Ich hatte vor über drei Jahren schon mal über Haltegeländer für Radfahrende an Kreuzungen geschrieben. Die Stadt Ulm hatte den Komfort dieser Haltegriffe erkannt und so genannte „RadHalte“ an Ampeln im Innenstadtbereich montieren lassen. Nun hat Bochum nachgezogen und an einigen geeigneten Stellen Haltegriffe an Ampelmasten installieren lassen, so dass man ohne abzusteigen komfortabler und sicherer auf „Grün“ warten kann.

Als ganz neues Element der Radinfrastruktur hat die Stadt zwei Prototypen von speziellen Haltebügeln konstruieren und installieren lassen. Die Elemente sind für solche Stellen gedacht, in denen der Ampelmast nicht direkt erreichbar ist und an denen ausreichend Platz neben dem Radfahrstreifen zur Verfügung steht. Gleichzeitig wurden Stellen ausgewählt, an denen Radfahrende häufig bei „Rot“ an der Ampel ankommen. (Cooler wäre natürlich eine grüne Welle für Radfahrende.) Die Bügel bieten neben dem Griff für die Hand auch eine Fläche, auf der der rechte Fuß abgestellt werden kann. Das bietet zum Beispiel beim Start an der Ampel die Möglichkeit, mit beiden Händen am Lenker und schon in Fahrtposition starten zu können.

Haltebügel in Bochum. Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum

Mit diesen Prototypen sollen nun Erfahrungen gesammelt werden, um bei zukünftigen Konstruktionen möglicherweise Verbesserungen vornehmen zu können. Und da ist es doch schön, dass ich hier gleich die Erfahrungen des Bochumer Radfahrers Matthias teilen kann, die er unter dem oben erwähnten Beitrag zu den „RadHalten in“ Ulm gepostet hat. Insbesondere erscheinen ihm die Bochumer Haltebügel zu kurz. Sie müssten entweder länger sein oder es müssten mehrere hintereinander aufgstellt werden. Und vor allem müssen Trittbretter dicht am Radweg/Radfahrstreifen montiert werden, damit man sie überhaupt bequem und ohne Verrenkungen erreichen kann.

Ich habe solche Haltegeländer auch schon mal für eine Fahrradstraße in Osnabrück angeregt. Bisher ist nichts draus geworden. Insgesamt finde ich sie aber sehr praktisch. Und aus Kopenhagen kennt man sie ohnehin schon seit Jahren als nützliches micro design in der Radverkehrsplanung.

Foto: Stadt Ulm