Vor einer Woche hatte ich den fürchterlichen Radfahrstreifen an der Hannoverschen Straße getwittert, wie er von einem LKW-Anhänger halb zugeparkt war, was nicht nur nervig ist, sondern an dieser vierspurigen Ausfallstraße auch ziemlich gefährlich werden kann. Insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten ist hier ordentlich Verkehr und Pendlerinnen und Pendlern merkt man ihre Unzufriedenheit in den Autos schon mal an. Auf Überholabstände wird da gar nicht mehr geachtet, es gibt ja die weiße Linie, an der man sich (vermeintlich) orientieren kann.
Stellenwert Radverkehr: Der motorisierte Verkehr bekommt neben 2 Fahrspuren auch noch einen Parkstreifen, auf dem eine Spedition ihren Fuhrpark kostenlos zwischenlagern und so teure Parkflächen sparen kann. Dass der Radverkehr dabei noch gefährdet wird, interessiert niemanden… pic.twitter.com/CwgCPVjTRr
— Daniel (@SecretCoAuthor) August 31, 2022
Jetzt bin ich gerade überrascht, als ich die Nachricht bekomme, dass genau dort, wo ich das Foto aufgenommen habe, zwischen Großer Fledderweg und Am Huxmühlenbach künftig nur noch das Parken von Pkw und nicht mehr von Lkw erlaubt sein soll. Es interessiert offenbr doch jemanden, wenn Radfahrende gefährdert werden. Natürlich tut es das, es braucht manchmal nur kleine Hinweise. Hintergrund sei laut Pressemeldung der Stadt, „dass große Fahrzeuge dort regelmäßig bis auf den danebenliegenden Radfahrstreifen ragen, was Radfahrende gefährdet“. Genau richtig, insbesondere LKW und deren Anhänger werden hier in den öffentlichen Raum ausgelagert, wenn auf Unternehmensgelände kein Platz mehr ist.
Das ist auf jeden Fall wieder ein kleiner Fortschritt. Grundsätzlich besser wird der Radfahrstreifen dadurch natürlich auch nicht. Die „Fahrradstadt 2030-Variante“ wäre gewesen, den Parkstreifen einfach mal in einen Pop-Up-Radweg umzuwandeln. Die ansässigen Unternehmen haben ja alle eigenen Parkplätze. Aber vielleicht twittere ich die Idee ja noch mal…
Foto: dd
2 Antworten auf „Parkverbot für LKW“
Thema Überholabstand: Aus meiner Sicht brauchen wir eine groß angelegte Kampagne des Bundesverkehrsministeriums um den Überholabstand bekannt zu machen. So ähnlich wie es das früher mal zum Thema Gurtpflicht gab oder wie es heute an Autobahnen zum Thema Handynutzung zu sehen ist. – Man darf ja mal träumen, oder?
@Götz Lipphardt: Engüberholt zu werden kann sicherlich unangenehm sein, aber ist es nicht dringender, Probleme anzugehen, die noch viel unangenehmer sind? Bei einem Unfall mit einem Kfz verletzt oder gar getötet zu werden würde ich dazuzählen. Dabei spielen ganz andere Faktoren eine Rolle wie zum Beispiel überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol.
Nach meinem Eindruck liegt Fehlverhalten von Kraftfahrern häufig Gedankenlosigkeit zugrunde. Vielen ist einfach nicht bewußt, mit welch einer gefährlichen Maschine sie im öffentlichen Raum unterwegs sind.
Unfallfahrer erleiden nicht selten einen Schock und müssen ärztlich betreut werden. Später tut ihnen alles schrecklich leid. Das glaube ich ihnen sogar, aber wie wäre es denn, mal vorher über sein Handeln nachzudenken?
Mit einer Kampagne, die auf häufige Unfallursachen zielt, also dort, wo wirklich Blut fließt, und nicht nur auf Unhöflichkeiten wie Engüberholen, könnte man tatsächlich viel erreichen. Und zwar nicht nur bei der kleinen Gruppe der Radfahrer, sondern das käme allen Verkehrsteilnehmern zugute.
Aber, wie Du schon richtig vermutest („Man darf ja mal träumen“), erlebe ich das wohl nicht mehr. Vorher sind erst noch zwei weitere dämliche Helmkampagnen dran.