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Links der Woche

Links der Woche #300

Großes iswaf-Jubiläum! Vor ziemlich genau sechs Jahren, am 23. August 2015, gab es zum ersten Mal die Links der Woche – u.a. mit Ljubljanas kurzem Prozess mit dem Autoverkehr und dem auch damals schon geltenden Überholabstand zu Radfahrenden. Heute bekommt ihr hier also die 300. Ausgabe geliefert.

Jedes dritte verkaufte Auto ist mittlerweile ein SUV. Quarks hat eine wirklich sehr sehenswerte Sendung produziert, die der Frage nachgeht, warum Autos immer größer werden und ob dieser Trend in Zeiten des Klimawandels und platzender Innenstädte überhaupt noch vertetbar ist. Natürlich nicht.

Ein bisschen was zur leicht hysterischen Lastenrad-Debatte ist auch noch dabei. Am Montag gabs hier ja schon was. Ausnahmsweise liste ich auch mal einen Artikel, der sich bei der Süddeutschen hinter der Bezahlschranke versteckt. Aber er ist wirklich sehr lesenwert.

Und dann hat Minister Scheuer noch den Startschuss für das 500 Millionen Euro teure „Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft“ in München gegeben (ein Wahlkampfgeschenk an die CSU im bayerischen Landtagswahlkampf), das die Mobilität der Handwerker im ländlichen Raum sichern soll. Bleibt die Frage, wie viele Betonmischer der Handwerker im ländlichen Raum eigentlich mit einem Flugtaxi transportieren kann? Viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Fahrräder für alle Fälle (taz)

Ein bayerischer Visionär (Spiegel)

Das Tal der Tunnel (Süddeutsche Zeitung)

Es ist doch nur ein Fahrrad (ZEIT Online)

Zentrum der offenen Fragen (Süddeutsche Zeitung)

Wahlkampf mit der Lastenrad-Prämie (Tagesschau)

Wie wütend kann man auf ein Rad sein? (Süddeutsche Zeitung)

Grüne wollen 1000 Euro Zuschuss für Lastenfahrräder (Spiegel)

SUV & Co: Warum werden unsere Autos immer größer? (Quarks)

Das Auto soll nicht mehr im Mittelpunkt stehen (Süddeutsche Zeitung)

Warum ein Lastenrad-Bonus nicht nur hippen Großstädtern nützt (Spiegel)

„Vergabe nach Gutsherrenart“: Widerstand gegen Scheuers Forschungszentrum (Handelsblatt)




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11 Antworten auf „Links der Woche #300“

Quarks hat eine wirklich sehr sehenswerte Sendung produziert, die der Frage nachgeht, warum Autos immer größer werden und ob dieser Trend in Zeiten des Klimawandels und platzender Innenstädte überhaupt noch vertetbar ist.

Wie groß Autos sind, ist tatsächlich vollkommen egal. Es hilft überhaupt nichts, wenn wir uns auf Nebenkriegsschauplätzen verzetteln. Im Grunde helfen wir mit solchen Klein-Klein noch den Autofreunden.

Die beiden wichtigsten Ziele lauten: 90 % weniger motorisierter Individualverkehr und 50 % weniger Asphaltfläche.

genau, vier asphaltierte Wege an Straßen und mehrere Feldwege, der ADFC und andere Fahrradclubs hier fordern auf der gleichen Strecke noch nen Radschnellweg mit Beleuchtung und malen ihre Wunschstrecke durch ein Biotop! Finde den Fehler!

Du übertreibst…. de facto können wir viele Fahrbahnen direkt vom Autoverkehr für Radfahrer umwidmen, siehe PopUp-Radwege ….
Und ansonsten sollten die Radwege heutigem Standard entsprechen….. sonst bekommen wir die Leute nicht aus den Autos!

stelllenweise etwas breitere Radwege ja bitte, Rücknahme von Fahrspuren auch soweit OK.

Ich übertreibe nicht, ich bewerte die Forderungen und das Treiben der Radinitiativen in meiner Umgebung als unabhängiger Radfahrer.

ADFC und Radintitiativen fordern nämlich in der Tat Radschnellwege durch eine Biotopzone und auch dort, wo schon mehrere benutzbare Radwege existieren.
Da malen ein paar „Experten“ etwas am Computer in den Stadtplan und alle Teilnehmer nicken es bei der Präsentation ab, ohne überhaupt Ortskenntnis zu haben und zu verstehen, was die Vordenker da gemalt haben.

Ich kann mich noch gut an Strößenreuthers Vortrag vor ca 3-4 Jahren hier erinnern, die Gründung einer neuen „Initiative“ fand an dem Tag statt, hunderte Radfahrer trugen sich in ne Liste ein, es wurde Beifall geklatscht. Im nachhinein betrachtet, hatte die Veranstaltung eher den Charakter einer Kaffeefahrt.
Heute seh ich den Radenscheid als gescheitert und die „neue“ Radinitiative ist durchsetzt und beeinflusst von altbekannten Führungspersonen und Betonköpfen.

@ Uwe Trettin

Auf den meisten Straßen in Städten und erst recht auf dem Land reicht künftig eine Fahrspur, in regelmäßigen Abständen gibt es dann Ausweichstellen bei Gegenverkehr.

Wir dürfen uns nicht an der heutigen Verkehrswelt orientieren. Bei 90 % weniger MIV fallen sehr viele Probleme ganz automatisch weg.

Erkläre mir mal wie du in der Fläche ( sprich auf dem platten Land ) 90% weniger MIV realisieren willst ?
Back to 3- Felder Wirtschaft? Wie soll der Warenverkehr bei deinem Verkehrsmodell funktionieren?
Oder verzichtest du demnächst auf Smartphone und Computer ? Lebensmittel nur noch vom Landwirt nebenan? Oder gibt’s den vielleicht garnicht mehr weil er von Peta zugrunde gemobbt wurde?
Ich hätte doch mal gerne etwas ausführlichere Informationen zu deinem -90% Modell…..

@ Uwe Trettin

Das Artensterben ist das größte Umweltproblem unseres Landes, und zwar seit den 70er Jahren. Die Hauptursache ist die Zerstörung von Lebensräumen durch Flächenverbrauch, also Zersiedelung inkl. des dafür nötigen Straßennetzes.

Wenn wir das Artensterben zurückdrehen wollen, muss das Landleben unbequem und teuer werden, und zwar schnell. Das Leben in der Stadt ist die ökologischste Lebensform für den Menschen, das muss gefördert werden.

Ich weiß, dass das nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Die Frage ist aber letztlich, wie bedrohlich wir das Artensterben finden.

@Tim,
Das Artensterben ist nicht nur durch den Flächenverbrauch zu erklären, sondern auch hauptsächlich durch Pflanzenschutzmittel, Monokulturen, umgezüchtete und genmanipulierte Pflanzen in der Landwirtschaft. Der Mensch hat für die Optimierung seiner Ernteerträge und Viehzucht in die Nahrungskreisläufe und Lebensräume von Insekten, Vögeln und Tieren eingegriffen.

Und nicht nur das schicke Eigenheim im Neubaugebiet auf dem Land vernichtet Lebensräume, sondern auch die überall aus dem Boden gestampften Gewerbe- und Industriegebiete. Und da fangen wir mal bei den vielen Stadtmenschen an, welche im Internetversandhandel bestellen und die Lieferung am besten noch am selben Tag haben wollen, dafür müssen auch Logistikzentren in diesen neuen Gewerbegebieten gerne nah an der Autobahn entstehen.
Die anderen tollen Stadtmenschen kaufen in Supermärkten, Baumärkten und Möbeldiscountern ein… und wo stehen diese, richtig, meistens draußen im stetig wachsenden Gewerbegebiet, weil in der Fußgängerzone der Innenstadt die Geschäftsflächen und Parkplätze ungeeignet sind.

Das ganze Thema ist viel komplexer und wirksamer Umweltschutz verlangt eine Umstrukturierung und Umdenken in ganz vielen Bereichen. Leider ist der Mensch zu egoistich und kann sein Verhalten nicht wirklich ändern.
Sieht man irgendwie auch an den Antworten in der Reportage zu den SUVs….. „mein Auto ist doch garnicht der größte“, „ich brauche das wegen……“

Und dann kommt noch der Urlaub hinzu, überall wachsen Hotels aus dem Boden, werden Skipisten gebaut, Freizeitparks eröffnet, fahren Kreuzfahrtschiffe, fliegen Flugzeue, uvm. Das sind auch so Sachen, die unsere Umwelt beeinträchtigen und verändern.

Naja, die Quittung wird die Menschheit sicher noch bekommen. Superkomprimierte Hochhausstädte werden auch nicht die Lösung für die Menschheit sein, denn dafür weren auch Baustoffe wie Kies für den Beton gebraucht, welche unter Wäldern und Ackerfläcehn liegen. Außerden ist hinlänglich bekannt, dass Hochhaussiedlungen zu mehr Ghettoisierung, sozial-pschychischen Problemen und Vereinsamung führen.

eigentlich müsste man die Menschheit auf diesem Planeten wieder auf ca 1-2 Mrd reduzieren.

@ BSER

Die Belastung des Grundwassers mit Pflanzenschutzmitteln nimmt seit Jahrzehnten ab, ebenso die landwirtschaftliche Nutzfläche. Was immer noch zunimmt: die Besiedlungsfläche. Und Besiedlung ist der Umweltkiller Nr. 1. Darum führt an der massiven Verdichtung und einem Rückbau der Landbesiedlung kein Weg vorbei, so schmerzhaft das auch für uns alles ist.

„eigentlich müsste man die Menschheit auf diesem Planeten wieder auf ca 1-2 Mrd reduzieren.“

Jeder Misanthrop hat es in der Hand, seinen ganz persönlichen Beitrag zur Reduzierung der Weltbevölkerung zu leisten, keiner tut es. Sehr glaubhaft, diese Argumentation. :)

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