Kategorien
Allgemein

velo easy

Auf dem Berliner Heldenmarkt hat sich am Wochenende das Start-Up velo easy vorgestellt. Das Team um Claudine Oldengott hat ein Fahrradparksystem entwickelt, mit dem man sein Fahrrad in Zukunft diebstahlsicher abstellen kann.

Auf dem Berliner Heldenmarkt hat sich am Wochenende das Start-Up velo easy vorgestellt. Das Team um Claudine Oldengott hat ein Fahrradparksystem entwickelt, mit dem man sein Fahrrad in Zukunft diebstahlsicher abstellen kann.

Wie funktioniert velo easy?

Velo easy ist ein neuartiges, App-gesteuertes, smartes Fahrradparksystem, das als flächendeckende und universelle Lösung in Städten dienen soll. „Lademöglichkeiten für E-Bikes und weitere Services für Fahrradfahrer werden in das System inkludiert. Die Fahrradboxen ermöglichen einen sicheren, wettergeschützten Platz und können – einmal über die App angemeldet – wahlweise für einen genau definierten Zeitraum (pay-as-you-go) oder auch als Monats- oder Saisondauermiete belegt werden“, so Claudine Oldengott. „Bei einem Platzangebot, das neben dem Fahrrad auch genügend Stauraum für Fahrradhelm, Wechselkleidung & Co. lässt.“

Einen Stromanschluss benötigen die Boxen nicht zwingend. Das Schließsystem wird über Akkus und Solar versorgt. Nur die Ladestation für E-Bikes muss bei Bedarf von außerhalb mit Strom versorgt werden. Das wäre dann eher was für Firmengelände als für den öffentlichen Raum.

velo easy – Die sichere Fahrradbox für Dein Rad oder E-Bike.

Die Grundfläche einer Box, die nicht im Boden verankert wird und immer Platz für ein Fahrrad bietet, beträgt 0,7 m² – eine mögliche Struktur wäre ein Karussell mit zehn Einzelboxen. So würde sich ein ca. 3-Meter- Durchmesser ergeben.

Velo easy verkauft die Boxen übrigens nicht, sondern produziert und betreibt sie. Dafür benötigt velo easy lediglich den Stellplatz. Die erste Genehmigung gibt es bereits für Berlin-Lichtenberg. Stellplatzvorschläge von anderen Berliner Bezirksämtern liegen auch schon vor. Daraus sollen noch in diesem Jahr Pilotprojekte resultieren. In einem nächsten Schritt könnten dann auch Boxen für Lastenräder angeboten werden – was insofern Sinn macht, als dass diese ja in der Regel recht hochpreisig sind.

Was kostet das Ganze?

Es wird verschiedene Zahlungsmodelle geben. Ein genauer Betrag steht noch nicht fest. Es wird aber Abos geben – Monats-Abo, Saison-Abos, Vergünstigungen für Pendler und mehr. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Box stündlich zu buchen, wobei die Deckelung bei 3 Euro am Tag liegen wird.

Wer bestellt die Boxen?

Kommunen, Bezirke, Unternehmen sind die klassischen Nachfrager. Aber auch Einkaufszentren haben bereits Interesse bekundet. Warum sollte man Autofahrer auch Parkhäuser bieten und Radfahrern nichts Vergleichbares? Insofern kann man sich auch weitere Einrichtungen denken – Unis, Theater, Kinos…

Auch Privatanfragen gab es auf der Messe in Berlin. Dagegen werden sich Oldengott und Kollegen sicher nicht wehren. Der Gedanke hinter velo easy ist und bleibt aber erst mal das Konzept eines städteweiten Parksystems.

velo easy 1Hier auf den Bildern sieht man übrigens zwei Boxen – eine offene und eine geschlosssene…
velo easy 2Bilder: velo easy

12 Antworten auf „velo easy“

Hat bei mir in dem Augenblick verloren, als ich das Bild sah: Warum soll ich mein Fahrrad unter beengten Verhältnissen hochkant wuchten, um es abzustellen?

Als dann im Text noch „App-gesteuert“ und „universell“ im selben Satz vorkamen, fühlte ich mich verschaukelt. Nicht gemnerkt, dass das ein ziemlich krasser Gegensatz ist?

Was ist so verkehrt an den bekannten überdachten und vergitterten Fahrradboxen, in die man sein Fahrrad hineinschiebt und die Tür mit einem Vorhängeschloss sichert? Stehen bei mir in der Kleinstadt seit Jahren am Bahnhof und haben nur einen einzigen Mangel: es gibt zu wenige davon.

Her damit! Dann muss ich nicht mehr ständig mein Bike auf der Schulter mit mir rumtragen, sondern kann es guten Gewissens „stehen lassen“.

@N.M. Finde auch, man sollte nicht alles übertechnisieren. Aber den Gegensatz zw. universell und App-gesteuert sehe ich nicht. Hier macht es doch Sinn: Mein Smartphone habe ich immer dabei, ein Vorhängeschloss sicher nicht. Btw meint universell wahrscheinlich eher die Zusatzmöglichkeiten wie e-Bike-Ladestation, Stauraum und co.

Mal schauen wo die Dinger dann tatsächlich überall stehen.

Klasse Idee.
Da kann ich endlich auch mit dem Rad ausgiebig bummeln gehen und zwischendurch die Einkäufe abstellen.
Und mein Picknick muß ich auch nicht die ganze Zeit mitschleppen.
@N.M.
Hochkant braucht weniger Grundfläche, dann passen mehr Boxen auf den Platz.
Und in einer Gitterbox sieht der Dieb das teure Rad und knackt fix das Vorhämgeschloss.
Klasse Idee.

Ausgerechnet die sowieso Platz sparenden Fahrräder sollen noch sparsamer (und mühsamer) abgestellt werden. Wie wäre es, ein paar PKW-Stellplätze für Fahrräder umzuwidmen? Käme weit mehr bei herum.
Gitterbox kann man meinetwegen auch mit Sichtschutz bauen. Eine Möglichkeit, das Rad innerhalb der Box zusätzlich mit eigenem anständigen Schloss zu sichern, ist nicht verkehrt. Inwiefern man einer Verriegelung per App trauen kann, weiß ich nicht. Sowohl mechanisch als auch sortwaretechnisch kann das durchaus unsicher sein; kann ich als Nutzer nur nicht beurteilen.

Klingt interessant.
Bin sehr gespannt, wann so eine Box an meinem Bahnhof oder Einkaufszentrum landet.
Würde ich auf jeden Fall ausprobieren, auch wenn ich noch kein Pedelec habe.

Danke @Christoph für den Link nach Hamburg.
@N.M. hehe, auch hochkant.
Cooles Produkt, da würde ich hier in Berlin gerne mitmachen…
Aber vielleicht kann bzw. will mein Vermieter diese grünen Boxen in unseren Hof stellen.
Da frage ich mal nach.

Ich danke euch allen für euren wertvollen Input, eure Anregungen und Kritik.
@N.M.: Laut dem Leitfaden für Fahrradparken in Berlin nimmt ein normal abgestelltes Fahrrad 1.4-1.6 qm Fläche ein. Die Box nimmt dabei nicht mehr Fläche in Anspruch, als die eines regulär abgestellten Fahrrads.

Also ich finde die Idee von velo easy einfach mal genial! Ich liebe mein Bike und möchte, dass es Sicher abgestellt ist.

@N.M.: Es ist super, dass du mit den Abstellmöglichkeiten in deiner Kleinstadt zufrieden bist. Ich wohne zufällig nicht in der Kleinsten Stadt, sondern in Hamburg und bange viel zu oft um mein Fahrrad. Die herkömmlichen Möglichkeiten, das Fahrrad zu parken, sind leider einfach zu unsicher und es gibt zu wenige. Sonst würden sicher nicht so viele Fahrräder geklaut werden und es gäbe nicht so viele Schwarzmärkte, auf denen du ein Bike für 50€ kaufen kannst. ;-) Warum nicht auch hier einen Fortschritt in die richtige Richtung machen? Anhand eines Bildes so eine effiziente Geschäftsidee zu verurteilen… Aber jeder hat seine Meinung.

@CHRISTOPH: Ein Hamburger, Sympathie pur! Super! Ich glaube wir wissen beide, wie die Boxen in unserer Stadt aussehen oder? Nichts für Ungut, aber die sind wirklich schlimm. Diese Boxen sehen aus schrecklich aus und machen nicht gerade den Anschein, dass sie mein Bike wirklich schützen können. Sind übrigens ganz oft schon kaputt und sehen aus, als wären sie außer Betrieb.

Überzeugt euch selbst (Und das Foto ist leider noch ein passables Beispiel) :
http://www.netzjournalismus.de/wp-content/uploads/2015/04/IMG_6091.jpg

Weiter so, velo easy! Ich hoffe, dass wir euch bald in der Hansestadt begrüßen dürfen. :)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert