Zusammen mit dem ADFC Osnabrück habe ich für den 15. Mai 2019 wieder einen Ride of Silence in angemeldet. Wie in vielen Städten weltweit, soll an diesem Tag auch in Osnabrück mit einer Fahrrad-Gedenkfahrt an verunfallte Radfahrerinnen und Radfahrer erinnert werden. Es ist eine Tragödie, dass es immer wieder zu tödlichen Unfällen mit Radfahrern kommt. Wir wollen mit dem Ride of Silence in erster Linie unser Mitgefühl ausdrücken. Darüber hinaus aber auch sensibilisieren. Wir alle müssen noch aufmerksamer im Verkehr unterwegs sein. Dabei darf es vor allem kein Gegeneinander geben. Es geht nur Miteinander. Wir wollen ein Osnabrück ohne Verkehrstote und ohne schwer Verletzte.

Der Ride of Silence soll auch ein Signal an die Politik senden, die Bedingungen für einen sicheren Radverkehr in Osnabrück zu verbessern. Radwege müssen gut und sicher sein, Kreuzungen entschärft werden. Es muss für Menschen jeden Alters möglich sein, hier angst- und stressfrei und vor allem sicher Rad zu fahren. Der neue Radweg am Heger-Tor-Wall weist den Weg. Der Radverkehr muss einfach mehr Platz bekommen. Und auch die geänderte Ampelschaltung an der Kreuzung Johannistorwall/Kommenderiestraße ist ein gutes Beispiel für echte Verbesserungen. Seit der Änderung ist es an diesem Unfallschwerpunkt zu keinem schweren Zwischenfall mehr mit Radfahrern gekommen.

Wolfgang Driehaus, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Osnabrück: „Leider sind auch im vergangenen Jahr wieder zwei Radfahrer in Osnabrück ums Leben gekommen. Mehrere andere wurden zum Teil schwer verletzt. Wir möchten hier als ADFC unsere Anteilnahme deutlich machen und zeigen, dass diese Menschen keine Zahlen in einer Unfallstatistik sind. Jeder tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmer ist einer zu viel. Denn wir brauchen endlich eine Vision Zero – alle sollen ankommen, keiner soll umkommen.“ Für besseren und sicheren Radverkehr setzt sich auch die neue ADFC-Kampagne #MehrPlatzFürsRad ein.

Der Ride of Silence startet am 15. Mai um 18:45 Uhr an der OsnabrückHalle und ist bei Stadt und Polizei angemeldet. Die Route führt die Teilnehmer rund 15 Kilometer um die Osnabrücker Innenstadt an verschiedenen Unfallorten vorbei. Zu dieser Gedenkfahrt sind alle Osnabrückerinnen und Osnabrücker eingeladen – gerne in weißer Kleidung, was sich international in Anlehnung an Ghost Bikes zu einem Markenzeichen des Ride of Silence entwickelt hat.

2015 war Osnabrück die erste Stadt in Deutschland, die einen Ride of Silence angemeldet hatte. Grund waren drei in 2014 getöteten Radfahrer, derer mit der Fahrt gedacht wurde. Viele weitere deutsche Städte wie Berlin, Hamburg und Oldenburg zogen nach. Für diesen Jahr sind wieder Fahrten u.a. in Duisburg, Hannover, Leipzig und München angekündigt.