Und weiter geht die Pseudo-Sicherheitsinitiative „Vision 2020“ von Volvo. Nach LifePaint (bzw. eigentlich schon davor, aber ich bin jetzt erst darauf aufmerksam geworden) wollen die Schweden jetzt also einen smarten Fahrradhelm entwickeln, der mit den Fahrzeugen in seiner Umgebung vernetzt ist und vor Kollisionen warnt. Autos und Helme kommunizieren also miteinander. Richtig, Autos und Helme. Wie absurd soll das eigentlich noch werden? Die mangelnde Kommunikationsfähigkeit unter Verkehrsteilnehmern geht schließlich vom Auto aus. Radfahrer und Fußgänger bekommen das untereinander ganz gut geregelt.
Der Helm soll bei Kollisionsgefahr ein rotes Licht im Blickfeld des Trägers auslösen. Im Auto soll eine Benachrichtigung auf dem Display des Bordcomputers erscheinen, im Extremfall könnte das Auto sogar automatisch bremsen.
Schön aber, dass Volvo dieses System exklusiv für den XC90 entwickelt und im Video auch gleich zeigt, von welchen Autos die größte Gefahr ausgeht – nämlich den SUVs. Und wieder die Frage: warum ändert man nicht etwas an der Gefahrenquelle?
4 Antworten auf „Volvo entwickelt smarten Fahrradhelm“
Nicht immer nur auf den Schweden rumhacken. Es gibt auch noch andere Autobauer … außerdem, eventuell ist nicht alles was VOLVO entwickelt so schlecht für uns Radfahrer. ZB forschen die auch an einen Fahrradfahrer-Erkennungs-System das mit automatischer Bremse gekoppelt wird. Das könnte – wenn perfekt funktioniert – echt nützlich werden.
https://www.youtube.com/watch?v=Bg8XCxYhleU
Ich träume dann auch noch von selbst-fahrenden Autos, die durch Computer gesteuert werden. Die würden sich an Verkehrsregeln halten, nicht hupen oder drängeln, beim Überholen für ausreichend Abstand sorgen und vieles mehr, dass uns Radlern zu Gute käme.
Leider ist dies noch utopische ferne Zukunftsspinnerei. Aber dafür sollten wir uns einsetzen. ;)
Träume weiter. Technische Lösungen sind immer auch störanfällig. Jede Innovation hat auch Nebenwirkungen, die bei der Entwicklung meist (teilweise) ignoriert werden, bzw. von denen man noch gar nichts weiß. Forschung und Entwicklung kosten Geld, und in diesem Sektor wird am meisten gespart.
Wenn man die fahrradfreundlichsten bzw. -sichersten Länder betrachtet (DK/NL), so sind es Verhaltensweisen bzw. Regelwerke, die zu der fahrradfreundlichen Umgebung führen und nicht (per se) technische Lösungen.
Ach ja, selbstfahrende Autos sind m.M.n. auch nur eine Bastard zwischen MIV und ÖPNV. Meiner Meinung nach kann Verkehr im öffentlichen Raum auch nur durch eine öffentliche Lösung vernünftig gehandhabt werden. Das heißt, gar kein MIV. Wäre effizient, vernünftig und ersparte uns eine Menge Opfer, bessere Umwelt, freundlicher urbaner Raum, mehr Platz, etc.., etc. etc…
So, und jetzt erzähl das mal der Automobilindustrie…
jm2c
„Die mangelnde Kommunikationsfähigkeit unter Verkehrsteilnehmern geht schließlich vom Auto aus. Radfahrer und Fußgänger bekommen das untereinander ganz gut geregelt.“ Selten so gelacht. Die Kommunikationsfähigkeit derjenigen Kampfradler, die mich auf meinem Fußweg fast täglich anrempeln, beschränkt sich höchstens noch auf Pöbeleien.
Es geht bei der Aussage um die theoretischen Möglichkeiten der wortlosen Kommunikation unter verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Voraussetzung dafür ist, dass man die Verkehrsregeln nicht grob missachtet. Bei Radfahrern und Fußgängern ist das durch Augenkontakt und Bewegungen dann relativ einfach zu regeln.
Wenn dich „Kampfradler“ anrempeln, ändert das nichts an der grundsätzlichen Einfachheit der Kommunikation unter Radfahrern und Fußgängern. Du hast es dann leider mit rücksichtslosen Radfahrern zu tun, die die Kommunikation gar nicht suchen. Die machen aber höchstwahrscheinlich nicht mal ein Prozent aller Radfahrer aus, wenn man bedenkt, wie viele täglich unterwegs sind.