Ampel mit Spiegel 2Osnabrück bekommt weitere 70 Verkehrsspiegel, die an Kreuzungen helfen sollen, den Radfahrer im Toten Winkel sichtbar zu machen. Es ist erst zwei Tage her, dass ein LKW-Fahrer wieder mal einen Radfahrer „übersehen“ hat. Der 80-jährige Radfahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt.

Die Spiegel sind hoffentlich nur eine vorrübergehende Maßnahme. Denn eine große Hilfe bezweifle ich seit dem letzten tötlichen Unfall in Osnabrück. Der hat sich an einer Kreuzung zugetragen, wo bereits ein Spiegel vorhanden war (Bild rechts). Für die Zukunft würde ich mir eine Verkehrsinfrastruktur wünschen, die diese Abbiegeunfälle von vornherein unmöglich macht. Sei es durch den integrierten Verkehr, bei dem Radfahrer die Fahrbahn befahren und somit hinter statt neben dem LKW sind (sicher nicht überall sinnvoll). Oder sei es durch ein intelligentes Radwegenetz, auf dem Radfahrer nicht zeitgleich mit dem rechtsabbiegenden MIV Grün haben.

Oder natürlich eine sichere Technik in LKWs. Die kann im Verhältnis zu einem Menschenleben gar nicht zu teuer sein…



Die Pressemitteilung der Stadt:

„Wir müssen den Lkw- und Busfahrern alle möglichen Hilfen anbieten, damit sie Unfälle so weit wie möglich vermeiden.“ So beschrieb Heinrich Koch, geschäftsführender Gesellschafter der Heinrich Koch Internationale Spedition GmbH & Co. KG, Osnabrück, und im Ehrenamt zugleich Vizepräsident der IHK und Bezirksvorsitzender des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen, die Motivation der Unternehmen, die jetzt gemeinsam die Anschaffung von 70 zusätzlichen Toter-Winkel-Spiegel finanzieren. Koch hob hervor, dass die Aktion auch außerhalb der Logistikwirtschaft Unterstützung gefunden hat. So beteiligen sich unter anderem die Georgsmarienhütte GmbH und die Volksbank Osnabrück eG mit jeweils zehn Spiegeln an dieser Aktion.

Prof. Kurt Bodewig, Bundesverkehrsminister a. D. und Präsident der Deutschen Verkehrswacht, lobte das breite Engagement vieler Partner. „Verkehrssicherheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Jeder Verkehrsteilnehmer, egal ob Fußgänger, Radfahrer oder Fahrzeugführer, sollte sich partnerschaftlich verhalten, mit den Fehlern anderer rechnen und nicht nur auf sein Recht beharren. Mit einer vorausschauenden und defensiven Fahrweise lassen sich viele Gefahrensituationen von vornherein vermeiden“, so Bodewig. Er lobte auch, dass sich die regionalen Akteure beim von der Deutschen Verkehrswacht initiierten bundesweiten Aktionstag der Verkehrssicherheit am 20. Juni 2015 mit einer Aktionsfläche auf dem Ledenhof einbringen.

IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf unterstrich, dass dieses Engagement ein Musterbeispiel ist für das Verhalten ehrbarer Kaufleute: „Deren Verantwortung endet eben nicht an den Grenzen ihrer Betriebsgrundstücke, sondern sie übernehmen diese auch für die Gesellschaft als ganze.“

Foto: dd