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Beim Autofasten die Möglichkeiten entdecken

Ab morgen läuft wieder die Aktion Autofasten. Die beteiligten Kirchen rufen dazu auf, in der Fastenzeit (14. Februar bis 31. März) das Auto möglichst oft stehen zu lassen. Stattdessen solle man das Auto für vier Wochen durch Radfahren, Busse und Bahnen ersetzen oder einfach mal zu Fuß gehen, wenn das praktikabel ist. Mich würde mal interessieren, ob tatsächlich jemand gezielt bei dieser Aktion mitmacht. Gute Gründe gibt es genug, aber sind Pendler für diese überhaupt noch empfänglich?

Das Video der Aktion aus 2016 zeigt ganz nett, mit welchem Stress Autofahren verbunden ist. Aber ist die Alternative, das Radfahren, bei vielen Menschen nicht mit noch viel mehr Stress verbunden? Weil es keine vernünftigen Radwege gibt (auch im Video zu sehen) und sie sich auf dem Fahrrad unsicher fühlen? Die Aktion „Autofasten“ ist gut, aber so richtig gut wird sie erst, wenn endlich vernünftige Alternativen geboten würden. Der Verzicht auf das Auto darf nicht als Verzicht wahrgenommen werden. Er muss ein Gewinn sein. Und zwar ein ganz handfester und nicht nur ein „jetzt hab ich mal was Gutes getan“-Gefühl für den Moment.

Wir können unsere Perspektiven ändern, wenn wir ganz bewusst und zumindest in der Fastenzeit auf andere Verkehrsmittel umsteigen.

Da können die Kirchen natürlich nicht ganz so viel machen. Hier liegt es mal wieder an „der Politik“, die Weichen zu stellen. Wie sieht es eigentlich mit den christlichen Parteien CDU und CSU aus? Machen die beim „Autofasten“ mit? Barbara Hendricks von der SPD hat zumindest aufmunternde Worte und traut sich auch, die zu sagen: „Es soll nicht darum gehen, das Autofahren gänzlich zu verbieten. Aber wir können unsere Perspektiven ändern, wenn wir ganz bewusst und zumindest in der Fastenzeit auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Das kann und soll zu neuen Einsichten und neuen Möglichkeiten und Erfahrungen führen.“ Das Zitat zeigt aber auch schön, wie verrückt die Situation in Deutschland ist. Bevor es überhaupt um die Sache geht, werden vorab schon mal mögliche Missverständnisse ausgeräumt. Immer schön vorsichtig mit den Autofahrern…

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7 Antworten auf „Beim Autofasten die Möglichkeiten entdecken“

Kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollte ein Leben ohne Auto Verzicht bedeuten? Es ist Freiheit und Flexibilität!

Ich lebe seit über zehn Jahren ohne Auto und vermisse rein gar nichts. Ich habe eine andere Idee: Fahrradfasten. Einmal im Jahr zwei Wochen auf den Genuß des täglichen Radfahrens verzichten, um die strauchelnde deutsche Automobilwirtschaft und den ÖPNV zu unterstützen. Nach all den Stunden im Stau und auf Bahnsteigen sieht man das Leben plötzlich mit ganz anderen Augen und kann Radfahren wirklich genießen. Daher einfach mal mehr Wagen :)

Autofasten, pah!
Wie stellen sich die Kirchenoberen das denn vor? Jeder, der Auto fährt, muss das auch dringend tun. Das ist erwiesen. Und was ist dann mit der Wirtschaft? Wie sollen die Leute morgens pünktlich in den Stau zur Arbeit kommen? Wenn alle fasten, dann geht alles den Bach runter. Außerdem, was soll das nützen? In Osnabrück ist ja schon wissenschaftlich bewiesen, dass die Neumarktneueröffnung doch die Luftqualität verbessert. Wozu dann noch fasten? Oder soll unser Oberschildbürger Brickwedde seine Testfahrten auf dem Fahrrad machen? Der könnte ja am Stau vorbeiradeln und noch schneller am Ziel sein. Das kann nicht sein. Also: alles in die Autos und volles Rohr über den Neumarkt, wegen der Luftverbesserung.
In diesem Sinne: FASTEN seatbelts!

Fasten hat zwar etwas von Verzichten. Aber häufig auch etwas von Verzichten zum Besseren. Auf Süßes, rauchen, ungesundes Essen, Alkohol und mehr. Meist verzichtet man auf etwas, was einen mehr oder weniger schadet. Sei es also, für die eigene Gesundheit oder Geldbeutel.

Leider merkt man nach den 40 Tagen nicht unbedingt die positive Auswirkung. Egal ob es nun spürbar bessere Fitness oder spaß an der neuen Lebensstiel und ein Gewöhnungsefekt ist. Langfristig wird man das Verhalten wohl nicht fortsetzen. Aber vielleicht mal etwas häufiger als vor dem Fasten. Dass und die 40 Tage ist doch schon ein Gewinn.

Ich denke also, dass Autofasten einen vorübergehenden positiven Effekt hat und würde mir das sehr gerne von mehreren Gemeinden wünschen.

Als eher säkular lebender Mensch habe ich noch nie gefastet und auch noch nie „gute Vorsätze für’s neue Jahr“ gehabt. Und auf’s Auto kann ich deshalb verzichten, weil ich in einer Region mit gutem ÖPNV lebe.

Ist doch ok, ich würde das aber als Aktion eher im Sommer machen… wegen erheblich mehr Resonanz.

Autofasten; selst mach ich das eigentlich schon länger. Nur im Notfall Auto wenn wirklich viel Plunder oder Passagiere mit müssen, und ja auch auf Langstrecken.Irgendwie so alle 3,4 Wochen mal.

Ich zahl auch dafür, Drecksluft in der Stadt einatmen+ggfs Unfälle…
Z. Zt.2 Brüche, hätt ich mal das Auto genommen; wie oft ich das schon gehört hab -.-
Autofahren vermisse ich nicht so sehr, aber das Rad; das nervt wirklich. Nur zu Fuß ist so ne Kleinstadt auf einmal verdammt groß.

Ich hab letztes Jahr beim Autofasten mitgemacht, daraus sind dann am Schluss 4000km im Laufe des Jahres geworden. Ich find’s einen prima Start in die Radsaison, auch wenn ich mit der Kirche jetzt wirklich nix am Hut hab.

Glücklicherweise bleiben die „Wie stellen DIE DA OBEN sich das eigentlich vor?“-Schreier dieses Jahr etwas im Hintergrund. Andererseits hatte ich letztes Jahr ein paar echt lustige Konversationen auf Twitter :)

Danke an alle, die mit machen!

Ich lebe in einer Millionenstadt und faste seit 2016 (Nulldiät). Die Beschwerden (Versicherung, Steuer, Benzin, Ersatzteile, Reparaturen, Wartung, Bewegungsmangel) sind seitdem wie weggeblasen. Ich kann das Fasten wärmstens empfehlen.

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