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Osnabrück

Auch in kleinen Schritten fahrradfreundlicher werden

Es wird mal wieder Zeit für ein Lob an die Verwaltung der Stadt Osnabrück. Am 6. Mai habe ich einen Bordstein im elektronischen Meldesystem EMSOS gemeldet, der sicher schon die eine oder andere Felgen auf dem Gewissen hat. Ich habe darum gebeten, diesen abzusenken bzw. zu glätten, damit eine sichere Überfahrt von der Katharinenstraße über den Heger-Tor-Wall möglich wird.

Und siehe da, zehn Tage später ist der alte Bordstein weg und die Kante geglättet. Wieder eine Kleinigkeit, die unkompliziert korrigiert wurde und das Radfahren in Osnabrück angenehmer macht. Und für mich ist das auch ein Zeichen, dass die Verwaltung durchaus fahrradfreundlicher wird. Wenn die großen Schritte von der Politik (noch) nicht gemacht werden, sind diese kleinen Schritte der Verwaltung umso mehr wert. Und es zeigt auch, dass Bürgerinnen und Bürger durchaus mithelfen können und gehört werden.

12 Antworten auf „Auch in kleinen Schritten fahrradfreundlicher werden“

Tja, aber an anderen Stellen wird nichts getan oder verschlimm-bessert. Der Rosenplatz zb. Ein Freund von mir hat dort einen schweren Unfall mit Rad in der letzten Woche gehabt: Folge ist ein Oberschenkelhalsbruch. Mitten in der Kurve von Sutthauserstr Richtung Rosenplatz wird dort der Bordstein schleichend angehoben. Das führt dazu, dass man natürlich ohne Sturz nicht mehr auf den Radweg kommt, der zudem auch noch mit der schrecklichen Rosa Farbe schlecht zu sehen ist.

Aha, EINE unebene Bordsteinkante geglättet, wie schön.
Leider gibt es solche Stellen zu hunderten und deutlich schlimmer. Diese Stelle fahre ich seit vielen Jahren täglich und sie war mir bislang noch nicht besonders negativ aufgefallen. Viel schlimmer ist das nach 100m folgende EXTREM fahrradunfreundliche Pflaster rund um die Katharinenkirche. Da wird man zum Schritttempo gezwungen.
Meine Erfahrung mit EMSOS ist eher negativ, meist tut sich nichts, mindestens aber dauert es Monate bis etwas passiert!
Ich werde es noch einmal mit ein paar besonders schlimmen Unebenheiten versuchen. (der Übergang vom so gepriesenen neuen Radweg am Wall rechts ab zur Katharinenstraße ist auch alles andere als glatt! … und der ist neu)

Ach so, viel wichtiger wäre es, den Radweg an der Stelle breiter zu machen. Wenn 20 Radfahrer vor der Ampel am Ende der Katharinenstraße bei Grün losfahren, wird es eng, da er zu schmal ist für zwei nebeneinander. Man muss also schön hintereinander einfädeln

Wer ne schwere Lungenentzündung hat mag sich vielleicht trotzdem über das Kühlen eines seiner Mückenstiche freuen.
Eine seriöse medizinische Behandlung sähe aber doch ziemlich anders aus.
Nun könnte man ja sagen: das Eine tun ohne das Andere zu lassen. Allein, dieses ‚Andere‘ findet nicht statt.
Während der Patient nun wie zu erwarten langsam vor sich hin starb, debattierte das Ärzteteam unverdrossen unter begeistertem Applaus der Praktikantenschaar über die herausragenden Erfolge bei der so schwieringen Mückenstichbehandlung.
Und ja: Patient beschwert sich auch gar nicht mehr, sondern entschlief mit friedlichem Gesichtsausdruck.

Wie meinen?

Ach ja, eine Bemerkung für die Schnellmerker hier im Forum:
Dieser Blog wird durchaus auch von Menschen außerhalb der Fahrradblase gelesen. Auch von Menschen, die in Osnabrück Entscheidungen zu Maßnahmen die Fahradinfrastruktur betreffend zu tätigen haben. Darum ist es gar nicht so dumm, ab und zu mal eine Lobmeldung herauszulassen, wenn dies zutreffend ist. Immer nur auf die Leute einzukloppen, kann auch eine gewisse Abgestumpftheit erzeugen. Glaubt mir, der Mensch ist so.

Auch wieder wahr, aber dieses ‚klein klein‘ ist eine ideale Methode um die notwendigen großen Veränderungen NICHT zu tätigen.
Im Moment können wir doch beobachten, wie (von wenigen Ausnahmen abgesehen) genau das Gegenteil von ökologischer Verkehrswende getan wird.
Allerorten mehr und breitere Autobahnen, erweiterte Bundesstrassen, erweiterte Landesstrassen sofern die Möglichkeit besteht damit mehr Verkehr zu generieren, galoppierende Suburb-entwicklung, Ausbau des Flugverkehrs, Ausbau (nicht nur infrastrukturell) der transkontinentalen Warenströme zur Maximierung der Renditen, undsoweiter.

o.k. man soll das ‚Klein-Klein‘ nicht zu gering schätzen, aber angesichts der sehr realen Problemlage ist das im Grunde doch ein Witz und bestens geeignet um mit billigen Placebos Politik und Handlungsbereitschaft zu simulieren.

Worauf Alfons hinaus will, ist doch, dass durch das überschwängliche Loben von Kleinkram der falsche Eindruck entsteht, dass das ausreichen würde. Gerade wenn es wie hier eine Komfort-Sache ist. Dadurch fährt keiner nur einen km weniger Auto oder verzichtet auf einen Flug.

Hallo Alfi und Nobbi,
Danke, danke, danke, Ihr beiden Erklärbären werdet mit Euren klugen Kommentaren auf jeden Fall die Welt retten. Die Autoindustrie wird vor Euch noch erzittern. Genau, es ist nur noch eine Frage der Zeit…..

Ja, positive Verstärkung. Das ist wichtig und praktiziere ich bei der täglichen Teilnahme am Strassenverkehr. Nur meckern ändert eben auch nichts. :D

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