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Corona: Westen können nicht alles sein!

Was wir Osnabrücker Radfahrerinnen und Radfahrer uns seit Jahren für den Straßenverkehr wünschen, hat die Marketing Osnabrück GmbH in kürzester Zeit als Reaktion auf die Corona-Pandemie hinbekommen: eine Abstandskampagne. Und nun wird diese um Warnwesten für Radfahrer ergänzt.

Was wir Osnabrücker Radfahrerinnen und Radfahrer uns seit Jahren für den Straßenverkehr wünschen, hat die Marketing Osnabrück GmbH in kürzester Zeit als Reaktion auf die Corona-Pandemie hinbekommen: eine Abstandskampagne. Und nun wird diese um Warnwesten für Radfahrer ergänzt. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, der das Fahrrad für „oberbürgermeister-berufsalltagsinkompatibel“ hält, präsentiert die Westen: „Das Einhalten von Abständen ist nicht nur in Corona-Zeiten die wichtigste Voraussetzung um gesund zu bleiben, auch im Straßenverkehr dienen Abstände der Sicherheit.“

Richtig! Sagen wir Radfahrerinnen und Radfahrer seit Jahren. Die 400 neuen Warnwesten sind für den einen oder die andere vielleicht ein nettes Accessoire, das ihnen ein Gefühl von Sicherheit gibt. Wenn er oder sie von Autofahrern aber nicht beachtet oder gar missachtet wird, nützt die hellste Weste nichts. Wie wäre es daher, lieber Herr Oberbürgermeister, wenn auch Sie sich für echte Sicherheit einsetzten? Wie wäre es, wenn wir die Osnabrücker Radwege so umgestalten, dass der Abstand immer eingehalten wird – auch wenn man als Autofahrer gar nicht dran denkt. Ich bin mir fast sicher, dass wir mit sicheren Radwegen, wie wir einen am Heger-Tor-Wall haben, mehr Leben retten und schwere körperliche Schäden vermeiden, als mit Warnwesten gegen das Coronavirus und unaufmerksame Autofahrer.

Ein erster Schritt könnten Pop-Up-Radwege sein. Wie wärs Herr Oberbürgermeister? Nehmen wir den Autos überall dort eine Spur weg, wo ohnehin zwei sind und Radfahrer dadurch an den Rand gedrängt werden? Oder wandeln wir Parkstreifen ohne monatelange Diskussion in breite, coronasichere und fehlertolerante Radwege um, wo man bisher auf handtuchschmalen Wegen aus den 1980er Jahren fahren muss und nicht mal einen ausreichenden Abstand zu Fußgängern auf dem Gehweg halten kann. Wie wärs, Herr Oberbürgermeister?

Fragen Sie Ihren Stadtbaurat. Oder ihre Radverkehrsbeauftragte. Die haben Ideen genug. Und dann Weste an, ab in den Rat und die seit 2017 bewesteten Kolleginnen und Kollegen ihrer Fraktion überzeugen. Sie sagen es selber: „Das Einhalten von Abständen ist (…) die wichtigste Voraussetzung um gesund zu bleiben, auch im Straßenverkehr.“

Foto: Swaantje Hehmann

4 Antworten auf „Corona: Westen können nicht alles sein!“

| Ein erster Schritt könnten Pop-Up-Radwege sein.

Warum immer betteln? Die kann man sich auch selber machen: fahrstreifenmittig fahren, fertig ist der „Pop-Up-Radweg“. Mache ich seit Jahren. Funktioniert.

Mal wieder bestätigt sich die Weisheit, dass derjenige Warnwesten und Helmkampagnen bekommt, der mehr Sicherheit für den Radverkehr fordert.

Das ist nur Werbung für Griesert – Hauptsache in der Zeitung. Mehr nicht .
Wir haben den OB schon vielfach auf die Probleme des Radverkehrs in Osnabrück ; und auch die konsequente Arbeitsverweigerung des Ordnungsamtes angesprochen; kein Interesse…. der Mann ist völlig fehl am Platz!

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