Es hat mal wieder länger gedauert, aber nun ist auch die zweite „ad hoc“-Maßnahme für mehr Radverkehrssicherheit am Wallring in Osnabrück fertig. Der Radfahrstreifen am Natruper-Tor-Wall wechselte bisher vom rechten Fahrbahnrand in eine Mittellage zwischen drei Geradeaus- und zwei Abbiegespuren. Dafür gab es sogar ein von der Stadt designtes Verkehrsschild. Ich hatte die Stelle auch schon 2017 dem NDR für die Doku „Der Fahrradkrieg“ gezeigt. Jetzt wurde eine Abbiegespur in einen kurzen geschützten Radweg umgewandelt und die Ameplschaltungen für Rad- und motorisierten Verkehr werden getrennt.
Anfang Dezember hatte der Stadtrat auf Initiative der Verwaltung und nach einem weiteren tödlichen Unfall am Wall beschlossen, „aufgrund des aktuellen und unter Berücksichtigung bisherigen Unfallgeschehens im Bereich des Heger-Tor-Walls (…) kurzfristige Maßnahmen zur substanziellen Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrende zu ergreifen“. Konkret hieß das damals, zunächst zwei Kreuzungen für Radfahrende sicherer zu machen. Die erste am Heger-Tor-Wall wurde noch vor Weihnachten umgestaltet.
„Um Radfahrern auf dem gesamten Wall Sicherheit zu gewährleisten sind intensive Planungen und umfangreiche Arbeiten erforderlich“, sagte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter am Donnerstag bei einem Termin vor Ort. Das benötige aber Zeit. Und so entschärft man jetzt zunächst Kreuzungen, wo es kurzfristig möglich ist. Der Radfahrstreifen am Natruper-Tor-Wall ist zwar immer noch sehr unangenehm – die intensiven Planungen werden aber hoffentlich irgendwann dazu führen, dass sich auch das ändert-, aber die Situation an der Kreuzung ist nun definitiv sicherer.
Der neue Radweg an der Heger-Tor-Kreuzung ist zwar noch nicht eröffnet, ich habe ihn aber schon mal getestet. Hier im „Alt vs Neu“-Vergleich. pic.twitter.com/19kQ3oV8fW
— Daniel (@SecretCoAuthor) March 10, 2022
Bei diesen zwei Maßnahmen soll es aber nicht bleiben. „Eine AG aus Fachdienststellen der Stadt, der Polizei und der Verkehrsbetriebe arbeitet seit Jahresbeginn mit Hochdruck daran, die Knotenpunkte des Wallrings dahingehend zu prüfen, welche ad hoc-Maßnahmen / Maßnahmen mit kleinerem baulichen Aufwand umgesetzt werden können, um die Radverkehrssicherheit zu erhöhen, insbesondere den Konflikt zwischen abbiegenden Autos oder Lkw und Radverkehr zu verhindern“, heißt es seitens der Verwaltung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen müssten aber noch von der Verwaltungsspitze und der Politik beschlossen werden, daher könne momentan noch keine Aussage zu konkreten Maßnahmen und Zeitpunkten gemacht werden.
2 Antworten auf „Mehr Platz fürs Rad: Nächste Abbiegespur wird zu Radweg“
Wirklich gut jetzt, man fragt sich warum das jemals anders war. Aber leider keine Rose ohne Dornen:
Warum ist das unselige Schild „Bitte Einordnen“ noch nicht weg?
Hat die Baufirma keinen Besen? Auch auf dem Video sieht man den vielen Sand auf dem neuen Stück Radweg.
Der neue Verlauf sollte deutlicher (rot?) markiert werden. Der Radfahrer vor mir zog plötzlich links rüber, wohl wie er es gewohnt war, und fand sich mitten zwischen den Autos wieder!
Geht doch!
Das Schild ist weg, ein Besen wurde gefunden und irgendwie ist der neue Verlauf jetzt klarer.
Für Autofahrer hätte man übrigens ein Riesenschild angebracht mit „Achtung, Verkehrsführung geändert!“