Alles versiegelt, überall Autos. Unsere Städte sind alles andere als vorbereitet auf den Klimawandel. Man sieht es auch in diesem Sommer wieder, die Innenstädte heizen sich auf, Regenwasser kann nicht versickern, sondern nur abfließen. Wir müssen was tun. Die Stadt Osnabrück will deshalb „vom Reden ins Handeln kommen“.

Ein Baustein sollen dabei mobile Stadtgärten sein. In einem ersten Schritt sollen vier „Stellplätze des ruhenden Autoverkehrs für den ruhenden Fuß- und Radverkehr plus Pflanzgefäß umgenutzt werden“. Aus Parkplätzen in der Innenstadt (Hasestraße, Bierstraße, Johannisstraße) sollen mithilfe von Parklets kleine Parzellen der Aufenthaltsqualität werden. Sitzgelegenheiten und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder entstehen, wo vorher nur Blech stand.

So wie diese Sitzgelegenheit von City Decks könnten die mobilen Stadtgärten in Osnabrück aussehen.

In einem zweiten Schritt wird dieses Stadtmobiliar nach ungefähr einem halben Jahr auf andere Stellplätze verlagert, wobei die bisherigen Stellplätze nicht wieder für Autos freigegeben, sondern entsiegelt werden sollen. Je nach Standort können Bäume gepflanzt, Beete angelegt oder dauerhafte Sitz- oder Fahrradabstellmöglichkeiten errichtet werden. So soll Osnabrück grüner und klimaresistenter werden.

Was im Prinzip an einem Wochenende erledigt werden kann, dauert in Deutschland natürlich etwas länger. Denn gefördert wird das Projekt „Mobile Stadtgärten“ über EU-Mittel, was strenge Ausschreibungsbedingungen mit sich bringt. Von Oktober bis Dezember soll es drei Informationsveranstaltungen in der Innenstadt geben – auf diesen Bereich ist das Förderprogramm „Perspektive Innenstadt“ zunächst begrenzt. Mit dem Errichten der Parklets kann dann im Frühjahr 2023 gerechnet werden – pünktlich zum nächsten Hitzesommer?

City Decks hat auch kleine Module zum Abstellen von Fahrrädern im Portfolio.

Fotos: Smilla Dankert – Zukunftsnetz NRW