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Osnabrück

Paralleluniversum

Es wird immer über die Durchgängigkeit von Radverkehrsinfrastruktur geredet. Sie soll intuitiv zu befahren sein und keine Fragen offen lassen. In der Realität sieht es aber oft ganz anders aus – auch und gerade in Osnabrück. Das hatte schon Andrea Reidl von Velophil erkannt, als sie 2013 durch die Stadt geradelt ist.

Dennoch zeigt sich ein gängiges Problem: Teilweise sehr gute Infrastruktur endet unvermittelt. Das ist eine Standardsituation in vielen Städten: Velos werden von Verkehrsplanern nicht als gleichwertiges Verkehrsmittel in ihrer Planung bedacht.

Mir ist das gestern mal wieder aufgefallen, als ich zum Kreishaus gefahren bin. Die Stelle auf dem Foto wirkt, als würden Radfahrer hier stadtauswärts in ein Paralleluniversum verschwinden und stadteinwärts, auf der anderen Seite also, aus einem solchen Paralleluniversum wieder auftauchen.

Ein perfektes Beispiel dafür, dass der Radverkehr nicht durchgängig geplant wird. Vermutlich gab es eine Verkehrszählung, die „nur“ so und so viel Radfahrer an der Stelle ergeben hat, womit man sich eine weiterführende Radverkehrsinfrastruktur gespart hat. Vielleicht ist das aber auch gerade der Grund, warum der Radverkehrsanteil hier nicht größer ist.

Wie gesagt, nur ein Beispiel von vielen…

Im Nahner Feld 1

Im Nahner Feld 2Fotos: dd

8 Antworten auf „Paralleluniversum“

An die Supermarkt-Ausfahrt gehört UNBEDINGT ein Radstreifen. Sonst erwischt die gestresste Mama-Taxi-Chauffeuse die Radlinge nicht so gut :-(
Aus dem selben Grund ist eine Weiterführung des Radstreifens nach der Ausfahrt nicht notwendig =8-o

Auf der Gegenseite befindet sich offenbar eine Transport-Pferd-Verteilerstelle. Auch ideal für ein Treffen mit einzelnen Radlingen.
Die „ohne Überholabstand geht es auch“-Verkehrsinsel leistet ihr übriges.
Alles in allem eine sehr schöne Radverkehrsverhinderungsanlage.

(Vorsicht: dieser Kommentar kann Spuren von Sarkasmus und Ironie enthalten)

… und direkt danach links über die Straße Richtung Zoo.
Sicherheitstechnisch ist das sicher O.K. und verständlich.
Das dumme ist nur: Ist die Fußgängerampel über die Straße grün, darf man offiziell nicht über die Ausfahrt Rahenbrock.
Also warten und fünf Meter später wieder warten.

Habe ich auf einer Tour von Aachen nach Speyer – leider – auch immer wieder feststellen müssen. Meiner Meinung nach sind dafür auch die verschiedenen Finanzierungsstellen verantwortlich.
Außerhalb der Gemeinde zahlt Bund/Land dort ist ein neuer, breiter, ebener, zweispuriger Radweg der dann bei Einfahrt in Gemeinde/Stadt XY im Nirwana verschwindet, bzw wird man auf den Bürgersteig geleitet, der dann meist nur BMX- und MTB-tauglich ist.
Das sehe ich überall im Autoland Deutschland von Brandenburg bis NRW.
Der gute Wille scheitert an der Finanzlage (bzw den Umverteilungsunwillen) in den Kommunen.

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