Die Stadtwerke Osnabrück wollen die Mobilität der Stadt umkrempeln. Zumindest suggeriert das die Internetseite www.mobilitaet2030.de. Die Bürger sind aufgerufen, Vorschläge zu machen, wie die Mobilität in 20 Jahren aussehen könnte, bzw. ihrer Meinung nach aussehen sollte. Dazu dürfen sie kreativ werden. Vorschläge können gemalt, fotografiert, gefilmt oder einfach geschrieben werden.
Bei dem Projekt Mobilität 2030 geht es um nichts weniger als die Zukunft Osnabrücks, so die Aussage der Stadtwerke. Das ist zum Teil sicher richtig. Aber in erster Linie geht es wohl um die Vergangenheit und darum, was in ihr verschlafen wurde. Und um die Gegenwart, in der sich viele Osnabrücker mit lästigen Problemen in Sachen Verkehr herumärgern müssen. Osnabrück ist nämlich immer noch die Autostadt, zu der sie in der 1980er Jahren gemacht wurde. Der Autoverkehr wird von allen Seiten über große Ausfallstraßen mitten ins Zentrum geleitet. Der Radverkehr hat da bis jetzt das Nachsehen.
Erste Vorschläge sind bereits gemacht. Eine Straßenbahn wird gefordert, was meiner Meinung nach für eine Stadt der Größe Osnabrücks keinen Sinn macht. Sie ist zu unflexibel und erreicht dadurch nicht genügend Menschen. Busse sind die bessere Alternative. Ferner sollten Autos aus der Innenstadt verschwinden und dafür mehr (oder überhaupt erstmal) Grünanlagen entstehen. Diese Forderung kann ich absolut unterschreiben.
Die radikale Variante dieser Idee ist die Verbannung des Autos aus dem Stadtring. Das wird aber aufgrund von Fehlern aus der Vergangenheit nicht möglich sein. Denn die Parkhäuser liegen leider alle innerhalb des Rings…
Und natürlich gibt es weiterhin die Forderung nach mehr Raum für den Radverkehr. Unnötig zu erklären, dass auch ich dieser Meinung bin!
Die Bürger sind jetzt also gefragt. Mal sehen, welche Ideen sich durchsetzen können und bis 2030 tatsächlich verwirklicht werden. Zu befürchten ist allerdings, dass sich so schnell nichts ändern wird. Das Jahr 2030 liegt noch in weiter Ferne…
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Update 11. Januar 2016
Was ist eigentlich aus dem Stadtwerke-Projekt „Mobilität2030“ geworden? Eingestampft?