Ein Zusammenschluss von rund 21 Unternehmen aller Bereiche der Fahrradwirtschaft gründet heute in Berlin den Bundesverband Zukunft Fahrrad (BVZF). Das gemeinsame Ziel der Mitglieder ist die nachhaltige Mobilitätswende: „Wir sind überzeugt, dass das Fahrrad der Schlüssel zur nachhaltigen Mobilität des 21. Jahrhunderts ist“, heißt es auf der Webseite.

Und weiter: „Die Mobilitätswende wird dazu beitragen können, langfristig bestehende Arbeitsplätze zu sichern und neue, innovative Marktfelder zu entwickeln. Um im internationalen Wettbewerb der neuen und elektrischen Mobilität mitzuhalten, bedarf es jedoch der richtigen politischen Weichenstellungen. Damit das Fahrrad in all seinen Variationen – vom Faltrad bis zum überdachten E-Lastenrad – nachhaltig gestärkt wird, bringen wir mittels unserer Verbandstätigkeit unsere Marktexpertise in die politischen Entscheidungsprozesse ein.“

Gemeinsam wollen wir das Fahrrad als Schlüssel der Verkehrswende nach vorne bringen.

Angestoßen wurde die Initiative vom Unternehmen JobRad, das 2012 durch Lobbyarbeit dafür gesorgt hat, dass auch Fahrräder wie Firmenwagen mit der so genannten 1%-Regel geleast werden können. Als Konkurrenz zu anderen Fahrradverbänden sieht sich der BVZF allerdings nicht. „Wir sehen uns als Teil dieser Interessensvertretung, als inhaltlich-strategische Ergänzung zu den etablierten Verbänden. Es geht nur zusammen. Wir pflegen regelmäßigen und engen Austausch mit den Spitzen anderer Verbände, allen voran ZIV, ADFC und VSF. Wir wollen einen agilen Verband schaffen, der vom Austausch lebt. Der sich konstant weiterentwickelt, so wie sich auch die Mobilität insgesamt konstant weiter entwickelt“, so Wasilis von Rauch von JobRad.

Die Ziele des BVZF:

  1. Wir wollen eine zukunftsfähige Mobilitätswende voranbringen.
  2. Wir setzen uns für die neuen Marktsegmente im Dienstleistungsbereich ein (Leasing, Sharing, Verleihe, Versicherungen, Logistik, digitale Anbieter usw.). Als Treiber von Innovation binden wir hierbei auch Start-Ups mit ein.
  3. E-Mobilitätsförderung ist mehr als Auto. Wir setzen uns für eine stärkere Berücksichtigung des Fahrrads im Rahmen der Förderung von E-Mobilität ein.
  4. Betriebliches Mobilitätsmanagement muss sich auf umweltfreundliche Verkehrsträger fokussieren. Das Fahrrad spielt für Mitarbeitende insbesondere aufgrund seiner positiven Gesundheitseffekte eine wichtige Rolle. Deshalb kommunizieren wir die Angebote unserer Branche, um Unternehmen jeder Größe nachhaltige Mobilitätsangebote zu ermöglichen.
  5. Die Förder-, Abgaben- und Steuerpolitik im Verkehrssektor muss sich an den Emissionen der Verkehrsträger orientieren. Da das Fahrrad die deutlich emissionssparendere Mobilitätsalternative darstellt, muss es insgesamt finanziell besser gestellt werden.

Für die Umsetzung dieser Ziele soll aus einer Berliner Geschäftsstelle heraus der Dialog mit politischen und gesellschaftspolitischen Entscheidungsträgern gepflegt werden. „Bund, Länder und Kommunen brauchen professionelle Gegenüber, die ihre Expertise beisteuern, Möglichkeiten aufzeigen und Anforderungen definieren. Und die vor allen Dingen die Interessen der Fahrradwirtschaft in diesem Veränderungsprozess nachhaltig und selbstbewusst vertreten.“ Genau das also, was die Autolobby bereits seit Jahrzehnten betreibt.

Screenshot: bvzf.org