Heute mal eine Meldung des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV), weil es eine spannende Personalie zu verkünden gibt. Bekannt war es zwar schon länger, aber heute übernimmt Burkhard Stork offiziell die Geschäftsführung des ZIV. Als leidenschaftlicher Vertreter der Belange von Radfahrerinnen und Radfahrern war er zuletzt neun Jahre Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und hat den ADFC gefühlt auf links gedreht.
„Wir freuen uns riesig und sind, zugegebenermaßen, auch ein bisschen stolz darauf, dass wir mit Burkhard Stork die Idealbesetzung für die Bundesgeschäftsführung des ZIV gewinnen konnten“, sagt Bernhard Lange, Präsidiumsmitglied des ZIV und Geschäftsführender Gesellschafter der Paul Lange & Co. OHG. „Wir sind als Zweirad-Industrie-Verband mit stetig wachsender Mitgliederzahl als gewichtige Stimme für das Fahrrad bereits heute sehr gut aufgestellt, aber natürlich gilt es angesichts der fast explosionsartig wachsenden Bedeutung des Radfahrens als Mobilitätsträger, diese Stellung weiter auszubauen. Es gilt, den Interessen von Millionen von Radfahrerinnen und Radfahrern sowie der Fahrradbranche mit ihren insgesamt fast 300.000 Beschäftigten Gehör zu verschaffen und damit das Radfahren als unverzichtbaren Bestandteil moderner, nachhaltiger Mobilität weiter zu fördern. Dafür ist Burkhard Stork genau der Richtige.“
„Ich bin bis in die Haarspitzen motiviert, und gehe die neue Herausforderung voller Tatkraft an“, freut sich Burkhard Stork auf die vor ihm liegenden Aufgaben und betont: „Die deutsche Fahrradindustrie vertreten zu dürfen, ist gleich in zweierlei Hinsicht spannend. Erstens, weil der Fahrradsektor vor allem in der jüngsten Vergangenheit als veritabler und bedeutender Industriesektor immer mehr Beachtung und Gewicht erfährt. Und zweitens, weil ich in dieser Funktion dem Fahrrad treu bleiben und weiter daran arbeiten kann, dem Fahrrad noch mehr Bedeutung zu geben.“
Als Radfahrer kann man sich da nur wünschen, dass der ZIV mit Burkhard Storck genauso laut wird, wie es der ADFC unter ihm geworden ist.
2 Antworten auf „Fahrradindustrie „bis in die Haarspitzen motiviert““
“ … und hat den ADFC gefühlt auf links gedreht.“
‚auf links‘???
Im Gegenteil: mit der Einführung des maximal autofreundlichen Separationsdogmas wurde ein verkehrspolitischer Rollback eingeläutet (im Gleichklang mit CDU-Strössenreuther), der weitere Steigerungen der Autofahrleistung und die verstärkte Entwicklung von ‚Regionen der weiten Wege‘ kostengünstig gewährleistet.
Als ‚laut‘ konnte der neue verkehrspolitisch nicht links, sondern eher rechts aufgestellte ADFC vor allem dadurch wahrgenommen werden, dass – logischerweise – reichweitenstarke Resonanzräume in der autoaffinen Medienlandschaft entstanden.
Motto: Rad braucht Radweg und freiere Fahrt für diejenigen Autofahrenden, ‚die auf ihr Auto angewiesen sind‘.
Ja, es hat gut geklappt selbstzufrieden den Applaus der automobilen Mitte der Gesellschaft entgegennehmen zu dürfen, aber um den Preis, dass die Rad-Lobby die Substanz von Umweltbezug und Klimagerechtigkeit de facto (!) eingebüsst hat.
Der Radverkehr konnte mit Stork, CDU-Strössenreuther und Konsorten reibungsarm in die automobilen Konzepte von BMW, Daimler und den diversen anderen Akteuren der Autolobby einverleibt werden.
‚Auf Du und Du mit den Verkehrsministern‘.
Ja.
Marketingtechnisch und in Bezug auf die persönliche Profilierung ging die Rechnung perfekt auf, für den Zustand des Planeten bzw. dessen Ökosysteme indes ist das eine denkbar schlechte Entwicklung, die eine ‚echte‘ Verkehrswende (mit sehr deutlich weniger Autofahrleistung sehr deutlich weniger Straßengüterverkehr und viel weniger Flugverkehr) leider in weite Ferne zu rücken droht.
Das m.E. einzig positive Moment:
auch wenn dies von Stork und Konsorten unredlich zur Durchsetzung des autogerechten Separationsdogmas instrumentalisiert wurde, ist doch die Unterschiedlichkeit des Mobilitätsverhaltens und der Mobiitätsbedarfe zwischen Männern und Frauen thematisiert worden, und auch die Notwendigkeit von kindgerechter Verkehrsinfrastruktur wurde endlich etwas mehr in den Fokus gerückt.
Aber auch hierbei wurde die Wurzel des Problems nicht angegangen: der weiter steigende Autoverkehr!
Stattdessen die umweltfeindliche Verankerung des Narrativs vom ‚Vorbild Niederlande‘, das bekanntlich ebenso wie Deutschland stetig steigenden Autoverkehr verzeichnet und in Bezug auf objektive Sicherheit (Radunfalltote) schlechter dasteht als Deutschland.
Das ist jetzt aber böse von dir über das Vorzeigemodell Niederlande die Wahrheit zu verbreiten….
Damit wirfst du doch das Dogma über den Haufen das Fahrradunfälle zu Lasten schlechter Infrastruktur gehen ….
In der harten Realität ist es allerdings so das die Holländer im Durchschnitt als Radfahrer ein Chaot ist . Verkehrsregeln sind unbekannt . Licht ? Was ist das ? Helm? 98% Fehlanzeige!
Abstandhalten durch die Autofahrer? Noch schlechter als in Deutschland……
Und gute Radwege oft nur da wo der Platz war – in den engen Ortslagen dasselbe Chaos wie hier .
Und ich bin oft genug in Holland unterwegs!