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Links der Woche

Links der Woche #285

Heute fällt die Sonntagslektüre mal ein bisschen schlanker aus, aber ihr sollt ja auch raus an die frische Luft und den Vorgeschmack auf den Sommer genießen. Viel Freude hat der Mai in dieser Hinsicht ja noch nicht bereitet. Das trifft auch auf Verkehrsminister Scheuer zu, wenn man die Opposition fragt. Die wirft ihm erneut Rechtsbruch vor. Bei Twitter ist er jetzt der Andreas, nicht mehr der Andi. Für die Umsetzung von beschlossenen Anträgen seiner Regierungsfraktion fühlt er sich trotzdem nicht zuständig. Vermutlich will er sich nicht mit er Ermöglichung von mehr Tempo 30 verabschieden, bevor es ab Oktober wahrscheinlich einen neuen Verkehrsminister gibt. Oder Ministerin? Wäre in diesem Politikbereich vielleicht sogar besser, wenn ihr mich fragt.

Aber genug jetzt. Schaut rein, ob was für euch dabei ist und dann raus mit euch. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Ist hier schon Holland? (ZEIT Online)

Flickenteppich Tempo 30 (recht-energisch.de)

Andreas Scheuer will nicht zuständig sein (ZEIT Online)

Parkbuchten eröffnen Perspektiven (Süddeutsche Zeitung)

Opposition wirft Scheuer Rechtsbruch vor (Süddeutsche Zeitung)




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10 Antworten auf „Links der Woche #285“

Warum polemisierst Du immer gegen Fahrradhelme. Du musst keinen tragen. Es gehört auch zu den Aufgaben der Polizei Sicherheitshinweise zu geben, so wie sie auch zum Einbruchsschutz berät. Damit macht die Polizei keine Werbung für Fahrradhelmhersteller.
Deine Anti-Helm-Aktionen sind schon fast pathologisch.

Ja, weil sich die Polizei um UnfallVERMEIDUNG kümmern soll und nicht um Unfallfolgenmilderung. Ich finde es traurig, dass die Polizei tatenlos an Falschparkern vorbeifährt, aber Zeit hat, immer wieder auf Helme hinzusweisen. Und echt sauer werde ich, wenn ein Radfahrer unverschuldet verunfallt und dann kein einziger Hinweis in Richtung Unfallverursacher geht (wie zum Beispiel, Schulterblick nicht gemacht, der Situation icht angemessen langsam gefahren etc.), aber in Richtung Radfahrer der Hinweis, er habe keinen Helm getragen.

Ich habe nichts gegen Fahrradhelme. Aber das ist Privatsache. Die Polizei hat andere Aufgaben.

Ergänzen muß man noch: Überall dort wo man Helmpflichten eingeführt hat, mußte man feststellen, das eine Helmpflicht den Radverkehr reduziert , nicht aber das Kopfverletzungsrisiko.
Und das Urteil des BGH 17.06.2014 – VI ZR 281/13 ließt sich so, das wenn genügend viele Radfahrer Helme Tragen, auch eine Helmpflicht kommt.

das Problem ist, dass man nicht die Unfallursachen behebt, sondern die Unfallfolgen verringern will. Im Prinzip machen seit Jahren die Polizeipressesprecher, Medien und andere Beteiligte nur Populismus und Desinformation, wenn sie was von Helmen schreiben. Es traut sich kein Journalist, zu hinterfragen, warum die Unfallursache oder die tatsächlichen Unfallfolgen nie genannt werden, dafür aber dann lapidar steht „Der Radfahrer trug keinen Helm“. Die irreführenden Pressemeldungen der Polizei werden in der Regel nur Copy-Paste übernommmen, statt nachrecherchiert.

Ich habe der Stadtverwaltung hier schon mehrfach gefähliche Radspuren gemeldet, wo KFZ-Fahrer drauf fahren und die Radfahrer abdrängen und gefährden. Ursächlich dafür waren veränderte neue Radverkehrsführungen auf Schutz- und Radfahrstreifen vor Kreuzungen. Dort hat man den Autofahrern von zwei Spuren eine weg genommen, nur um den Radfahrstreifen aufzumalen bzw. den alten, vorhandenen und sicheren Hochbordradweg neben die KFZ-Spur abzusenken.
Da wo man früher weit vorne neben den Fußgängern stand und rechts abbiegende KFZ die Radfahrer sehen konnten ist heute insbesondere bei LKW ein Radfahrer im toten Winkel, verursacht erst durch Kreuzungsumbauten in den letzten 5-15 Jahren nach neuen Vorgaben. Und was sagt der ADFC hier dazu? „Man müsse sich halt daran gewöhnen, die neuen Radverkehrsführungen seien sicher.“
Was macht die Stadt? Ich regte an, dass man wie in anderen Städten die Radfahr- und Schutzstreifen rot markiert, geschehen ist nichts.
Ich brachte das Problem und die Anregung auch vor Jahren bei den Radclubs hier ein, geschehen ist nichts.

Wer Helme fordert, macht den Bock zum Gärtner. Nicht die Fahrräder und ihre Benutzer verursachen ein Sicherheitsproblem, sondern die Autos und ihre Benutzer. Es ist ungefähr so, als würde man nicht Sicherheitsmaßnahmen für Atomkraftwerke fordern, sondern Bleianzüge für die Bevölkerung. Irrsinnig und kontraproduktiv. Wir brauchen WENIGER Autos, nicht MEHR Helme.

Du hast vollkommen recht das Helme kein Mittel gegen schlechte Infrastruktur sind . Auch eine Helmpflicht ist sicher kontraproduktiv. Aber : mit mehr als 50 Jahren Erfahrung als (sportlicher) Radfahrer kann ich dir glaubhaft versichern, man legt sich auch selber mal ab ; warum auch immer; und es wäre leichtsinnig auf den Schutz durch den Helm zu verzichten.

@Uwe Trettin: Nach mehr als 50 Jahren Erfahrung als Fußgänger kann ich Dir glaubhaft versichern: man stolpert auch mal. Stürze auf Treppen werden in Deutschland jedes Jahr von über 1000 Personen nicht überlebt (Quelle: destatis.de). Außer dem Treppenhelm auch bitte den Duschhelm nicht vergessen. Ausrutschen auf nassen Fliesen hat nicht selten ernste Folgen.

Und bitte richtige Helme verwenden, nicht solche zerbrechlichen Styroporschüsseln wie Fahrradhelme. Wenn ich mit dem Rad stehend umkippe, bin ich mit so einem Helm schon weit außerhalb der Spezifikation. Letztere wurde um etwas, das sich gerade noch verkaufen läßt, drumherumdefiniert, und nicht nach biophysikalischen Erfordernissen aufgestellt. Die maximalen 250 g zum Beispiel sind weit oberhalb der 80 g, die Neurochirurgen als noch vertretbar ansehen.

Instruktiv finde ich, die Helmhersteller selbst zu Wort kommen zu lassen, wenn sie sich untereinander beharken: https://www.youtube.com/watch?v=QcqLqrfg16E
(Man beachte, wie gekonnt mit den Ängsten vieler Radfahrer gespielt wird, indem ein Auffahrunfall als Beispiel genommen wird. während in der Realität solche Unfälle sehr selten sind.)

05:38: schon ein Aufprall mit nur 25 km/h führt in knapp 40 % zu tödlichen und in über 90 % zu schweren Kopfverletzungen. Mit Helm. Nicht nur bin ich mit dem Rad, auch sind Kraftfahrzeuge häufig ein wenig schneller als mit 25 km/h unterwegs …

Ein Helm kann mich vor Hautabschürfungen schützen, aber nicht vor ernsthaften inneren Verletzungen, und wegen ein paar möglichen Kratzern setzte ich mir so Ding nicht auf. Letztendlich ist der Helmverkauf ein Geschäft mit der Angst.

Ich persönlich betrachte einen Helm als zusätzliche Sicherheit.
Genau wie den Gurt im Auto ; den Fehlerstromschutzschalter im Netz; die Abgassicherung in der Gastherme ; oder die Bremse am Fahrrad……
Brauch man ja nicht unbedingt- könnte aber mal den Arsch retten…..

#Radweglabel: Die vorgeschlagenen Farben für deutsche Radwege erscheinen mir inkonsistent.

Ein nicht vorhandenes Haushaltsgerät (zum Beispiel aufgrund des Verzichts auf eine Tiefkühtruhe oder einen Wäschetrockner) braucht noch weniger Strom als ein effizientes Gerät, nämlich gar keinen. Das wäre A+, dunkelgrün.

Ebenso gefährdet ein nicht vorhandener Radweg keine Radfahrer. Also wäre dunkelgrün logisch.

Bonusfrage: Wie viele Radfahrer kamen in den vergangenen Jahren in Osnabrück bei Verkehrsunfällen aufgrund eines fehlenden Radwegs ums Leben, und wie viele wurden auf verradwegten Straßen getötet?

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