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Osnabrück Radverkehr

Protected bike lane statt Parkstreifen!

Protected bike lanes, also geschützte Radwege, erfreuen sich aktuell gerade in den USA neuer Popularität. Gerade an viel befahrenen Straßen halte ich bauliche Begrenzungen zur Fahrbahn für sinnvoll. Als Konsequenz aus dem tödlichen Unfall in der letzten Woche werde ich mal bei der Stadt fragen, ob das miese Stück Radfahrstreifen am Goethering (Video) nicht so eine protected bike lane werden kann.

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Der Aufwand für einen Test ist denkbar gering: die Parkplätze werden weggenommen, der Radfahrstreifen verbreitert und durch kleine Fahrbahntrenner (siehe Bilder) von der Fahrbahn abgesetzt. Diese Fahrbahntrenner sind sogar mobil und müssen nicht dauerhaft verankert werden. Die Sichtbeziehung zwischen Auto- und Radfahrern bleibt bestehen, aber Autofahrer fahren und parken nicht auf dem Radfahrstreifen. Man muss zwar noch Lücken an den fünf Einfahrten lassen. Die kann man aber so rechtwinklig anlegen, dass auch da der tote Winkel minimiert wird.

Am Natruper-Tor-Wall werden die Fahrbahnen getrennt. So kann man es auch bei einem breiten Radfahrstreifen versuchen.
Am Natruper-Tor-Wall werden die Fahrbahnen getrennt. So kann man es auch bei einem breiten Radfahrstreifen versuchen.

Fahrbahntrenner 1

An der Kreuzung könnte man dann überlegen, ob der Radfahrstreifen nicht ganz rechts weitergeführt wird, neben der Abbiegespur. Dafür müsste die Zufahrt zur Kleiststraße geschlossen werden. Mit einer getrennten Ampelschaltung (wie hier neuerdings) käme es dann auch nicht mehr zu Abbiegeunfällen.

Ein Versuch ist es wert. Die wenigen Parkplätze, die dadurch wegfallen, wird man locker verschmerzen können. Und das Ziel des Versuchs könnte eine protected bike lane rund um den Wall sein. Was es dafür in erster Linie braucht, ist der politische Wille, Parkstreifen in Radwege umzuwandeln. Auf dem Weg zu menschengerechter City-Mobilität wird es aber schon bald nicht mehr anders gehen.

10 Antworten auf „Protected bike lane statt Parkstreifen!“

Sehe ich genauso, dass Prinzip könnte an so vielen Stellen am Wall umgesetzt werden z.B. auch zwischen Hasetor und Natruper Str…. Ich gehe davon aus, dass den Verantwortlichen nach Abschluss des Radverkehrsplans dies durchaus auch bekannt ist. Finanziell würde das auch keine Unsummen kosten, demnach scheitert es wohl am Willen und der CDU…

Es müssen wahrscheinlich noch Hunderte Radfahrer sterben, bis sich am ganzen Wall etwas ändert.

By the way: Hast du noch keine Rückmeldung bekommen, dass das Emsos von den Osnabrücker Servicebetrieben geführt wird und grundlegende Ideen zur Veränderung der Verkehrsführung dort nicht hingekommen? Die Rückmeldung hatte ich jetzt schon mehrfach;)

Wo man auch super easy aus dem Parkstreifen einen Radstreifen machen könnte wäre an der Pagenstecherstr. Als ob es in einem Industriegebiet mit Dutzenden Parkplätzen zusätzlich noch einen Seitenparkstreifen benötigte… Bin dort gerade aufgrund der absoluten Unzumutbarkeit des schmalen dooring zone Radstreifens auf dem Bürgersteig gefahren…

Versteh ich das richtig,
du willst da eine bauliche Trennung zwischen Radstreifen + Fahrspur?

Schön und gut, aber ich fürchte wir werden niemals breitere Radwege bekommen; ein Überholen von anderen Radlern wäre damit vorbei.
Das nervte mich schon an der auf den Bildern zu erkennenden Situation: zu schmal das ganze Konstrukt-dann lieber Sharrows wie an der Lotterstraße AUF der Fahrbahn. In meiner Traumwelt wäre es nach mir so wie aktuell an der Natruperstraße Höhe DBU (stadtauswärts):
Hochbordradweg für alle die sich unsicher fühlen, es nicht eilig haben und auf der Straße für die Schnelleren. Das wär cool.

Wenn man den Parkstreifen hier wegnimmt hat man massig Platz für einen abgetrennten Radweg. Da könnte dann fast der sehr schnelle Radfahrer den schnellen überholen, der gerade den langsamen überholt. Erstmal natürlich nur auf einem kurzen Stück. Aber perspektivisch wäre das ein Ziel für den ganzen Wall.

Verstehe ich das richtig: Du möchtest auf der Strecke eine bauliche Trennung, also dort, wo relativ wenig passiert, aber an den typischen Unfallschwerpunkten wie Kreuzungen oder hier Einfahrten, die noch dadurch verschärft werden, daß die Radfahrer in den toten Winkel gezwungen werden, ausgerechnet dort soll diese Trennung aufgehoben werden? Wie viele Knoten muß ich mir ins Hirn machen, um das zu verstehen?

Hat dieses Konzept „Radfahrer in den toten Winkel“ nicht gerade eine Tote gefordert? Irgendwo hatte ich hier davon gelesen …

Die protected bike lanes sind ein durchaus gutes Instrument, vorausgesetzt sie sind tatsächlich so breit wie eine normale Autospur, jedoch müssten sie nachrangig umgesetzt werden. An erster Stelle sollten protected intersections stehen! Diese zwingen PKW/LKW-Fahrende durch deutlich ausgeweitete Fußwege und stark vorgezogene Radwege zum langsameren/bewussteren abbiegen – die richtige Ampelschaltung vorausgesetzt!
Ich könnte mir eine derartige Lösung gut an der jüngsten Unfallkreuzung vorstellen. Aus Richtung Bohmte, also von der Alten Poststraße kommend, existieren im unmittelbaren Kreuzungsbereich drei Spuren. Wenn die rechte und damit reine Abbiegespur wegfällt wäre dort ausreichend Platz für den rund auskragenden Fußweg auf den dann auch der Radweg zum abbiegen geführt werden könnte. Ich kann das Prinzip nicht so gut beschreiben…. Aber mit der geplanten Neugestaltung der Brachflächen an ebenjener Kreuzung wäre so unendlich viel Platz, Spielraum und Potenzial für eine derartige Kreuzungsgestaltung!!!!

Hier kann man sich das genauer angucken: http://www.protectedintersection.com/

Endlich mal ein gutes Video, welches das zeigt, was ich hier seit nem Jahr versuche den ganzen „Radstreifen sind an Kreuzungen so viel sicherer als Radwege“-Propagandamenschen mitzuteilen.

Wie ich schonmal gesagt habe, haben viele Kreuzungen in Münster (gerade an den Hauptverkehrsstraßen wie dem Ring) den Vorteil, dass Pkw beim Abbiegen schon quer zum Radweg sind, wenn sie auf Radfahrer achten müssen, siehe z.B. hier: https://www.adfc-nrw.de/uploads/pics/Radschnellweg_001_847_01.jpg

Aber irgendwie wollte man mir ja nicht glauben, dass das dann sicherer ist, man wäre dann ja im toten Winkel, hä??? Stattdessen soll ich mich freuen, dass ich ja in Osnabrück auf den oh so sicheren Radstreifen fahren darf, immer direkt im Fahrtwind und im toten Winkel der Lkw, aber zumindest von hinten bestens im Blick. KOTZ!

Verschwenkte Radwegfurten wie hier sind also sicher ?
Na dann kann ja nichts mehr passieren.

(Die Querung auf Deinem Beispiel müßte ebenfalls noch rot gefärbt werden, damit es nicht so einen häßlichen Kontrast wie auf dem Foto im Artikel gibt.)

Da hat die Forumssoftware wieder die Links gefressen. Nochmal:

Verschwenkte Radwegfurten wie hier sind also sicher https://www.google.d/maps/@52.9564942,10.5502115,149m/data=!3m1!1e3?
Na dann kann ja nichts mehr passieren.
http://www.az-online.de/uelzen/stadt-uelzen/16-jaehrige-radfahrerin-uelzen-lebensgefaehrlich-verletzt-6908574.html
(Die Querung auf Deinem Beispiel müßte ebenfalls noch rot gefärbt werden, damit es nicht so einen häßlichen Kontrast wie auf dem Foto im Artikel gibt.)

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