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Links der Woche

Links der Woche #278

Moin, starten wir doch mal mit einer klaren Ansage: „Eine Parklizenzgebühr in München sollte nicht 30 Euro pro Jahr kosten, sondern 400. Selbst das ist nicht wahnsinnig viel, wenn Sie überlegen, dass ein Garagenplatz im Durchschnitt zwischen 80 und 120 Euro im Monat kostet.“ Nicht weniger deutlich kommentiert Staatsanwältin Prantl einen Raser“unfall“. Mit etwa 120 km/h erfasste das Auto von Victor B. im November 2019 einen 14-Jährigen in München. Der Junge flog meterweit durch die Luft – und war sofort tot. „Mord ist für diese Tat die zutreffende rechtliche Würdigung.“

Die Corona-Pandemie drückte die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors 2020 unter die gesetzliche Obergrenze. Emissionsärmere Pkw, Biokraftstoffe und Elektromobilität hatten hingegen kaum einen Effekt, so das Umweltbundesamt. Das hängt auch mit den Fake-Hybriden zusammen, für die es noch bis Ende 2025 reichlich Steuergeld gibt. Obwohl inzwischen wirklich jeder weiß, dass der berechnete Kraftstoffverbrauch nichts mit der Realität zu tun hat. Bleibt zu hoffen, dass die EU hier endlich aufräumt.

Mein Highlight der Woche kommt aus den Niederlanden, wo es ein Bike-In bei den Parlamentswahlen gab. Herrlich! Euch einen schönen Sonntag und viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Radfahren trotz Handicaps (taz)

Die Rückkehr der Straßenbahn (taz)

Milliarden für die Geisterbahn (Spiegel)

Interplanetarische Reifen für Fahrräder (Golem)

Ein Rad, das niemand klaut (Deutschlandfunk Nova)

Fahrradverkehr in Bremen: Platz fürs grüne Idyll (taz)

Freie Fahrt in Bus und Bahn: Wo geht die Reise hin? (taz)

Tausche Platz für Autos gegen Platz für Menschen (ZEIT Online)

Deutschland erreicht fast alle Klimaziele – dank Corona (Spiegel)

„Haben panische Angst, dem Auto etwas Raum zu nehmen“ (ntv)

EU plant härtere Umweltauflagen für Plug-in-Hybride (Tagesspiegel)

142 Enteignungsverfahren für den Straßenbau (Süddeutsche Zeitung)

Fahrradversicherung – und sie lohnt sich (manchmal) doch (Spiegel)

Mobilitäts-Expertin: „Parklizenz soll 400 Euro kosten“ (Abendzeitung)

München richtet Pop-up-Radwege dauerhaft ein (Süddeutsche Zeitung)

Karlsruhe ist die fahrradfreundlichste Großstadt (Süddeutsche Zeitung)

„Lastenradförderung ein voller Erfolg“ (Wirtschaftsförderung Osnabrück)

Blaue Fahrradampeln in Hildesheim verwundern Radler (Süddeutsche Zeitung)

„Mord ist für diese Tat die zutreffende rechtliche Würdigung“ (Süddeutsche Zeitung)

„Nicht der Motor ist das Problem, sondern der fossile Kraftstoff“ (Süddeutsche Zeitung)

„Überall da, wo es kostenfreien ÖPNV gibt, wurde er vorher schon deutlich ausgebaut“ (taz)




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7 Antworten auf „Links der Woche #278“

Parkgebühren/ München????
Ich erinnere an dieser Stelle mal an die Reichsgaragenordnung die von der Autolobby so erfolgreich ausgehebelt wurde ….
Und an die Städte die lieber die Ablöse kassiert haben – statt darauf zu bestehen das zu den Häusern auch Parkplätze bzw Garagen gebaut wurden …

Fehlt da nicht ein Link dazu wie sich die ‚Radentscheidbewegung‘ ehrlich gemacht hat, indem Mr. Radentscheid Strössenreuther konsequenterweise in die CDU eingetreten ist?
Ich schrieb ja hier desöfteren, dass die Radentscheide in ihren Forderungen fast komplett in Deckung zu ‚Inzell-initiative‘ und ähnlichem ‚Scheiss‘ aus der Ecke CDU/CSU/BMW stehen.
Schön dass das jetzt auch ‚offiziell‘ ist.
An alle an Ökologie und Klimaschutz Interessierten:

Verkehrswende statt karrieregeiler Marketingfuzzis aus den ‚Radentscheiden‘!

Ein Appell vor allem auch an die vielen Aktiven in den Radentscheiden, die gutmeinend und positiv engagiert einer klar automobilen Agenda (fachwiss. gesehen) aufsitzen!

Reclaim the Streets!

Es braucht eine SEHR deutliche Reduktion des Autoverkehrs statt eines lets-go-dutch bzw. Radentscheidkonzeptes von mehr Radweg plus weiteres Wachstum der MIV Fahrleistung!
Wir müssen zwingend unser Verkehrsnetz für den Umweltverbund transformieren, statt den Radverkehr zum Nutzen des MIV auf separierte Wege abzuschieben.
(Und ja: trotzdem braucht es punktuell (!) auch mal Radwege als ‚Brückentechnologie‘, die dann nach erfolgter Verkehrswende wieder zurückgebaut gehören)
Ich jedenfalls finde es sehr positiv, dass mit dem Eintritt von Mr.Radentscheid in die CDU endlich mal ‚Butter bei die Fische‘ gegeben wurde.

@Alfons Krückmann: Nach meinem Eindruck kann man die Einstellung zum Radverkehr nicht an Parteien festmachen, sondern nur an Einzelpersonen. Einzig die AfD tut sich als besonders radfahrerfeindlich hervor. Es gilt immer noch der (aktualisierte) Satz: im Bundestag sitzen sechs Autoparteien und eine Elektroautopartei.

Ja, ABER.

in der Tat sind alle Parteien (ausser AfD und anderen Nazis) für die berühmte ‚Radverkehrsförderung‘ im Sinne eines ‚Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass‘.
Die Tendenz ist holzschnittartig betrachtet klar: Radverkehr ja, aber
– dabei auch den Autoverkehr reduzieren (kleine Teile der Grünen, grössere Teile der Linken)
– ohne den Autoverkehr zu stark zu beschneiden (grosse und relevante Teile der Grünen)
– ohne den Autoverkehr zu beschneiden (SPD)
– mittels Radseparation geschickt den Autoverkehr möglichst intensiv fördern und ausbauen (CDU/CSU/FDP)

Die Radentscheidbewegung und auch die NL-ÖPP Politik stellen sich – obschon sie defacto leider zum letzten Spiegelstrich gehören – explizit in ihrer Rhetorik bzw. in ihrem Marketing in einen Connex zur Umwelt- und Klimaproblematik und verkaufen ihre Rezepte recht erfolgreich auf der Umwelt- und Klimafahrkarte.
Das ist sozusagen segeln unter falscher Flagge!

Inhaltlich war dies bereits zu Beginn der von wenigen ‚Marketing-Machern‘ initiierten Radentscheidbewegung erkennbar, auch wenn damals Kritik an diesen Auto-kompatiblen Konzepten von den Protagonisten und Protagonistinnen der Separations-Bewegung direkt in die Ecke ‚VC-Machismo‘ zu drängen versucht wurde und fachliche Diskussionen mit ‚one-voice-marketing‘ erfolgreich geblockt wurden.
Wie ich schon oft schrieb: die Radentscheide können den Radverkehr in Bezug auf die Zielsetzung ‚modal split Erhöhung‘ durchaus fördern, das heisst aber eben NICHT, dass das Auswirkungen in Richtung einer dringend notwendigen Verringerung des MIV hat.
Im Gegenteil !!!
Da wurde – fachlich gesehen – von vornherein unter falscher Flagge gesegelt und es wurden viele tausend gutwillige Menschen, die sich für bessere Umwelt und Klimaschutzpolitik einsetzten und einsetzen hinter die Fichte geführt.
Klammheimliches Leitmotiv der Bewegung war – inhaltlich gesehen – die altbackene und nicht zukunftsgerechte NL-Losung: „guter Radverkehr plus guter Autoverkehr‘ aus den 80er Jahren.

Bleibt zu hoffen, dass die u.a. von mir seit Jahren konstatierte volle Kompatibilität von Radentscheidausrichtung und CDU/CSU/BMW Politik durch den CDU Eintritt von Mr. Radentscheid etwas offenscichtlicher wird, bzw. Menschen zum Nachdenken angeregt werden und – im Idealfall – sich vertieftes fachwissenschaftliches interesse regt um die mitunter kontraintuitive Materie der Verkehrswiss. ein wenig zu durchdringen und den diversen Rad-braucht-Radweg-Rattenfänger:innen und Ohne-Autos-geht-es-nicht-Ideolog:innen‘ nicht mehr so leicht auf den Leim zu gehen.

öhm, Mr. Radentscheid Strößenreuther wurde vor genau 3 Jahren hier nach Braunschweig eingeladen und propagierte u.a. was von gesicherten Radspuren, welche man dem Raum auf Fahrbahn abnehmen sollte, also definitiv geschützte Radwege. Dem Ganzen verpasst u.a. der ADFC nun seit Jahren schon den Begriff „Protected Bike Lane“ weil es in englisch wichtiger klingt und macht damit komplette eien Rolle rückwärts von dem früher jahrzehntelang propagierten „Radfahren auf der Fahrbahn ist sicherer“.

Nach dem Vortrag bildete sich hier eine BI aus vielen Mitgliedern der beiden 40 Jahre alten großen Radelvereine ADFC und Braunschweiger Forum (Verein für bürgernahe Stadtplanung o.ä.) und ein paar anderen Öko-Umweltschutz-Organisationen als Werbepartner/Unterstützer. Der Witz an der Sache ist, dass hierbei dieselben alten Zottelköpfe der alten Vereine immer ganz vorne bei den Pressebildern der „neuen“ BI mit dabei sind und teils utopische, unsinnige, umweltschädliche Forderungen gestellt werden, wie z.B. beleuchtete Radschnellwege durch Überschwemmungsgebiete, Biotope und parallel zu bereits asphaltierten Radwegen, Feldwegen.

Manchmal schließt sich eben doch der Kreis, pro Radverkehr, mehr Umweltschutz propagieren und gegen neue Autobahnen, Straßen sein ist ja ganz schön, aber neue Radschnellwege sind im Prinzip auch nichts anderes als eine „Autobahn“ für die Elektro-„Fahrräder“ und verschlingt wieder Ressourcen. Da gabs neulich in der hiesigen Umweltzeitung Artikel wegen dem Flächenverbrauch, gleichzeitig drängen die weißhaarigen Alt-68er-Strickpulliträger in den Radelvereinen auf immer mehr und breitere Rad(-schnell-)wege.
Das gleiche mit dem Licht, laut STVZO §67 und §67a ist die am Rad vorgeschrieben, die Radschnellwege sollen aber beleuchtet werden, aber was ist mit der Lichtverschmutzung und dem Energieverbauch für genau 0 Radfahrer zwischen 23 Uhr und 5 Uhr mitten in der Pampa, wo von denen, die das fordern nie einer nachts fährt?
Statt einer kleinen motorisierten Fußweg-Schneebürste müsste dann auch schon ein großer LKW den 4m breiten Weg räumen, weil das ja ein „wichtiger“ Radschnellweg für die Elektro-„Fahrräder“ ist. Im Winter fahren die E-„Radfahrer“ aber ganz selten, weil die eher frieren als Radfahrer, die sich mehr anstrengen und mehr bewegen, damit automatisch warm werden.

Früher haben die grünen Organisationen mal alternative Lebensvorschläge unterbreitet, heute kriegt man den Hals nicht voll und unterstützt im breiten Bündnis Irrwege der Leute, die den größten Mund haben und sich in den Vordergrund stellen.
Früher haben ADFC und das BS-Forum hier auch mal Schleichwegradtouren gemacht um den Bürgern zu zeigen wie man besser von A nach B kommt, heute verfahren sich einige Tourenleiter auf den Radweg neben der Fahrbahn wegen Unkenntnis der Örtlichkeit und schlechter Vorbereitung.
Gleichzeitig zieht die Polizei die unbeleuchteten Räder nur noch selten aus dem Verkehr, sodass bei den Radfahrern gar kein „Leidensdruck“ entsteht, mal was daran zu ändern. Selsbt die Fahrradstaffel hier hat nicht wirklich etwas geändert.

najaaaa, ich wage zu bezweifeln, dass grottige Räder garantiert nicht geklaut werden. Gelegenheit macht Diebe, oft wird ein Fahrrad lediglich für den Heimweg „ausgeliehen“ und dann irgendwo hingeworfen.
Derartige Räder sieht man zu Hauf irgendwo rumliegen oder abgestellt, siehe Hauptbahnhof BS, diverse Innenstadt-Radständer oder irgendwo am Wegesrand.

Und wer ein wirklich hochwertiges Rad immer irgendwo draußen rumstehen lässt, zum Club oder Schwimmbad fährt, hat eigentlich selber schuld. Wenn man sein teures gutes Rad erst verunstalten soll, damit es nicht geklaut wird, kann man auch gleich ein Altes mit Gebrauchsspuren und Rost an Stahlfelgen für den Alltagsbetrieb nehmen, womit man ebenso die Pedelecs abziehen kann.

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