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Keine Ahnung aber Führerschein

Ich bin als Radfahrer ja inzwischen einiges gewohnt. Aber manchmal bin auch ich noch erschrocken, mit was für einem Unwissen manche Autofahrer unterwegs sind. Und was daraus für Aggressionen folgen, die einem als Radfahrer das Leben schwermachen oder im schlimmsten Fall dann auch nehmen können. Gestern raunzt mich der Fahrer eines Handwerkerbullis von hinten an, ich solle mich an die Verkehrsregeln halten.

Die Situation: Ich stehe auf der Rechtsabbiegerspur (im Bild ganz rechts), weil ich – Überraschung – rechts abbiegen will. Der Fahrer hinter mir meint aber, ich müsse auf dem Radfahrstreifen zwischen Rechtsabbiege- und Geradeausspur stehen und dann im großen Bogen abbiegen. Wie erklärt man sowas? Das MUSS jeder Mensch mit Führerschein wissen. Und jedem halbwegs logisch denkenden Menschen müsste doch auch einleuchten, dass es absolut keinen Sinn macht, vom geradeausführenden Radfahrstreifen mitten auf der Kreuzung abzubiegen.

Mal abgesehen davon, dass die Anlage des Radfahrstreifens zwischen den Spuren grundsätzlich schlecht ist, frustet sich der Autofahrer mit so einem Unwissen auch noch selber und denkt sich „Scheiss Radfahrer“. Hoffentlich bin ich nicht derjenige, an dem er irgendwann dann seinen Frust ablässt…

47 Antworten auf „Keine Ahnung aber Führerschein“

Naja, das ist ja hier wirklich einfach nur absurd, aber tatsächlich sind solche Situationen manchmal durchaus kritisch. Insbesondere an den Stellen, an denen die Rechtsabbiegerspur links neben dem Fahrradstreifen ist und es unterschiedliche Grünphasen gibt. In Osnabrück z.B. Johannistorwall Ecke Kommenderiestr. oder Johannisstr. Ecke Petersburger Wall. Will man an der Grünphase der RechtsabbiegerInnen „teilnehmen“, bleibt als „sicheres“ und fahrflüssiges Verhalten nur, sich deutlich vor der Ampel nach links auf die Autospur einzureihen und dann möglichst spurmittig zusammen mit den Autos rechts abzubiegen; spurmittig deshalb, um nicht fälschlich als geradeausfahrbeabsichtigt eingeschätzt zu werden.

Laut StVO fährt man als RadfahrerIn an diesen Stellen wohl am besten geradeaus.

Ich denke es wäre nötig generell besser zu vermitteln was die Regeln sind – auch für Radfahrer. Ergo den Führerschein für KFZ auch an eine Fahrradausbildung zu binden. Aber wenn man in die Fahrschulen geht merkt man, dass das kaum nen Zweck hat. Wenn die Häfte der Anwesenden jedes mal fragt warum das blaue Auto, das von rechts kommt, denn nun jetzt Vorfahrt hat…bei rechts vor links. Man muss sich leider damit auseinandersetzen, dass die meisten Menschen nen IQ wie ne Bratpfanne haben. Auch wenn es echt doof ist, so ziemlich jeder darf nen KFZ fahren. Und wenn er die Prüfungen halt 5 mal macht. Ich wäre auch dafür die Regeln zu verschärfen und die Fragen sowie die Prüfung zu schweren. Ne Maximalanzahl an Prüfungen, nur eine MPU Lebenslang erlaubt und so weiter. Aber das würde wieder bedeuten, dass man Menschen diskriminiere…Wobei ich denke, dass es in diesem Fall einfach um den Schutz Dritter geht – was Vorrang hat.

Hatte gestern auch wieder ne schöne Situation. In einem kleinen Dorfe bei Gegenverkehr hat mich nen vollbeladener Baustellen LKW mit max 50cm Abstand überholt und dann angefangen nach rechts zu schwenken als er halb vorbei war. Ein Traum bei 30km/h. Das er vorher schon hundert Meter nur 1-2 Meter Abstand hinter mir gehalten hat ist da ja schon fast ne Lapalie…
Das Schöne ist, das vor mir noch nen Auto und ein Rennrad waren – und kein Radweg (nicht mal Rad frei) in Sicht bei nem minimalen Bürgersteig ohne Platz zwischen Fahrbahn und Bürgersteig. Also musste er dann abbremsen für das andere Auto und den anderen Radler – wo er dann nen paar Meter weiter das gleiche Spiel abgezogen hat. Und dann noch rumgehupt – innerorts. Das Ganze obwohl direkt nach der Aktion nen Radweg anfing und wir freiwillig da hin gegangen sind. Er also absolut nichts gewonnen hat. Das Ganze hat sich auf knapp 500m-1000m abgespielt. So viel zur Rücksichtnahme. Solchen Leuten wird leider auch der Führerschein gegeben – und sie fühlen sicher leider auch im Recht. Und fahren auch noch beruflich. Vllt die arme Klientel von Herrn Scheuer die ihren Führerschein verliert. Absolut kein Mitleid bei solchen Leuten. Ich hoffe ja, dass irgendwann der Führerscheinentzug mit Jahresfristen statt Monatsfristen ausgestattet wird.

Da ich selber Auto und Motorradfahrer bin und gelegentlich auch mal mit dem Rad unterwegs bin, kenne ich fast alle Situationen. Unwissende bzw. Idioten findet man überall, so auch unter Radfahrern. Ich will und möchte hier keine Lanzen brechen, aber auch einige Radfahrer benehmen sich unmöglich. Sie glauben weil sie keine Abgase erzeugen haben sie alle Rechte gepachtet und brettern wie Hirnlose durch Spaziergänger, fahren wo sie wollen usw.
Sowas geht genau so wenig, wie Kraftfahrer die die Rechte der Radfahrer nicht ernst nehmen und sie in Gefahr bringen.
Früher sagte man…die Straße ist kein Radweg, leider gibt es eben nicht überall Radweg und sind mal welche da, sind sie teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Da helfen die neuen Gesetze nicht, die zumindest was das nebenher fahren angeht komplett daneben sind. Die Abstandsregeln finde ich gut, nur sollte man mal Geld in die Hand nehmen und die Radweg ausbauen. Gesetze sind aber billiger und schnell beschlossen. Die Staatskasse füllt sich durch Strafgelder, aber das bringt dem Rad und Autofahrer auch nix.
Hier sollte gehandelt werden um beide Seiten eine vernünftige Basis zu geben. Alles andere ist nutzlos und macht die Sache nur schlimmer.

Da gebe ich dir auch total recht, ich als Autofahrer musste auch schon mein Fuß auf die Bremse preschen, weil sich Radfahrer meinten jedes recht nehmen zu können.
Damit will ich nicht sagen, das kein Autofahrer Egoistisch ist, aber es gibt eben auch sowohl Fahrradfahrer als auch KFZ Fahrer die sich verhalten wie die letzten Idioten!!
Ich bin auch dafür das die Radfahrer im Straßenverkehr besser geschützt werden sollten, aber ich finde es schon ziemlich mies, wenn man ein Fahrradfahrer mitnimmt der sich nicht an die Verkehrsregeln hält, ich dann auch noch Ärger bekomme nur weil ich der stärkere Verkehrsteilnehmer bin…
Sprich, man kann nicht alles auf Radfahrer schieben und auch nicht alles auf Autofahrer!!
Wegen so manchen Autofahrer will ich nämlich auch nicht gerne Fahrrad fahren, vorallem wenn keine Radwege da sind! Aber ich bin es auch leid wegen uneinsichtigen Radfahrern auf die Bremse treten zu müssen!!
Hi, ich bins ein Radfaherer, ich brauche mich nicht an Verkehrsregeln halten, weil die für mich nicht gelten!… Oft genug mitbekommen…
P.s. wurde auch schon von anderen Autofahrern genötigt, weil ich die vorgeschriebene Geschwindigkeit gefahren bin…
Also, ich kann beide Seiten nachvollziehen, aber schiebt bitte nicht die ganze schuld auf die PKW Fahrer! Danke

Ich würde sagen der Autofahrer hat da Recht, also ich kenn das aus der Stadt wo ich wohne und da müssen die Radfahrer auf einen großen Bogen fahren und dann auf die Autos achten.
Jedoch wäre es mir als Autofahrer lieber wenn die Fahrradfahrer auch auf der Rechtsabbiegerspur stehen würden und diese benützen dürften da dies übersichtlicher wäre und einfacher.

Nein, er hat absolut nicht recht. Der Radfahrstreifen ist für den Geradeausverkehr. Wie absurd gefährlich wäre denn ein Abbiegevorgang kurz hinter der Fußgängerfurt? Da käme es doch sofort zum Konflikt mit abbiegenden Autos.

Rechtlich ist die Sache klar: selbst wenn die rote Spur per Schild benutzungspflichtig wäre, muss sie von rechtsabbiegenden Radfahrern nicht benutzt werden. Stichwort 1: direktes Abbiegen. Der ADAC(!) schreibt dazu: Radfahrer haben die Wahl, ob sie über die Radverkehrsanlage oder direkt über die Abbiegespur abbiegen möchten. Gerade beim Linksabbiegen kann der direkte Weg deutlich schneller sein.
Stichwort 2: Zielführend. Eine Benutzungspflicht ist nicht gegeben, wenn der Radweg einfach nicht dahin führt, wo man als Radfahrer hin möchte. Was uns wieder zum direkten Abbiegen bringt. Es gibt keine Radverkehrsanlage für rechtsabbiegenden Radfahrer, ergo muss die „normale“ Spur dafür hergenommen werden.
Lieber David-Ramón, bitte nochmals genauer mit der StVO auseinandersetzen oder eine Auffrischung bei der örtlichen Fahrschule machen. Das sind schon eklatante Wissenslücken.
MfG

Ohne vor Ort gewesen zu sein würde ich es nicht schwören aber ich fürchte, der Bullifahrer hatte Recht. Seine Aufgabe ist es allerdings nicht, jemanden zu belehren oder gar zu erziehen… Darum trotzdem ne doofe Reaktion von ihm aber rein von der StVO her ist klar geregelt, das Radfahr den Radweg benutzen müssen. Und dieser Radweg hat auch eine Spur zum Rechts abbiegen.

Radfahrer müssen den Radweg nur da benutzen wo er durch ein blaues Schild mit einem weißen Fahrrad darauf gekennzeichnet ist. Das ist eine recht neue Regelung, die erst vor knapp 23 Jahren (1.1.1998) Einzug in die stvo fand. Insofern kein Problem wenn du das noch nicht mitbekommen hast.

Stichwort: Radfahrnovelle

Wo hat hier der Radweg eine Rechtsabbiegerspur? Der führt nur geradeaus! Alle Fahrradampeln im Bild haben übrigens einen Geradeauspfeil.

Ich fahre selber zwischendurch Fahrrad aber was Fahrradfahrer für Rechte bekommen da kann ich nur mit dem Kopf schütteln
Wir haben viele andere viel Wichtigere Probleme als sowas unfassbar

Sonst geht’s noch, oder? Ich fahre seit 5 Monaten Rad(noch 2 Monate) ….und sehe jetzt auch die andere Seite. Der Radfahrer ist IMMER der schwächere Teilnehmer und muss geschützt werden. Nicht der Autofahrer! Hallo?! Gehirn einschalten ist hier von Vorteil…

Um ehrlich zu sein, ich wüsste auch nicht was richtig wär, und ich hab meinen Führerschein erst seit März.
Kann mich nicht erinnern, dass diese Situation in den Fragebögen oder im Unterricht dran kam. (Meine Stadt hat aber auch nicht so eine Kreuzung wo der Radweg zwischen zwei spuren langführt)

Im Gegensatz würde ich aber nicht so einen Terz machen wenn ich die Wahrheit nicht kenne. Zumal selbst wenn das was du machst verboten wär und ich es wüsste, wär es sicherer für den Radfahrer und kostet mich als beteiligter hinter dir nahezu null extra Zeit.

Hier in Saarbrücken ist es anderherum. Da ist der Fahrradstreifen ganz rechts. Da ist es dann immer ungünstig wenn man geradeausfahren will, da muss man schnell Fahrt aufnehmen, sonst wird man durch einen Rechtsabbieger plattgefahren.

Ja das ist schon manchmal schlimm, was für Unwissen Autofahrer haben. Ich al als Rad, Escooter, Motorrad- und Autofahrer muss aber auch sagen, dass es einfach ein Unding ist, wenn jeder 3. Radfahrer bei Rot frach über die Straße fährt und auch noch die Hand ausstreckt, damit man halten muss. Da müssen die Kontrollen verschärft werden, nur dann ist gemeinsame Achtung gewährleistet…

An der Ampel (Fahrrad + Geradeauspfeil)
lässt sich leicht erkennen, daß der Radweg nur für geradeausfahrer ist.

In dem Fall hat sich der/die Autor/in richtig verhalten. Wenngleich ich die übersichtlichkeit der Kreuzung diesbezüglich als deutlich verbesserungswürdig ansehe.

tja, auch Fahrräder sind Fahrzeuge und haben sich fürs Abbiegen auf den Fahrspuren einzuordnen.

Wenn man tastächlich auf der Roten Radpur fahren soll, müsste man schon im 90-Winkel fahren können und hätte dann spätestens wenn die querende Radspur die Rechtsabbiegerspur kreuzt wieder ein Problem mit anderen Autofahrern, die dann ggf. einen Rotlichtverstoß oder Vorfahrtsregelverstöße sehen.

In meiner Stadt sieht man immer häufiger „Fahrradweichen“, d.H. in den jeweiligen Abbiegerspuren noch weitere Schutz- oder Radfahrstreifen für Radler. Damit wird die Straße natürlich noch viel breiter.

Derartige Probleme gab es mit den Hochbordradwegen nicht, deshalb gilt hier wieder mal ganz besonderer Dank den Fahrbahn_ist-sicherer-und-besser-Kampfradlern des glorreichen ADFC, welcher seit 40 Jahren bemüht ist den Radverkehr zu verschlimmbessern.

@BSER: „Derartige Probleme gab es mit den Hochbordradwegen nicht“

Aha! Nur zwei Absätze weiter oben schreibst Du: „… spätestens wenn die querende Radspur die Rechtsabbiegerspur kreuzt wieder ein Problem mit anderen Autofahrern“

Das gilt natürlich nicht für Hochbordradwege, denn sie sind ja per Defition sicher.

Der Absatz bezieht sich auf das, was ich im Bild von Daniel sehe.

Wenn ich von Hochbordradwegen schreibe, dann meine ich sowas wie z.B. im bereich der Kreuzung Schillstraße/Ottmerstraße/Altewiekring in BS. Diese ist in der verkehrsführung für Radfahrer noch fast im Ur-Zustand.

Hochbordradwege sind aus folgenden Gründen sicherer:
– weniger Dooring-Gefahr duch parkende PKW, da rechts selterer PKW-Insassen aussteigen und der Abstand der Beifahrertür zum Radfahrer in der Regel größer ist,
– Ausreichender Überholabstand wird garantiert eingehalten,
– durch Aufstellflächen der Radfahrer neben der Fußgängerfurt sind diese für abbiegende PKW und LKW deutlich besser sichtbar kein toter Winkel bei LKWs (vgl. genannte Kreuzung oben mit der benachbarten am Leonhardplatz),
– Das Zuparken von Radwegen ist schwerer als das Zuparken von Radfahrstreifen
– Radfahrer können problemlos ohne Ampel und ohne Konflikte rechts abbiegen.

Hoffe damit sind alle Unklarheiten beseitigt. Ich bleibe lieber auf meinem Hochbord-Radwegghetto, wenn möglich ;o)

@BSER: „weniger Dooring-Gefahr duch parkende PKW, da rechts selterer PKW-Insassen aussteigen“

Famous last words? ;-)

Rechts steigen weniger, aber dafür tendenziell unachtsamere Insassen aus: Kinder und alte Leute. Ein Bekannter wurde sogar mal von einem Polizisten außer Dienst vom Radweg ins Krankenhaus getürt.

Links ist soviel Platz, daß ich erst gar nicht im Türbereich fahre. Da muß ich mir keine Gedanken machen, ob links oder rechts mehr Leute aussteigen.

„und der Abstand der Beifahrertür zum Radfahrer in der Regel größer ist,“

Das ist keine Regel, sondern eine Ausnahme. Viele Radwege in BS verlaufen im Türbereich.

„Ausreichender Überholabstand wird garantiert eingehalten,“

(Frisierte) Pedelecs und eilige Radfahrer überholen dort mangels Platz mit 10 cm Abstand. Das empfinde ich nicht als ausreichend.

„durch Aufstellflächen der Radfahrer neben der Fußgängerfurt sind diese für abbiegende PKW und LKW deutlich besser sichtbar kein toter Winkel bei LKWs (vgl. genannte Kreuzung oben mit der benachbarten am Leonhardplatz),“

Wenn sie zusammen Grün bekommen. Ausgerechnet an besagter Kreuzung ist das häufig nicht der Fall, sondern die Radfahrer kommen mit Schmackes von der letzten Ampel, um die Kreuzung in den letzten Grünsekunden zu passieren. (Ich bin an der Stelle übrigens streßfrei auf der Fahrbahn und damit nie im toten Winkel.)

„Das Zuparken von Radwegen ist schwerer als das Zuparken von Radfahrstreifen“

Pest oder Cholera? Auf der Fahrbahn muß ich mir darum keinen Gedanken machen. Die wird fast nie zugeparkt, das würde ja den Verkehr behindern.

„Radfahrer können problemlos ohne Ampel und ohne Konflikte rechts abbiegen.“

An manchen Stellen geht das, ja. An anderen steht die Ampel rechts vom Radweg, und es wäre ein Rotlichtverstoß. Dazu kommen zahllose Kreuzungen, an denen die Grühphase für Geradeausfahrer für den Radweg erheblich kürzer als für die Fahrbahn ist. Schlimmstes Beispiel: Hildesheimer Straße stadtauswärts unter der Tangente: Radwegnutzer und Fußgänger haben an den vier Ampeln *immer* zwei- bis dreimal Rot, während der Verkehr auf der Fahrbahn grüne Welle genießt und vorbeirollt.

Leider werden ja immer noch Hochbordradwege neu- oder ausgebaut. Stets ohne bauliche Trennung zwischen Rad- und Fußverkehr, nicht mal Poller. D.h. die Fußgänger/innen und deren Hunde kreuzen wild die Radwege, während Kampfradler den Gehweg zum Überholen nutzen. An jeder Kreuzung lauert der Tod. Die derzeit modischen „protected bike lanes“ sind kaum besser. Der ADFC bejubelt das alles noch. Hauptsache Radwege, Hauptsache die Fahrbahnen sind frei für den Autoverkehr.

Ich bin Berliner Busfahrer und was ich täglich sehe wie gefährlich die Radfahrer sich verhalten da sträuben sich meine Nackenhaare.

Hallo Joachim,

wen gefährden denn die Radfahrer außer sich selbst? Allerdings gefährden Busfahrer, die einen Radfahrer auf der Busspur in voller Absicht schneiden, wie mir inzwischen von Zeugen bestätigt zwei Mal passierte, nicht sich selbst sondern den anderen.
Lass mal gut sein, Joachim…
Gruß
atze

Dem Bulli Fahrer ist doch ziemlich egal ob der Radfahrer sich an die regeln hält oder nicht – der ist halt gerade im weg, daher teilt der seine Unwissenheit. Ich Antwortet auf so was mittlerweile nur noch: Das ist auch ein Randweg! die Aussage wird so oft wiederholt bis die Diskussion beendet ist.

Solange diese Situation nicht grundlegend umgebaut wird, wäre m.E. als sofortige Maßnahme seitens der Infrastruktur-Verantwortlichen erforderlich:
auf der roten Radspur ein Fahrradpiktogramm mit ein Geradeauspfeil, auf der Rechtsabbiegerspur ein Fahrradpiktogramm mit einem Rechtsabbiegerpfeil.

Der Vorfall ist ein weiteres Beispiel dafür, daß Radwege aggressives Verhalten fördern, da sie Reviere markieren. Für Kraftfahrer gilt: Radweg = Rad weg. Das ist das Wichtigste. Radfahrer wiederum sind merklich aggressiver gegenüber Fußgängern auf dem Radweg.

Früher war man da noch ehrlicher („… sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“), heute erzählt man den Radfahrern, es wäre zu ihrer Sicherheit.

| Und jedem halbwegs logisch denkenden Menschen müsste doch auch einleuchten

„logisch“ und „denkenden“ – gleich zwei Fehler in einem Satz. Du verkennst die Verwandlung des Menschen sobald er hinterm Lenkrad Platz nimmt (bei einigen mehr, bei anderen weniger). Man kann es nicht oft genug zitieren:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9158902.html

| Hoffentlich bin ich nicht derjenige, an dem er irgendwann dann seinen Frust ablässt…

Sehr unwahrscheinlich. Auf der Straße trifft man zwar viele dumme und aggessive Mitmenschen, aber Totschläger sind zum Glück extrem selten.

Vorteilhafterweise verfügt jedes Auto über ein Ventil zum Frustabbau. Ich halte es sogar für eine der wichtigsten Einrichtung am Auto überhaupt: die Hupe. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es in einer Welt mit Autos ohne Hupe aussähe und freue mich über jeden Autofahrer, der hupt. Entweicht doch gut hörbar auf diese Weise eine gute Portion Frust und Aggressivität aus dem Fahrzeuginneren an die frische Luft.

Ich sage mal so: Ihr könnt gerne alle eure Meinung haben. Aber die Straßenverkehrsordnung gibt nur eine Variante vor. Und die lautet: Radfahrer müssen über die Rechtsabbiegerspur rechts abbiegen.

Hallo Daniel,
eigentlich sollte man denken, dass es endlich ein bisschen lebendig im Blog wird, wenn auch die „Gegenseite“ sich zu Wort meldet. Ansonsten wird man ja hier überwiegend von den den Pro- bzw. Contra-Radwegeiferern zugetextet.
Allerdings spielen auch bei den Autoliebhabern Fakten keine Rolle mehr sondern der blinde Glaube und Rechthaberei.
Dabei genügt ein einfacher Blick in die von der Polizei, und die sind bekannterweise alles andere als Radfahrerfreunde, erstellten Unfallstatistik:
Es gibt kaum Nachweise dafür, dass wild gewordenen Radfahrer Fußgänger zu Krüppeln oder gar totfahren. Dagegen gibt es tausende von Autofahrern zu Krüppeln oder tot gefahrene Fußgänger, Radfahrer und ja, auch Autofahrer.
Für die ewigen „aber die Radfahrer sind auch ganz böse“ herbetenden Experten habe ich daher genau zwei zusammengehörige Dinge zu verschenken: Dieter Nuhr und den Pinguin (bitte den Ton recht laut stellen).
Viele Grüße
atze

In diesem Fall muss ich mal dem Fahrradfahrer recht geben. Zum Abbiegen sollte man IMMER eine Abbiegespur nutzen wenn ei e vorhanden ist. Ich bin Autofahrer und gegen über Radfahreren sehr kritisch. Ich glaube es hat sich nichts geändert mit der Aussage als Radfahrer so weit rechts wie möglich Fahren.
Sehr geehrter Radfahrer Sie haben sich richtig verhalten. Weiter hin gute Fahrt.

Also mal ehrlich, da gibt es den Paragraphen 1. Ich kann und darf alles fahren was auf unseren Straßen unterwegs ist. Und ich kann mich daher auch in jeden anderen Verkehrsteilnehmer hineinversetzen. Und da ich das schon seit 40 Jahren kann und teilweise auch darf mich auch in alle Altersklassen hinein denken. Vor 30 Jahren konntem Verkehrsteilnehmer noch 20 Meter weit voraus schauen, vor 20 noch 10, vor 10 noch bis zur Motorhaube und heute nur noch bis zum Display. Mitdenken kann man nur wenn man weiß was man da fährt. Und den Radfahrer auf dem Radweg muss man sehen und erkennen bevor man rechts abbiegen möchte und nicht erst wenn man abbiegt. Dazu gehört auch wenn man an der roten Ampel steht alles um einen herum weiter zu beobachten und nicht auf irgendeinen Bildschirm zu schauen bis es hinter einem hupt oder der vor einem röhrend Gas gibt.

Ein Führerschein und mehr Kontrollen sollte es auch für Radfahrer geben. Vor allem in der Stadt benimmt sich diese Gruppe oft wie die Axt im Walde. Rote Ampeln, Richtungsfahrspuren etc. …lächerlich, gelten doch nur für die dummen Autofahrer. Radwege (auch im perfekten Zustand)…höchstens als Option. Man fährt so, dass man möglichst schnell voran kommt, ohne Rücksicht auf Verluste. Und das beste…man hat nicht mal was zu befürchten, da man kein Kennzeichen hat.

Ich fahre Auto, Motorrad und Fahrrad. Es gibt einfach keine unschuldige Gruppe. Es gibt in jedem Lager rücksichtslose Ar… ! Und es fallen immer nur die Negativbeispiele auf.

Der Fahrradfahrer fordert Rücksichtnahme von den bösen Autos, fährt währenddessen aber Slalom in der Fußgängerzone…teils aus Ignoranz, teils aus Unwissenheit.
Daher sollten meiner Meinung nach auch Radfahrer einen Führerschein machen müssen inkl. Kennzeichnung der Fahrräder und viel mehr Kontrollen, denn in Städten sind oft Radler unterwegs, welche die Verkehrsregeln nie wirklich gelernt haben. Das beginnt schon beim ersten Paragraphen…

„Daher sollten meiner Meinung nach auch Radfahrer einen Führerschein machen“

Mach doch einen. Millionen Radfahrer haben übrigens einen Führerschein. PKW Fahrer auch meistens. Dessen Auswirkungen auf Regeltreue und Regelkenntnis scheinen eher gering zu sein.

Nur weil ein Teil einen besitzt, heißt das nicht, dass alle einen haben. Und davon gibt es mindestens genau so viel. Ich zitiere mal einen solchen Radfahrer, der mich in der Fußgängerzone über den Haufen gefahren hat „StVo, so ein Quatsch, das ist hier eine Fußgängerzone, da gibt es keine StVo.“ Das es sich bei seinem Fahrrad um ein Fahrzeug handelt, verstand der Kandidat nicht und fuhr einfach davon…natürlich unerkannt.
Dummheit…unwissenheit.. was auch immer. Das Argument würde bei einer nachweislichen Schulung+Prüfung nicht greifen und würde auch andere Strafen zulassen. Und auch mit dem Fahrrad sollte es den Führerscheinentzug geben. Ganz einfach.
Und dann so lustige Kommentare „Der Radfahrer gefährdet sich ja nur selbst…“ ist auch nicht zu Ende gedacht.

ach, da benehmen sich relativ wenige Radfahrer falsch und es waren pauschal mal wieder alle…

– Wir haben hier Extra-Fahhradampeln, die von Abbiegenden Autofahrern nciht mehr gesehen werden, dafür aber die Fußgängerampel, welche eher rot wird. Gitb immer wieder Probleme damit den Autofahrer zu erklrären, dass sie nen Schulterblick,machen sollen statt auf Ampeln zu achen, die weder für den Rad. noch für den Kraftverkehr relevant sind

– Die meisten Einbahnstraße in meienr Stadt sind mittlerweile für Radfahrer in gegenrichtung freigegeben, haben teilweise sogar Schutzszreifen und Radfahrstreifen mit Pfeilen und Verkehrschildern in der Richtung. die einzigen, die nicht schnallen, was die beiden Pfeile auf den Zusatzschildern mit dem Radsybol unter „Einbahnstraße“ bedeuten sind zumeist Autofahrer

– Fußgängerzone oder Gehweg ist hier auch ewiges Thema, man wird immer weider angemotzt, aber wenn ich jemande sage, er soll sich mal mitkommen und das Schild am Eingang der Fußgängerzone näher betrachten, dann wird einfach motzen weiter gelatscht. Denn auch hier sind Zusatzschilder mit „Radfahrer frei“ angebracht.
Am besten jedoch war ein Mopedfahrer, der mich von der Fahrbahn weg haben wollte und auf den linksseitigen Gehweg mit „Radfahrer frei“ in Gegenrichtung verwies.

und jetzt kommen wir zur Fahrradprüfung, die wird in den Grundschulen hier im vierten Schuljahr bei jedem Schüler gemacht. Vielleicht haben Sie Ihre „Fahrradprüfung“ bereits vergessen? Einen Führerschein braucht man eigentlich nicht, der dient nur als Beleg über die Fahrerlaubnis für eine Kontrolle. Viel wichtiger ist die Fahrerlaubnis selbst, die kann Ihnen entzogen werden, auch als Radfahrer ohne Führerschein. Lassen Sie sich einfach öfter mal mit zu wenig Blut im Alkohol im Sattel erwischen, das wird erstens richtig teuer und zweitens bekommen Sie dann irgendwann ein Fahrrad-Fahrverbot. Der Lappen fürs Auto ist dann eh schon lange weg.

„Fahrradfahrer frei“ in der Fußgängerzone erlaubt ihnen die Nutzung des Fahrrads, trotzdem sind sie Fußgängern komplett untergeordnet und müssen im Zweifel eben anhalten und absteigen. Das „motzen“ ist in den meisten Fällen also berechtigt. Leider denken (kommt nicht von danke) viele Radfahrer, dass dieses Schild ihnen alle Rechte zuspricht.

Zu pauschalisieren, ob sich nun Rad oder Kfz Fahrer wie arschlöcher verhalten ist sinnlos.
Gefühlt hab ich alles schon erlebt im Verkehr. Auto und auch Radfahrer die ohne Rücksicht auf Verluste und zu schauen abbiegen etc.

In der Situation kann man diesmal von Fehlverhalten des bullifahrers sprechen, in einer anderen ist der Radfahrer wieder dran.
Selbst Fußgänger gucken nicht immer beim überqueren der Straße.
Ist dann für Autofahrer sehr ärgerlich, wenn es zum Unfall kommt.

Ich bin mir nicht sicher, ob vor 10 Jahren der Fahrunterricht anders war aber mir wurde noch vermittelt vorausschauend zu fahren und auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten.

In manchen Städten sind die radwege tatsächlich fragwürdig angelegt und stellenweise fehlen sie komplett. Sowas darf einfach nicht passieren!
Persönlich finde ich die Regeln ziemlich eindeutig und verständlich aber das bringt bei der teilweise miserabel angelegten Infrastruktur recht wenig.
Es muss halt Platz für alle Formen der Fortbewegung vorhanden sein und leider stellenweise erst noch geschaffen werden.

Kann mir denn wer erklären, warum man im Kreisverkehr falsch herum fährt? War zwar zuletzt ein Radfahrer aber das hab ich auch schon bei Autofahrern gesehen.

Tja, der ‚Fall‘ ist natürlich fachlich eindeutig, auch wenn einige Automobilisten da Verständniswiderstände haben.
Unser Gehirn funktioniert aber nunmal etwas anders als Gesetzbücher oder Führerscheinfragebögen.
Nach etlichen Jahren „Rad braucht Radweg“, und der standardisierten Einführung von roter Farbe und abgetrennter Wegelchen für die kleinen verbliebenen Flächen des Radverkehrs ist den meisten Autofahrenden unbewußt klar:
Grau heisst ’nur für Autos‘ und zudem haben Radfahrende gefälligtst auf den roten Streifchen oder den irgendwo am Rand gelegenen Wegelchen oder mutmasslichen Wegelchen zu fahren.
Manchmal noch flankiert von ‚die Radwege wurden ja schliesslich von ‚unseren‘ (also des Autofahrers) Steuern bezahlt …
Kurz und gut, die ‚Autobahnisierung‘ unseres Verkehrssystems schreitet unter dem Segen eines großen Teils der ‚Radbubble‘ und unter dem Applaus der Autolobby weiter voran.

Alles was nicht Rot ist ist exklusiv für Autos?
Ja, stimmt immer mehr und immer öfter, was dazu führt, dass Jahr für Jahr immer mehr Autos eine immer höhere Kilometerleistung auf immer stärker von RadfahrerInnen befreiten reinen ‚Autostrassen‘ hinlegen, Klimanotstand hin, Klimanotstand her …
Was hülfe ist natürlich eine signifikante Kapazitätsreduzierung für den MIV, grundlegende Aurhebung aller Benutzungspflichten usw. was aber dem Ideal des flüssigen Autoverkehrs, den ja sowohl Autolobby/ADAC als auch Bundes-ADFC und Radentscheide anstreben zuwiderläuft.
So wird es also immer häufiger heissen „Runter vom Grauen, ab aufs Rote“ – die objektive Rechtslage ist da nicht wirklich relevant.

hier ist nichts standardisiert, rot ist hier teilweise sogar Parkplatz in wohngebieten, oder gar mal ganze Fahrbahn aus roten Ziegelsteinen. Rot bei Radfahrstreifen hier die Ausnahme und wird in der Regel nur bei gerade durch die selbst verursachten Übersichtlichkeits-Probleme an Kreuzungen und engen Straßen gemacht.
Ich vermute stark, das dies in jeder Kommune anders gehandhabt wird und nicht jede Verkehrsplanungsbehörde auf dem aktuellen Stand der Dinge ist.
Ich vermisse hier die berühmte deutsche Ordnungswut, alles in verpflichtende Normen und Regularien zu fassen, sei es auch noch so unlogisch.

Gelb gibts hier auch noch, ist ein Weg auf einer alten Bahntrasse um die Stadt, da wurde zunächst gelbe wassergebundene Oberfläche angelegt, an den Einmündungen gelbe Pflastersteine und nun muss bei asphaltierten Abschnitte gelb nachgepinselt werden. Das Gelb ist sozusagen ein Erkennungsmerkmal dieses Weges,…. wenn da nicht wieder die berühmten Ausnahmen von der Regel wären und einige andere Wege auch gelb hingematscht wurden, weil das ein Planer so wollte.

Ich schätze mal, dass grün bald für Radschnellwege eine Kennzeichnung werden könnte.

Beispiel aus Reutlingen vor 2 Stunden: ich fahre auf dem Fahrradstreifen auf eine Kreuzung mit Ampel zu – ich will geradeaus – eine Autofahrerin biegt ohne zu blinken vor meinem Rad nach rechts ab – ich kann gerade noch durch eine Vollbremsung einen Crash verhindern – schreie laut auf und fahre der Autofahrerin mit den Händen fuchtelnd ein Stück hinterher – sie biegt nach links in eine Einfahrt und hält – sie fragt, was los wäre – ich sage, dass sie mich fast beim rechtsabbiegen auf der Fahrradspur umgefahren hätte – Antwort: wo ist hier eine Fahrradspur ( an der Stelle hat die Stadt Reutlingen sogar nicht mit roter Farbe gespart – ich sage in meiner Aufregung, dass ich hätte tot sein können – sie sagt, tut mir leid, aber mein Kind hat hinten geweint !

Es vergeht hier keine Woche, wo ich nicht Haarscharf umgefahren werde. Alltag in einer Autostadt.

@Günther: „Es vergeht hier keine Woche, wo ich nicht haarscharf umgefahren werde.“

„Haarscharf *nicht* umgefahren“ oder „haarscharf umfahren“ hoffe ich doch. ;) Und welche Konsequenzen ziehst Du daraus? Suchst Du weiterhin gefährliche Situationen?

Ich meide erstens den toten Winkel und positioniere mich so, daß ich für andere möglichst gut sichtbar bin. Und zweitens fahre ich nicht derart, daß ich links von mir Rechtsabbieger habe.

Unkenntnis der Regeln erlebe ich bei Autlern immer wieder. Warum diese dann noch mit ihrem Unwissen prahlen, möchte ich mal wissen…

Beispiel: Ich radle auf einer dreispurigen Fahrbahn. Zum Linksabbiegen wechsle ich auf – man ahnt es! – die linke Spur. Aus einem luxuriösen Auto mit vier sehr jungen Männern werde ich angepflaumt: „Du darfst da nicht fahren, Du bist doch kein Auto!“

Im konkreten Fall gab es nicht mal einen Radweg, aber selbst wenn es einen benutzungspflichtigen, fahrbahnbegleitenden Radweg mit Vz237 gegeben hätte, dürfte ich zum Linksabbiegen auf die linke Spur wechseln. Das umständliche, unbequeme „indirekte Abbiegen“ ist für Radfahrer/innen nicht verpflichtend.

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