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Mobilität ist mehr als Autofahren

Wie soll der durchschnittliche Autofahrer auf die Idee kommen, dass das Fahrrad ein vollwertiges Verkehrsmittel ist, wenn selbst die größten Medien es wie die kleine Schwester des Autos behandeln? Diese Frage habe ich mir gerade gestellt, als ich auf Spiegel Online über Lastenräder gelesen habe. Da fiel mir nämlich gleich ins Auge, dass das Fahrrad eine Unterkategorie einer Unterkategorie vom Auto ist.

Screenshot: Spiegel Online
Screenshot: Spiegel Online

Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist es ähnlich. Fahrrad-Artikel fallen hier in die Kategorie Auto & Verkehr im Ressort Technik & Motor. Bei der Süddeutschen Zeitung ebenfalls: Auto –> Zweirad –> Fahrrad & Motorrad. In der gedruckten Zeitung sieht das übrigens auf den ersten Blick deutlich besser aus. Hier heißt das Ressort Mobiles Leben. Allerdings wird dort fast ausschließlich über Autos berichet

Bei Focus Online habe ich vergebens gesucht. Hier gibt es nur die Kategorie Auto. Weiter nichts. Das kam für mich jetzt nicht so überraschend. Dass man über die Suchfunktion bei Focus Online allerdings kein einziges Ergebnis findet, wenn man nach „Fahrrad“ sucht, ist dann wohl nur ein temporärer technischer Fehler…

Screenshot: Focus Online
Screenshot: Focus Online

In unregelmäßigen Abständen erneuern auch Medien ihre Internetauftritte. Was aber bringen diese ganzen Relaunches? Dem Fahrrad bisher nicht viel. Nur Zeit Online hat sich modernisiert und das Ressort endlich Mobilität getauft. Und so ist es ja auch richtig. Unsere Mobilität besteht nämlich aus deutlich mehr als nur dem Auto. Beim Ressortnamen können noch sehr viele bei Zeit Online abgucken!

Screenshot: Zeit Online
Screenshot: Zeit Online

5 Antworten auf „Mobilität ist mehr als Autofahren“

Die Zeit Online hat dazu noch den Netten Bereich, sie nennen es Blog, namens Velophil, den ich über RSS abonniert habe. Sehr nette Artikel. Da aber auch Automarken mitlesen, sind die Kommentare teilweise „kontroverser“ als in einem reinrassigen Fahrradblog wie hier. Gesitteter aber als beim Spiegel.

Genau zu diesem Thema wollte ich auch schon mal einen Blog erstellen. Mir ist das vor längerer Zeit auch schon negativ aufgefallen. Warum steht Auto bei den ganzen Medien auf der gleichen Stufe wie Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Gesundheit etc.?
Unsere Stadtzeitung „Nürnberger Nachrichten“ hat jeden Samstag eine ganze Seite mit der Überschrift „Auto Aktuell“. Warum das so eng gefasst ist???

Ich haben den Eindruck, dass bei den ganzen Medien viel Geld der Autoindustrie mit im Spiel ist, anders kann ich mir das nicht vorstellen.

Die ZEIT hat zwar den schönen Internetauftritt, die gedruckte Version ist aber wesentlich rückschrittiger. Im Magazin wurde zwar vor ca. 2 Jahren angefangen in der „Von A nach B“ Kolumne in losen Abständen auch mal Fahrräder statt Autos zu testen, das ist dann aber (zumindest gefühlt) immer weniger geworden, und beim Relaunch vor ein paar Monaten fiel diese Kolumne weg, und wurde durch die „Auto“-Seite im Wirtschaftsteil ersetzt. Dies ist insofern ein doppelter Rückschritt, als dort überhaupt nicht mehr über andere Mobilität berichtet wird, und zudem der Grundtenor wesentlich weniger kritisch-reflektiert erscheint als das auch bei den Autobesprechungen in „Von A nach B“ war.

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