Es hat mal wieder länger gedauert, aber nun ist auch die zweite „ad hoc“-Maßnahme für mehr Radverkehrssicherheit am Wallring in Osnabrück fertig. Der Radfahrstreifen am Natruper-Tor-Wall wechselte bisher vom rechten Fahrbahnrand in eine Mittellage zwischen drei Geradeaus- und zwei Abbiegespuren. Dafür gab es sogar ein von der Stadt designtes Verkehrsschild. Ich hatte die Stelle auch schon 2017 dem NDR für die Doku „Der Fahrradkrieg“ gezeigt. Jetzt wurde eine Abbiegespur in einen kurzen geschützten Radweg umgewandelt und die Ameplschaltungen für Rad- und motorisierten Verkehr werden getrennt.

Anfang Dezember hatte der Stadtrat auf Initiative der Verwaltung und nach einem weiteren tödlichen Unfall am Wall beschlossen, „aufgrund des aktuellen und unter Berücksichtigung bisherigen Unfallgeschehens im Bereich des Heger-Tor-Walls (…) kurzfristige Maßnahmen zur substanziellen Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrende zu ergreifen“. Konkret hieß das damals, zunächst zwei Kreuzungen für Radfahrende sicherer zu machen. Die erste am Heger-Tor-Wall wurde noch vor Weihnachten umgestaltet.

„Um Radfahrern auf dem gesamten Wall Sicherheit zu gewährleisten sind intensive Planungen und umfangreiche Arbeiten erforderlich“, sagte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter am Donnerstag bei einem Termin vor Ort. Das benötige aber Zeit. Und so entschärft man jetzt zunächst Kreuzungen, wo es kurzfristig möglich ist. Der Radfahrstreifen am Natruper-Tor-Wall ist zwar immer noch sehr unangenehm – die intensiven Planungen werden aber hoffentlich irgendwann dazu führen, dass sich auch das ändert-, aber die Situation an der Kreuzung ist nun definitiv sicherer.

Bei diesen zwei Maßnahmen soll es aber nicht bleiben. „Eine AG aus Fachdienststellen der Stadt, der Polizei und der Verkehrsbetriebe arbeitet seit Jahresbeginn mit Hochdruck daran, die Knotenpunkte des Wallrings dahingehend zu prüfen, welche ad hoc-Maßnahmen / Maßnahmen mit kleinerem baulichen Aufwand umgesetzt werden können, um die Radverkehrssicherheit zu erhöhen, insbesondere den Konflikt zwischen abbiegenden Autos oder Lkw und Radverkehr zu verhindern“, heißt es seitens der Verwaltung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen müssten aber noch von der Verwaltungsspitze und der Politik beschlossen werden, daher könne momentan noch keine Aussage zu konkreten Maßnahmen und Zeitpunkten gemacht werden.

Fotos: dd