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Osnabrück

Der Winter legt den (Rad- ) Verkehr lahm

Schnee kennt man bei uns im Norden eigentlich gar nicht mehr. Und wenn sich Niederschlag bei Temperaturen um den Gefrierpunkt doch mal in die Region verirrt, dann schneit in der Regel alles am Teutoburger Wald oder Wiehengebirge ab. Nach Osnabrück kommt selten was. Aktuell sieht es anders aus. Ganz anders. Am Wochenende kam und es kommt immer noch so viel Schnee runter, dass der Verkehr weitgehend zum Erliegen gekommen ist.

Ich habe es heute morgen trotzdem mit dem Fahrrad versucht. Ich dachte, ich müsste bis zur nächsten Hauptverkehrsstraße schieben und dann wird es schon. Aber damit lag ich daneben. Selbst die großen Straßen sind in Osnabrück unter Schnee begraben. So sehr, dass ich auch dort nur ganz selten mal auf der Fahrbahn fahren konnte. 90 Prozent meines Arbeitsweges musste ich schieben. Immerhin wurde der Radschnellweg vor nicht allzu langer Zeit geräumt, sodass er trotz Neuschnee einigermaßen zu befahren war. Insgesamt hat der Winterdienst aber wohl kapituliert – oder fängt gerade erst an.

Hier ein paar Eindrücke von heute. Der LKW ist liegengeblieben und musste vom THW rausgezogen werden. Die meisten Fahrräder sind in Keller, Schuppen oder Fahrradbox geblieben. Oder eben tief eingeschneit. Ganz unten ist ein elektrischer Rollstuhl steckengeblieben. Ich konnte weiter nichts sehen und gehe davon aus, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Fotos: dd

20 Antworten auf „Der Winter legt den (Rad- ) Verkehr lahm“

Hallo Daniel,
schöne Winterimpressionen und viel weniger Verkehr als sonst. Das hat doch was.
Ich sitze hier bei meiner Heimarbeit, schaue aus dem Fenster und erfreue mich bei einem Tässchen wohltemperierten grünen Tees der schneebedeckten Bäume und Dächer.

Bei Deinem Rad erkennt man sofort, dass moderne Fahrradkonstrukteure unbedingt die Mitnahme einer weitern Person auf dem Gepäckträger verhindern wollen.
In den Niederlanden könnten die so etwas nie und nimmer verkaufen….
Viele Grüße
atze

Warum mühst Du Dich dann mit einem Sommerrad ab, anstatt ein wintertaugliches Fahrrad für den Arbeitsweg auszuwählen?

Das Fahrrad offenbart seine größten Vorteile im Winter!

Also ein PKW mit Schneeketten? Denn Spike-Reifen nützen bei 30cm Schneehöhe auch nicht mehr.

Oder ein E-Bike (Pedelec)? Damit habe ich tatsächlich noch zu Beginn des Wintereinbruches ein paar ganz coole „Radfahrer“ rumfahren sehen. Mit 250W-Motörchen kann ja jeder auf Dicke Hose machen, aber wehe der Akku versagt wegen der Kälte und dem Kampf gegen die Schneemassen an der nächsten Straßenecke.

DICH möchte ich mal mit einem (richtigen) Fahrrad ohne Opis 250W-Zusatzmotor hier in BS sehen. Ich hege schon länger den Verdacht, dass Du nur provozieren willst.

30 cm Neuschnee fühlen sich an wie 15 % Steigung, einverstanden. Aber wenn vorher schon Kfz gefahren sind, kommt man in den Spurrillen erheblich besser voran. Natürlich nicht mit Sommerreifen. Wer sich die Bilder oben angesehen hat, bevor er wild drauflosschreibt, kann darauf zahlreiche solcher „Loipen“ erkennen. So sind Autos doch noch zu etwas nütze.

Was ich äußerst interessant finde, ist ein kleiner Bericht auf der Seite der Stadt Osnabrück mit dem Titel: „Herausfordernder Winterdienst in Osnabrück“
Hier nachzulesen:
https://www.osnabrueck.de/start/aktuelles/news/herausfordernder-winterdienst-in-osnabrueck/
Das Wort „Rad“ in den verschiedensten Kombinationen kommt hier ziemlich häufig vor. Es sieht so aus, als ob die Stadt die Kritik zu den nicht geräumten Radwegen ernst genommen hat. Zumindest ist „man“ bemüht, das Gegenteil hier hervorzuheben… ;-)
Ansonsten kann ich aber trotzdem nur meinen Hut ziehen vor den Kolleginnen und Kollegen vom OSB, die tatsächlich (ich hab es gesehen) Tag und Nacht im Einsatz waren und sind.

Alles auch eine Frage der Reifen, geht ja sicher auch niemand mit Badelatschen bei dem Wetter raus!
Mein Arbeitsweg sieht auf einen langen Teil so aus:
https://ibb.co/NY5ff5B
(Schneehöhe aktuell 20 cm), mit 2,4er Crossreifen i.d.R. kein Problem -> Durchschnitts-km/h zur Zeit 14 statt 20 (Brutto mit 30% Stadtverkehr)
Schiebe-Anteil heute: 0, gestern: 30 m

Ich würde mal gerne wissen, wo der Krankenfahrstuhlfahrer abgeblieben ist. Hier fährt auch so einer rum, der Nutzer kann aber Radfahren und auch gehen, nur seine Frau ist wirklich gehbehindert. Ist halt bequemer mit so nem Ding zu fahren, obwohl man es nicht nötig hat.

Schöne Bilder, hier siehts es genauso aus, ca 30cm Schnee liegen, dazu Schneehaufen, hohe Verwehungen, Spurrillen, Eis. Ich hab gestern auch nach 3 Straßenecken aufegeben mit dem Rad zu fahren. Geh- und Radwege sind zu, Straßen auch kaum zu befahren, selbst die Hauptstraßen dicht und zu gefährlich. Busse und Bahnen fuhren zwei Tage nicht, Heizkraftwerk ist auch in Teilen ausgefallen, Fernwärme-Heizung lief nur lauwarm. Muss man sich eben mit arrangieren und zu Fuß gehen und sich dicker einmümmeln.

Zum Thema Bericht „Herausfordernder Winterdienst in Osnabrück“

Genau … „es sieht so aus“. Wenn man allerdings mit dem Rad unterwegs ist dieser Tage sieht es eben nicht mehr so aus. Osnabrücker Winterdienst hat mit „Rad“ nicht das geringste zu tun. Die Radstreifen auf den Strassen sind zu geschüttet mit Schnee von den Räumfahrzeugen und dort wo es einen Radweg gibt ist auch nichts geräumt. Auf meinem Weg (Parkstrasse, Koksche Str., Rosenplatz, Meller Str.) war einzig was für den PKW-Verkehr geräumt. An „RAD“ hat dort niemand gedacht, also kann ich nicht bestätigen dass es die Stadt in irgendeiner Weise insteressiert – auch wenn die einen tollen Bericht darüber schreiben.

Einzig ein Lob heute mal gegenüber den PKW-Fahrern von heute früh. Da man aus dem oben genannten Grund ja auf der halbwegs geräumten Fahrbahn fahren muss, hatte ich angenommen das mehrere Fahrzeugführer von ihrer Signaleinrichtung gebrauch machen würden. Niemand hat gehupt und alle haben brav Abstand gehalten und sind hinter einem gefahren bis sie gefahrlos überholen konnten. Danke dafür.

Naja komm, bei den Schneemassen muss man ehrlich sagen, dass auch für Autos nicht geräumt wurde. Ich habe bisher zumindest keine freie Fahrbahn gesehen. Mal sehen, wie es die Tage weitergeht.

es wird so sein wie bei mir in BS, erst werden die Hauptstraßen geräumt, dann die Nebenstraßen, dannach in den Vierteln und Ortsteilen. Wobei letzteres hier auch nicht erkennbar ist. Habe jedoch einen Radlader mit Schaufel hier durchfahren sehen.

ich will nichts böses unterstellen, aber die Schneemassen von den Fahrbahnen wurden nach rechts auf den Radweg bzw Geh- und Radweg geräumt. An Einmündungen und abgesenkten Bordsteinen gerne auch mal an die Ecke, damit daren auf den Radwegen meterhohe Schneehindernisse aufgeschoben worden…
Venn Parkplätze zwischen Fahrbahnen und Radwegen sind, schieben die Autobesitzer den Schnee auch auf den Radweg.

Von Schneeräumdiensten, die hier ständig unterwegs sind und die Radwege nach dem absichtlichen Zuschieben mit den Schneemassen von der Fahrbahn wieder frei machen ist leider nichts zu sehen. Insgesamt wurde nur einmal ein Räumfahrzeug in den 7 Tagen nach dem Schneefall auf dem Radweg oder Gehweg gesehen.

Ja, das stimmt. Die Radwege sind nicht geräumt und teilweise stehen PKW auf diesen. Allerdings sehe ich auch, dass die Stadt massive Probleme mit dem Räumen hat. Wenn selbst die Busse tagelang nicht mehr fahren, dann muss es schon extrem sein. Auch die Straßen sind nur teilweise geräumt, wenn überhaupt. Aber Radfahrende, Autofahrende und selbst Fußgänger nehmen momentan besondere Rücksicht aufeinander. So zumindest meine Beobachtung.
Wir werden beim nächsten „normalen“ Winter sehen, ob es alles nur „Schall und Rauch“ war, was in diesem Bericht stand.

Was ich aber noch viel interessanter fand:
An der Iburger Str. liegt der geräumte Schnee so weit auf der Fahrbahn, dass er ungefähr eine Fläche von 2 Metern bis zu den Parkplätzen sperrt. Damit sind die beiden Fahrspuren um geschätzte 30 cm-50 cm schmaler (also Radweg plus 30 -50 cm).
Trotzdem kann dort auf beiden Spuren (nebeneinander) gefahren werden. Allerdings nicht mehr mit 50 oder 60 km/h, sondern nur noch mit 30 – 40 km/h. Bedeutet für mich im Umkehrschluss: Wenn die Iburger Str. ein Tempolimit von 30 km/h bekommt, dann können die Radwege locker 2 Meter breit werden, ohne dass es zu Problemen kommen muss. Natürlich sind die Fahrzeuge dann nicht mehr so schnell. Ob das auch funktioniert, wenn zwei LKWs nebeneinander herfahren, kann ich jetzt nicht sagen ;-)
Und ja, wenn Tempo 30, dann auch kein Radweg mehr. Ist schon klar ;-)

Mit 2 LKW funktioniert das nicht . Breite LKW 2,55 m ,
Kühllaster 2,6m + Spiegel….
Das heißt min 3m Platzbedarf pro Lkw, in der Realität mehr. Es gilt zwar für Fahrzeuge/ Kombination über 3,5 Tonnen das Rechtsfahrgebot – aber vorbeifahren, rechtzeitig einordnen, linksabbiegen, usw bleiben trotzdem erlaubt. Außerdem müssen Lkw- genau wie alle anderen Verkehrsteilnehmer einen Sicherheitsabstand zu geparkten Fahrzeugen einhalten. Klappt in der Realität natürlich genauso wenig wie mit dem Fahrrad …..
Daher wäre ; genauso wie ich es bereits für die Martinistraße vorgeschlagen hatte; ein Fahrstreifen für jede Richtung sinnvoller . Dazu breite Radwege , großzügige Abbiegespuren ( damit der Verkehr geradeaus flüssig bleibt ) , und den verbleibenden Platz für Ladezonen ( damit Lieferanten und Handwerker auch mit Transportern oä ordnungsgemäß parken können) und Begrünung nutzen .

Ja, das wäre eine sinnvolle Maßnahme. Aber Moment mal… hatten wir sowas nicht schon mal?
https://cdu-osnabrueck.de/2004/05/25/staus-auf-der-iburger-strae-vermeiden/
Na ja, zumindest so ähnlich.
Und dann kamen noch mal 2-3 Parkhäuser mehr in der Innenstadt.
Wie wahrscheinlich ist es, dass das in den nächsten 10 Jahren wieder geändert wird? Zumal, wenn Corona vorbei ist und die Innenstadt wieder belebt werden „muss“!
Vielleicht ist der Weg über die 30er-Zone machbarer (siehe Lotter Straße). Die Iburger Straße war doch auch schon mal im Gespräch dafür.
Nix gegen Maximalforderungen. Aber vielleicht vorerst das, was machbarer erscheint.

Mountainbike aus dem Keller holen, so viel Luft aus den Reifen lassen (wichtig!), dass man den Reifen mit Daumen und Zeigefinger zusammendrücken kann: dann macht das Fahren im Schnee helle Freude. Am geilsten ist es wenn der Schnee schon schön festgefahren ist.

Einer der seltenen Tage wo ich dann mit dem ATV zur Arbeit fahren würde.

Leider war ich schon auf der Arbeit. War eine interessante Fahrt mit dem Rad nach Hause ;-)

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