Es war wieder Autogipfel und die Konzerne haben Berlin mit Geldkoffern verlassen. Die E-Prämie wird verlängert (ob sie jemals auslaufen wird?) und – vereinfacht gesagt – Speditionen bekommen Parkplätze an Autobahnen, damit sie selber keine Lager mehr bauen müssen. Petra Pinzler findet diese Förderung der Autoindustrie obszön. Es gibt noch mal 3 Milliarden dazu. Das sind „fünfmal so viel, wie der Staat in der Corona-Krise für das Programm ausgibt, das armen Kindern zu Computern verhelfen soll – dabei sind die doch angeblich unser Kapital für die Zukunft. Sind wir inzwischen alle zu abgestumpft, um uns darüber noch aufzuregen?“ Ich muss mich das inzwischen manchmal wirklich ernsthaft selbst fragen.
Dass das „größer, stärker, schneller“ der deutschen Autoindustrie dabei eigentlich nicht mehr weitergehen kann, steht als Gastbeitrag im Handelsblatt. Es müsse endlich ein neues Mobilitätssystem her. Wie da der Stand im Ruhrgebiet ist, hat Correctiv unter die Lupe genommen. Wie es in Niedersachsen um Radwege steht, zeigt der NDR, dem ich was zu Osnabrück sagen durfte. Einen Blick ins Ausland könnt ihr bei der BBC werfen. Und im Bundestag versuchen die Grünen gerade so genannte Verkehrssicherheitszonen zu ermöglichen, in die dann nur noch LKW mit Abbiegeassistenten einfahren dürfen. Viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.
Autoland Deutschland (WDR)
Hast mal ’ne Milliarde? (ZEIT Online)
BMW 4er: Die Ästhetik der Angst (VCD)
Unmut über skurrile Fahrradwege (NDR)
Die Verkehrswende im Ruhrgebiet (Correctiv)
Scheuer fliegt auffällig oft nach Bayern (Spiegel)
Verkehrssicherheitszonen sollen Leben retten (Spiegel)
Versicherungsschutz für Radfahrer (Süddeutsche Zeitung)
How bike-friendly ‘slow streets‘ are changing cities (BBC)
EU-Pläne gegen den Verbrennungsmotor? (Deutschlandfunk)
Merkel gewährt erhöhte E-Kaufprämie bis 2025 (Tagesspiegel)
Drei Milliarden mehr für die Hersteller und Zulieferer (Deutschlandfunk)
Drei Milliarden Euro Staatshilfe für die Autoindustrie (manager magazin)
Verkehrspsychologe über Raser »Die leben in einer Parallelwelt« (Spiegel)
Grüne: Nur Lkw mit Abbiegeassistenten in Ortschaften lassen (bundestag.de)
Neue Stellplätze für Lkw an Autobahnen: Viel Geld für private Investoren (taz)
Scharfe Kritik an der großen Hoffnung der Autoindustrie (Süddeutsche Zeitung)
Elektro-Flitzer statt PS-Protzen: Die deutsche Autoindustrie muss ihr Geschäftsmodell ändern (Handelsblatt)
Tweets
German bike lanes… pic.twitter.com/Apjq2CraVG
— Daniel (@SecretCoAuthor) September 1, 2016
Jeden Morgen diese Hoffnung, diese tonnenschwere Energie nicht zu spüren zu bekommen! pic.twitter.com/8kup4FGsUb
— Daniel (@SecretCoAuthor) November 19, 2020
Der #Bundestag diskutiert über LKW-Unfälle und die Sicherheit von Radfahrenden. Alles, was der AfD dazu einfällt: Der Schwächere hat nachzugeben. pic.twitter.com/wd3QTwWmxr
— Daniel (@SecretCoAuthor) November 19, 2020
Diese Kommentare nach LKW-Unfällen – „Radfahrer sollten nicht auf Vorfahrt bestehen“ – sind so dermaßen dumm! Wie viele Radfahrer*innen haben sich denn in der Vergangenheit von einem LKW überrollen lassen, weil sie nicht auf ihre Rechte verzichten wollten?
— Daniel (@SecretCoAuthor) November 16, 2020
Die TAZ hat Kinder gefragt, welche Fragen ihnen zurzeit unter den Nägeln brennen. pic.twitter.com/GoETVmVRfL
— Daniel (@SecretCoAuthor) November 15, 2020
Radwege scheinen in Deutschland immer noch eine größere Herausforderung als Flughäfen zu sein. 14 Jahre haben für eine Radverkehrsanbindung des BER nicht gereicht. https://t.co/UevbyNxyr0
— Daniel (@SecretCoAuthor) November 16, 2020
Kommt man doch noch locker vorbei, oder? pic.twitter.com/QTbsNI4KVL
— Urs Mansmann (@Urs_Mansmann) November 19, 2020
Was sagen eigentlich die 400.000 vom #ÖPNV abhängig Beschäftigten in Deutschland, wenn die Autoindustrie nach jedem #Autogipfel mit vollen Taschen Berlin verlässt?
— Radverkehr (@radverkehr) November 19, 2020
Eine Antwort auf „Links der Woche #261“
#Bundestag: Warum bloß bekomme ich immer vorab eine Gänsehaut, wenn sich die AfD zum Radverkehr äußert? Der Abgeordnete Wiehle und seine Fraktion brillieren mit völliger Ahnungslosigkeit: ein Rechtsüberholverbot auf Straßen ohne Radweg zur Unfallvermeidung. Die haben nichts, aber auch gar nichts verstanden: nahezu alle Rechtsabbiegeropfer waren auf einer RVA unterwegs. Es ist das Separationskonzept, Geradeausfahrer rechts und im toten Winkel von Rechtsabbiegern zu positionieren, das diese Art Unfälle provoziert und möglich macht.
Wenn man gegen Rechtsabbiegerunfälle vorgehen will, muß man Radwege verbieten.