Heute ging eine dpa-Meldung rum, wonach die Zahl der von Radfahrern verursachten Unfälle in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei. Die Unfallforscher der Allianz hätten dies in einem Langzeitvergleich der Unfalldaten des Statistischen Bundesamts analysiert. Darauf reagiert nun der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC):

„Es ist richtig: Die Zahl der Verkehrstoten insgesamt sinkt, nur bei den Radfahrerinnen und Radfahrern nimmt die Zahl der Getöteten in den letzten Jahren zu. Das kann man aber nicht den Radfahrenden vorwerfen, sondern das liegt an der zunehmenden Beliebtheit von Rad und E-Bike im Alltag und der viel zu langsam mitwachsenden Radinfrastruktur. Die Unfälle von Radfahrenden untereinander nehmen natürlich ebenfalls zu, wenn immer mehr Rad gefahren wird und auf die völlig unterdimensionierten, zerschlissenen Radwege auch noch neue Nutzergruppen, wie die E-Scooter, gequetscht werden. Auf diese vorhersehbare Zuspitzung der Unfallsituation weisen wir seit langem hin. Beim Umbau der Städte tut sich aber viel zu wenig.“

Helfen kann laut ADFC in erster Linie eine zeitgemäße Infrastruktur für den Radverkehr: „Was wir brauchen, ist ein schneller und beherzter Ausbau der Radwegenetze, so wie es die Bundesregierung im Klimapaket – mit neuen Budgets untermauert – auch vorsieht. Besonderes Augenmerk braucht dabei die sichere Gestaltung von Kreuzungen und Einmündungen, denn hier wird es für Radfahrerinnen und Radfahrer am häufigsten brenzlig.“ Wie so eine Infrastruktur aussehen kann, hat die Stadt Osnabrück gerade vorgemacht. Der neue Radweg am Heger-Tor-Wall ist deutlich von der Fahrbahn abgesetzt und bietet auch Radfahrern untereinander genug Platz zum Überholen.

Sinussteine nehmen abbiegenden Autos die Geschwindigkeit und geben den Fahrern Zeit für den Schulterblick.