Kurz vor Weihnachten habe ich noch eine Bitte, einen Wunsch oder auch eine Forderung an die neue Bundesregierung. Ihr kennt sicherlich auch die Situation, an gähnend leeren Kreuzungungen bei roter Ampel zu stehen. Daher wünsche ich mir für 2014: Der Grüne Pfeil für Radfahrer muss kommen! Auf jeden Fall für Rechtsabbieger, bei wenig befahrenen Kreuzungen auch für Radler, die geradeaus wollen.
An unzähligen Stellen würde es keinen Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen, wenn Radfahrer langsam an die rote Ampel rollen und bei „freier Bahn“ einfach rechts abbiegen. Gerade da, wo es auf beiden Fahrbahnen Schutz- oder Radfahrstreifen gibt. Für Radfahrer kann das oft eine echte Zeitersparnis sein. Ärgerlich ist das ständige Anfahren und Abbremsen allemal. Und warum sollte für Radfahrer nicht auch funktionieren, was bei Autofahrern mit dem „grünen Pfeil“ schon lange möglich ist?
Wieder eine indirekte Benachteiligung: Radfahrer wollen auch ihren „grünen Pfeil“!
In Frankreich ist man da schon einen Schritt weiter. Dort wurde im Zuge des „Plan National Velo“ ein neues Schild und Ampelsignal getestet, das Radfahrer eben bei roter Ampel das Rechtsabbiegen und Geradeausfahren erlaubt. Die Vorfahrt der anderen Verkehrsteilnehmer haben sie dabei natürlich trotzdem zu beachten.
Vernünftig geregelt ist auch die Entscheidungsgewalt, wer ein solches Schild anbringen darf. Der Bürgermeister der jeweiligen Kommune ordnet dies an. Somit wird von Leuten vor Ort entschieden, wo es Sinn macht – und nicht von irgendwelchen Beamten in irgendwelchen Büros. Für Radfahrer wird es dadurch auf jeden Fall einfacher und schneller. Und man muss sich nicht mehr so oft ärgern, dass man praktisch sinnlos steht und wartet.
Also „GroKo“: Ihr wollt den Radverkehrsplan überarbeiten und etwas für den Radfahrer tun? Dann erlasst doch einfach mal eine Verordnung, die es den Kommunen erlaubt, die netten Schilder aufzustellen. Das bringt mehr als jede schöne Versprechung in einem dicken Katalog, der alle paar Jahre aufgehübscht wird und doch nur Allgemeinplätze enthält! Und für einige Millionen Radfahrer wäre das ein richtig tolles Weihnachtsgeschenk 2014!
Bilder: wissenschaft-frankreich.de
11 Antworten auf „Grüner Pfeil für Radfahrer“
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Besonders toll sind Ampeln mit Induktionsschleifen, an denen es erst grün wird, wenn hinter einem ein Autofahrer erscheint. Weltklasse.
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In München gibt es mindestens einen Grünen Pfeil explizit für Fahrradfahrer: Am Stemmerhof (Ende Lindwurmstrasse stadtauswärts). Aber klar, ich würde mir mehr davon wünschen.
Oh, cool! Kannste da mal ein Foto machen?
Die Idee mit dem grünen Pfeil für Radfahrer finde ich als leidenschaftlicher Radfahrer sehr interessant. Aber wer garantiert dafür, dass die Radfahrer damit vernünftig umgehen. Nicht das ich als Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger damit gefährdet werde.
Naja, eine Garantie gibt es für keine Verkehrsregel. Das kann kein Argument sein. Bei unvernünftigem Verhalten würden sich die Radfahrer in den meisten Fällen aber selber gefährden. Insofern braucht man sich da nicht allzuviel Sorgen machen.
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[…] Start ins neue Jahr mit einer Diskussion zu Grünpfeilen für Radfahrer: http://itstartedwithafight.de/2013/12/24/gruner-pfeil-fur-radfahrer/ […]
Ich finde die Idee mit dem Grünpfeil ziemlich gut und eines Pilotprojektes würdig! Allerdings halte ich es für wenig sinnvoll wenn Politiker dies etscheiden sollen. In der Regel sind Verkehrsplaner. Problem bei der Radinfrastruktur in vielen Städten (ich kann das für Dresden beurteilen) ist eher, dass Politiker sich zu stark in die Verkehrsplanung einmischen. Das führt zum Beispiel dazu das kreative Lösungen von Radverkehrsplanern nicht umgesetzt werden, wenn sich die Politik dagegen stemmt.
Richtig, die Verwaltungen der Städte und Kommunen müssen es konkret entscheiden. Aber ich vermute, dass die Politik hier erst die Möglichkeit schaffen muss, dass man solche Projekte anstoßen kann – eben mit einer Anordnung.
PS: Ich habe auch noch einen neueren Artikel drüber geschrieben: Wann kommt der Grünpfeil für Radfahrer endlich nach Deutschland?