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Erhöhtes Aggressionspotenzial

Eine kleine Episode aus dem Alltag. Da das Wetter endlich mal wieder besser ist, haben wir heute eine kleine Radtour gemacht. Als dann plötzlich ein Auto den Radstreifen haltend blockierte, habe ich den Fahrer im Vorbeifahren durch Anklopfen und der Geste doch bitte weiterzufahren eben dazu aufgefordert. Ca. 100 Meter später fuhr er plötzlich mit heruntergelassenem Fenster neben uns und schrie, ob er mir etwas „auffe Fresse hauen“ solle. Da ich darauf nicht aus war, rief ich ihm lediglich zu, er solle nicht auf Radwegen halten. Seine Antwort war, dass er aber telefoniert habe. Was mich als Radfahrer aber überhaupt nicht interessiert.

„Komm her du, ich hau dir auffe Fresse!“

Naja, da wir nicht angehalten haben, sah sich der Autofahrer wohl gezwungen, einen 100-Meter-Vorsprung herauszufahren um dann wutentbrannt aus dem Auto zu stürmen. Die Frage, ob er mir „was auffe Fresse hauen“ solle hatte sich da schon in eine nachdrückliche Aussage gewandelt. Jetzt hieß es von Armin Rohde für Arme (rein optisch): „Komm her du, ich hau dir auffe Fresse!“ Dafür war er natürlich nicht schnell genug…

Zunächst einmal kann man dem Kerl zugutehalten, dass er fürs Telefonieren angehalten hat. Dass er das aber nicht auf einem Radweg darf, versteht er wohl nicht. Und dass das Telefont kein Notfall gewesen ist, sieht man ja daran, dass er es nach meinem Klopfen sofort beenden und losrasen konnte.
Also, noch mal extra für ihn:

Flyer Parkverbot neu groß

10 Antworten auf „Erhöhtes Aggressionspotenzial“

Ist doch aber so – wer lässt sich denn gern an sein Eigentum tatschen, egal ob es Dellen oder nur Fettfinger gibt. Damit muss man dann halt rechnen – theoretisch hätte man aber mit Helm und dickem Kettenschloss ganz gute Chancen :P

Ich habe diese Dinge auch genau so schon erlebt. Hinterher fahren, Weg abschneiden, raus springen. Das ist das übliche Benehmen von Leuten, die genau wissen, was sie gerade verkehrt gemacht haben. Sehr ärgerlich … aber diese Menchen sind gesellschaftlich akzeptiert, ein Radfahrer der seine Rechte einfordert nicht. Der ist ein Rüpel.

Hier in Kreuzberg ist mir schonmal eine Typ mit Baseballschläger aus dem Auto gesprungen. Zum Glück kann man die als einigermaßen geübter Radler immer stehen lassen. Das Auto zu berühren kommt bei den Typen an, als würdest du ihre Frau schlagen. Und das sehen sie als ihr eigenes Privileg an.

„Das Auto zu berühren kommt bei den Typen an, als würdest du ihre Frau schlagen.“
Wenn die das nicht schon selbst erledigen.

Das Auto ist die Heilige Kuh seines Besitzers. Ähnliche Situationen kenne ich zu hauf aus Hamburg.
Beliebt ist auch das rausfahren aus Einfahrten, um quer auf den Radweg stehend nach dem fließenden Verkehr zu schauen. Wären diese Autofahrer konsequent, würden sie direkt auf die Straße fahren. Schließlich kann der querverkehr bremsen. Zumindest wird das im Falle der Radfahrer bzw. Radfahrenden selbstverständlich vorausgesetzt.

Ich hab schon mehr als einmal darüber nachgedacht, mir für solche Fälle ne Dose Pfefferspray ans Bike zu basteln. Gemacht habe ich das aber NOCH nicht.

Als regelmäßiger Radfahrer kann man sicherlich unzählige solcher Begebenheiten aufzählen.
In OS hat mich mal ein FamilienVan-Fahrer unter Einsatz der Hupe cm-dicht überholt. In einer Parkbucht hielten sie dann an, Vater und Mutter stiegen aus, die Kinder blieben drin. Zum Abschluss des „Gesprächs“ (naja, was Autofahrer einem dann so an Pseudo-Verkehrsregeln und schlimmeres an den Kopf werfen. Ich musste fast laut loslachen) kam er ganz dicht zu mir und sagte so was wie ‚wenn du noch einmal meine Kinder gefährdest, dann mach ich dich kalt‘.

Merke: Die bloße Existenz eines geradlinig dahinzuckelnden Radfahrers ist DIE wahre Ursache für knapp 4K Verkehrstote und Bürgersteige mit Fahrrad frei müssen selbstverständlich benutzt werden. Was fällt mir elendigen Radler-Knilch auch ein, mit den „Großen“ spielen zu wollen. tztz

Och naja, wenn man das mit dem Heiligen Blech weiss, kann man sich auch nen Spass draus machen mit dem Anklopfen. Oder ’noch eben nen Bissen vom Schokoriegel ehe der Nieser auf die Seitenscheibe klatscht. Juristisch relativ ungefährlich, praktisch braucht man halt nen „guten Fluchtplan“. Für die Leute steht man dann ja eine Stufe unterm Kindsmörder.

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