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Radverkehr

Diese deutschen Städte bekommen den Grünpfeil für Radfahrer

Im vergangenen Mai wollte mir die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) noch nicht verraten, welche Städte am Pilotprojekt zum freien Abbiegen für den Radverkehr teilnehmen werden. Darmstadt, München und Bamberg waren zwar schon durchgesickert, da es aber Vorher- und Nachher-Untersuchungen geben sollte, wurde mit den betreffenden Städten vereinbart, „dass erst ab der Nachher-Untersuchung (also dann, wenn die Grünpfeile aufgebaut werden) die Öffentlichkeit informiert wird, um mögliche Beeinflussungen im Vorhinein auszuschließen“, wie mir die BASt damals mitteilte.

Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen. Die BASt initiiert den Pilotversuch, um zu untersuchen, ob es unter Aspekten der Verkehrssicherheit sinnvoll ist, die Grünpfeilregelung in ausgewählten Fällen auf den Radverkehr zu beschränken. In den Städten Bamberg, Darmstadt, Düsseldorf, Köln, Leipzig, München, Münster, Reutlingen und Stuttgart werden deshalb an ausgewählten Knotenpunkten für die Dauer des Pilotversuchs (bis Ende 2019) entsprechende Verkehrszeichen angebracht. Viele weitere Städte hatten dieses Pilotprojekt gefordert.

Für die Verkehrsteilnehmer ändert sich an der eigentlichen Regelung nichts: Radfahrer dürfen nach vorherigem Anhalten auch bei Rot rechts abbiegen, wenn andere Verkehrsteilnehmer dabei nicht behindert oder gefährdet werden. Dass das gut funktionieren kann, hat bereits ein Pilotversuch in der Schweiz gezeigt. In Basel durften Radfahrer an zwölf Kreuzungen auch bei Rot rechts abbiegen. Die Möglichkeit wurde rege genutzt und es konnten zum Ende der Pilotphase keine Unfälle festgestellt werden.

Auch in anderen Ländern fahren Radfahrer bereits gut mit dem für sie exklusiven Grünpfeil. In den Niederlanden gibt es kleine Signalgeber, in Frankreich schwarz-gelbe Schilder und in den USA die Variante „Idaho Stop„.

Einige deutsche Städte haben sich bereits Einzelfalllösungen einfallen lassen – zum Teil schon vor etlichen Jahren. Ulm hat zwei in Ampelform, Osnabrück und Bünde setzen auf eigens entwickelte Schilder.

Nun sammelt also auch die BASt eigene Erfahrungen. Interessant wäre die Auswahl der Kreuzungen. Je nachdem welches Ergebnis man sich erhofft, kann man sich natürlich entsprechende Kreuzungen aussuchen. An der einen wird es klappen, die andere Kreuzung eignet sich gegebenenfalls nicht so gut. Hoffentlich ist eine gute Mischung dabei. Im Jahr 2020 soll dann auf Basis der gewonnenen Erfahrungen beschlossen werden, ob die StVO sowie die Anforderungen in der zugehörigen Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (VwV-StVO) entsprechend angepasst werden und der Grünpfeil für Radfahrer in ganz Deutschland zum Einsatz kommen kann. (Die Unfallforschung der Versicherer ist übrigens dagegen.)

Zum Weiterlesen: Welche Bedeutung sollten rote Ampeln und Stoppschilder für den Fuß- und Fahrradverkehr haben?

4 Antworten auf „Diese deutschen Städte bekommen den Grünpfeil für Radfahrer“

Und wie biegt der geneigte Radfahrer dann an diesen Kreuzungen rechts ab?
Anhalten, Bein an die Erde und dann rechts abbiegen (so wie bei der Kombi 720 + 1010-52)?

Zur Erinnerung:
TBNR Nr. 137630 (Sie bogen mit dem Fahrzeug bei rotem Lichtzeichen mit rechts danebenangebrachtem Grünpfeil nach rechts ab, ohne vorher anzuhalten. Für KFZ-Führer derzeit 70 €, 1 Punkt.

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