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Links der Woche

Links der Woche #331

Frohe Ostern euch allen. Ich halte es dieses Mal kurz. Ein Berliner Autohaus schmeißt die Autos raus – und holt Lastenräder, Elektrotransporter und Fahrräder rein. Dem Betreiber schwebt für die Zukunft ein Mobilitätshaus vor. Dort wird es vielleicht sogar Tickets für den öffentlichen Nahverkehr geben.

„Von Vertretern der Straßenbaulobby“ und „ökonomischen Partikularinteressen“ dominiert: Der auch für die Standards von Radwegen zuständigen Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen fehle es an demokratischer Legitimation, so eine Analyse von Oliver Schwedes. Sie verfehle das Gemeinwohl zugunsten des motorisierten Individualverkehrs. Sehr lesens- und vor allem bedenkswert. Haben die wenigsten auf dem Schirm.

Um die größtmögliche Freiheitseinschränkung für den anständigen Deutschen – aka Tempolimit – wird weiter gestritten. Und Andrea Petkovic sucht den Adrenalinkick. Ich wünsche euch viel Spaß bei der Lektüre und schöne Ostertage. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Kommt Zeit, kommt Rad (taz)

Ich radle, also bin ich (ZEIT Online)

Momente des puren Wahnsinns (taz)

Sofortiges Tempolimit – SPD und Grüne machen Druck (Tagesspiegel)

Fahrräder selber reparieren in offenen Werkstätten (Deutschlandfunk Nova)

Ein Berliner Autohaus nimmt die Verkehrswende vorweg (Deutschlandfunk Kultur)

Fahrgastverband warnt vor vollen Ferienzügen durch Neun-Euro-Ticket (ZEIT Online)

Was tun gegen Falschparker auf Fuß- und Radwegen? – Fahrrad, Recht und Anwalt (rechtskontor49)

Klimafreundlich pendeln: Berliner Denkfabrik zeigt Wege für Verkehrswende auf (Frankfurter Rundschau)

Verkehrswissenschaft zwischen demokratie und Expertokratie. das beispiel der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (TU Berlin)




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8 Antworten auf „Links der Woche #331“

„Wir reden schon so lange über die Mobilität der Zukunft, dass inzwischen zwar die Zukunft da ist, die neue Mobilität aber leider immer noch nicht. Ich sehe immer noch Autos. Überall Autos. ‍♂️“
Stimmt nicht ganz ……
Ich sehe jeden Morgen wenn ich von Büren nach Hollage zur Arbeit fahre ( und Abends in der Gegenrichtung ) viele Radfahrer- und zwar bei jedem Wetter ….egal ob ich über Halen fahre, am Kanal oder To Pye/ Brockhauser Str . .
Insofern bin ich guter Hoffnung das das ausbaufähig ist . Wichtig ist nur das wir weiter Druck machen um die Infrastruktur auszubauen.
Und auch auf den Überlandstrecken die ich täglich mit dem Lkw zurücklegen werden die Radfahrer immer mehr ….
Das mag natürlich auch den aktuellen Spritpreisen geschuldet sein….

@Uwe Trettin: „Viele Autos“ und „viele Fahrräder“ ist kein Widerspruch. Es ist schon lange bekannt, daß sich neue Radfahrer hauptsächlich aus Passagieren des ÖPNV und (zum geringeren Teil) aus Fußgängern rekrutieren. Niederländische Städte sind ein gutes Beispiel für gleichzeitig hohen Anteil des MIV und hohen Anteil des Radverkehrs.

Wer „Infrastruktur“ ausbaut fördert den MIV. Wenn die zweirädrigen Verkehrshindernisse aus dem Weg geräumt sind, wird das Auto noch attraktiver.

In Anbetracht der Autoposer und Motorradhorden vom Wochenende stelle ich fest:
Der Spritt ist noch viel zu billig, oder die Löhne viel zu hoch.

Radfahrer sieht man derzeit immer mehr, weil die Schönwetterfahrer und Rentnerdrohnen nach der Winterpause wieder aus dem Loch kriechen.

Was die Infrastruktur angeht finde ich hier in BS gerade witzig, dass man Geld in die Hand nimmt um ganz neue Umwege für ein überregional bekanntes „Leuchtturmprojekt“ zu bauen, oder Freizeit-Wege auf 300m länge um 20m von der Straße weg zu verlagern, aber Bestandswege seit Jahrzehnten nicht repariert und Probleme nicht beseitigt.

Wer den Bau von getrennten Radwegen fordert ist Teil der Straßenbaulobby.

Die FGSV ist nicht fpr die Standards zuständig. Richtlinien kann jeder entwickeln. Das Problem ist die fehlende Konkurrenz und das keiner so recht hinterfragt, was die FGSV so macht. Aber nirgends gibt es eine gesetzliche Zuständigkeitsregelung für den privaten Verein.

Ich finde es wenig geschickt, in der Tempolimit-Debatte das ausgelutschte und schwache CO₂-Argument zu bringen. Das macht es den Befürwortern sehr leicht, sich darauf zu konzentrieren und es zu entkräften. Die Einsparung der Emissionen soll sich im Bereich von gewaltigen 7 ‰ bewegen (und das wohl auch nur, wenn sich jeder daran hält).

Davon wird das meinem Empfinden nach viel gewichtigere Argument von geschätzten 140 Verkehrstoten verdeckt. 140 jährlich! Nur für „Fahrvergnügen“. Dazu habe ich noch keine Gegenargumente vernommen. Müssen ja auch nicht kommen, wenn man stattdessen über CO₂ diskutieren kann.

Das Thema interessiert mich aber auch nicht übermäßig stark, solange ich als Radfahrer ohnehin nicht Autobahnen befahren darf und es ein Riesentheater bis hin zu Radiodurchsagen gibt, wenn es doch mal ein Radfahrer tut.

Hallo Daniel, dir auch frohe Ostern gehabt zu haben und vielen, dass du diesen Blog hier führst. Ich schaue immer regelmäßig, was du hier so neues postest.

Alles gute und sichere Fahrt!

Dominik

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