fahrstil cover 9So, komplett durchgeforstet: die neue Ausgabe von fahrstil – Das Radkulturmagazin. Thema dieses Mal: Gummi – der Stoff, ohne den kein Radfahrer auskommt!
Eigentlich schade, dass das Magazin nur vier Mal im Jahr erscheint. Dafür sind die Artikel aber wirklich hochwertig! Vor allem von den (Reise-) Reportagen bin ich angetan. Meine Highlights der aktuellen Ausgabe handeln von Schlauch(aut)omaten, dem schnellsten Radfahrer der Welt und einem kilometerreichen USAbenteuerbericht.
Einen kleine Vorgeschmack gibt es hier schon mal:

“Nach Süden im Westen” heißt der Reisebericht, den Gerolf Meyer mit Fotos unterfüttert, die einen guten Eindruck der Fahrt von Vancouver nach San Francisco vermitteln. Und vorweg, wer an Fernweh leidet, der sollte den Artikel vielleicht gar nicht lesen. Denn dann fängt das Leid erst richtig an. Die Eindrücke seiner Reise sind zum Teil schon überwältigend, wenn man sich in den mit sich selbst und der Umgebung kämpfenden Meyer hineinversetzt. Es muss wirklich atemberaubend sein, mit dem Fahrrad in einer Landschaft unterwegs zu sein, in der man an einem ganzen Tag nur vier kleine Städte durchquert. Und zwar nicht, weil man langsam vorankommt, sondern weil die Gegend einfach sehr dünn besiedelt ist. Vielleicht lernt man auf so einer Tour sich selber noch viel mehr kennen, als das Land, das man durchquert. Denn auch das erfährt man bei der Lektüre: man kann Scheitern und trotzdem wunderbar zufrieden sein.

“Wo ein Wille ist, ist noch lange kein Weg” ist eine kleine Unterhaltung über den deutschen Wald das geplante neue Waldgesetz in Hessen, das unter Mountainbikern bereits heftige Diskussionen ausgelöst hat. Wie schlimm sind sie wirklich? Ist der Wald bald noch wiederzuerkennen, wenn an den Wochenenden regelmäßig wilde Horden durchs Unterholz heizen? Und was soll eigentlich geschützt werden, der Wald, wie wir uns ihn gemeinhin vorstellen, als dunkles wildes Rückzugsgebiet? Oder doch nur der Wald, der er in Deutschland heute oft schon ist, eine große private Bewirtschaftungszone? Der Wald steht schwarz und schweiget, das stimmt freilich nich einmal im Liede mehr. Aber nicht wegen irgendwelchen Fahrradfahrern, sondern eher wegen allradgetriebenen, tonnenschweren Maschinen, die sich durch den Forst fräsen!

“Weich und giftig?” spürt der Frage nach, wieviel Gift in einem Fahrrad steckt. Genauer gesagt in den Bestandteilen, die aus Gummi oder Kunststoff sind. Die Beurteilung der Gefährlichkeit stellt immer noch ein Problem dar, weil es oft noch keine verbindlichen Grenzwerte gibt – nicht aus Schluderei, sondern weil man über Stoffe wie Schwermetalle, Phthalate, Weichmacher oder PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) einfach noch nicht genug weiß. Übertragen werden sie zumindest über Nahrung, Luft und Hautkontakt.
Wie gefährlich also sind Fahrradreifen und Griffe? Zumindest sind sie nicht ganz frei von PAK (technisch nicht möglich) und Weichmachern. Mehr ab Seite 101.

“Gib Gummi, Alter!” erzählt die spannende Geschichte von Fred Rompelberg, dem schnellsten Radfahrer der Welt. Das man sich diesen Rekord nciht im Vorbeifahren holt, ist klar. Doch wie viele Anläufe Rompelberg benötigte, was alles schief ging und warum Salz die wichtigste Zutat seines Weltrekords ist, erklärt Gunnar Fehlau, der Rompelberg in seiner niederländischen Heimat Maastricht beuschte.

Und wenn die Ausgabe schon °gummi heißt, dann darf ein grundsätzlicher Artikel über den Rohstoff natürlich nicht fehlen. “Der Stoff aus dem das Gummi ist” erklärt, woraus unsere Reifen sind und wie der Rohstoff überhaupt zu uns gekommen ist.

Also, wer sich das Ganze nicht entgehen lassen will, und das sollte wirklich niemand, der kann fahrstil hier bestellen! Am Kiosk ist das Magazin nicht so leicht zu bekommen. An größeren Bahnhöfen kann man aber Glück haben!