc. zu fahren. Damit gäbe man das Ziel auf, mehr Radverkehr zu bekommen. Der Effekt gäbe es nicht, würde die Masse der Bevölkerung mit dem Rad „Freiheit“, „Schnell“. „Must-have“ etc. assoziieren würde und nicht „schwitzen“, „langsam“, „Nur bei schönen Wetter“, „Freizeit“.

Er überspitzt, übertreibt.
Aber die Sache hat tatsächlich einen wahren Kern.
Sry Leute.

Auch wenn es nur ein kleiner Teil von wie Daniel schreibt „Idioten“ aber diese fallen einfach auf. Ich bin nun 8 Wochen nur mehr zu Fuß unterwegs und ich seh sie täglich. Niemals sehe ich das die Konsequenzen daraus haben.

Was muss man in der Dielingerstraße unter den Arkaden durch die Eisdiele Radeln, warum im Katharinenviertel über die eh schmalen Bürgersteige („ey Kopfsteinpflaster is unbequem Alter“) warum wird die Krahnstraße zwischen Loh und Dielingerstraße als Fahrradstraße verstanden; faktisch ist es eine Fußgängerzone……

Ich bin es satt mit diesen Chaoten in einen Topf zu landen, das bringt dann solche Blüten hervor-und ich kann es dem Typen wirklich nicht verdenken.

Der Autolobby dürften diese Diskussionen herzlich egal sein, die Lachen nichtmal darüber.

Die Krahnstraße ist da doch für Radfahrer freigegeben?!
Und die die ganzen Querstraßen im Katharinenviertel sind Spielstraßen. Da gibt es keinen exklusiven Verkehrsraum. Langsam sollten Radfahrer da trotzdem sein. (Und ey, das Kopfsteinpflaster ist da echt sch*** ;-) )

Freigegeben ja, aber noch steht darüber „Fußgängerzone“.
Aus der Alltagspraxis könnte man aber wirklich überlegen eine Fahrradstraße daraus zu machen, es fühlt sich irgendwie an wie die Katharinenstraße.

Als Dauerfußgänger seh ich die Stadt tatsächlich ein bisschen anders als vorher. Interessante Erfahrung.

Ja Fußgängerzone stimmt. Dafür ist aber ganz schön viel Verkehr: Z.B. durch Taxifahrer, die das als Abkürzung nehmen und durch(!)fahren, was nicht erlaubt ist. Hinzukommen die ewig großen Bonzenklitschen, die illegal hinterm alten Rathaus parken und die Blingblingpanzer vom La Vie und dem Wallhalla, sowie diverse dummdreiste Normalos, die da einfach rein fahren, parken und konsumieren gehen. Du bist nicht der Einzige, der sich offenen Auges durch die Stadt bewegt, Maxe.

Da packst aber wieder alles aus, yeah.
„Bonzenklitschen“ und „Blingblingpanzer“, du hast die Lieferfahrer vergessen -.-

Die anderen sind auch doof, lasst uns Anarchisten werden!

@Max
Die Idee ist sehr gut, auch wenn die unlogische Herleitung vermuten lässt, dass du das Konzept des Anarchismus leider nicht im Ansatz verstanden hast ;) Abwesenheit von Herrschaft ist gänzlich ungleich der Abwesenheit von Regeln.

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