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Links der Woche

Links der Woche #296

Immer wieder sonntags. Ich hatte es diese Woche ein bisschen mit der CDU. Es ist wirklich anstrengend, progressive Entwicklungen (wie autofreie Innenstädte) im Ausland zu bestaunen, und gleichzeitig zu wissen, dass diese zwar irgendwann auch „zu uns“ kommen werden, die CDU aber erst mal jahrelang daran arbeitet, das zu verhindern bzw. hinauszuzögern. Ein nerviges Spiel auf Zeit, um an der Vergangenheit festhalten zu können.

So auch in Sachen Tempolimit. Andreas Scheuer und Christian Lindner wissen, dass ein Tempolimit den Verkehr sicherer und sauberer machen würde. Aber sie sind der Meinung, dass diese Fortschritte es nicht rechtfertigen, die „Freiheit“ auf der Autobahn dafür zu beschneiden.

Es gibt mal wieder die Erkenntnis, dass das System ein finanzielles Fass ohne Boden ist. Sie kommt nur immer noch nicht überall an. Umso schöner, dass dieses Mal die Frankfurter Allgemeine drüber berichtet. Viel Spaß bei der Lektüre. Und wem das Angebot von it started with a fight etwas wert ist, kann gerne etwas in die digitale Kaffeekasse werfen.

Rollrasen statt Raser (taz)

Festgefahren (ZEIT Online)

Da ist Bewegung drin (Süddeutsche Zeitung)

„Das Auto ist ein Geldgrab“ (Frankfurter Allgemeine)

Parken am Straßenrand wird teurer (Süddeutsche Zeitung)




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12 Antworten auf „Links der Woche #296“

der 2m/1.5m Überholabstand wird von 90% auch nicht eingehalten, wenn auf der Gegenfahrbahn kein Verkehr ist bzw die Straße breit genug ist. kostet ja Mühe, richtig auszuweichen und von der Ideallinie (die auf der Straße ja für das Auto durch Mittellinie/Seitenlinie otimiert ist) abzuweichen

Wenn die 2m außerorts tatsächlich eingehalten würden, wäre ein Überholen in den meisten Situationen gar nicht mehr möglich. Interessiert sich keiner für, wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern, ist ja nicht kontrollierbar und wird nicht kontrolliert.

Und kein Scherz: tatsächlich ist der Erfolg des Gravelbikes m.E. wirklich ein Stück begründet, dadurch dass man ätzende Bundesstraßen umfahren kann.

Auch ich als selbstbewusster Radler, der vor Autos wenig Angst hat, auch ich habe resigniert und gehe vielen Situationen mittlerweile lieber aus dem Weg.

vielleicht erleben wir das noch, dass vollständig autonom fahrende Kfz durch Radler 10minu am überholen gehindert werden, weil der Algorithmus keine 2m erkennt…..hahahaha

viel wahrscheinlicher ist: Straßen werden für Radfahrer gesperrt, damit autonomes Fahren umsetzbar ist….

Ja, dass ‚Gravelbikes‘ mit der Umstrukturierung des Straßennetzes in Zusammenhang stehen (Fahrbahnen auf Verbindungsstraßen exklusiv für den wachsenden Autoverkehr) scheint stimmig.
Es ziehen ja alle – ganz im Sinne der Autoindustrie und deren Lobbys – an einem Strang.
Spätestens seit CDU-Strössenreuthers ‚Radentscheiden‘ sind weite Teile auch der Radlobbys darauf eingeschwenkt fahrradfreie Fahrbahnen zu fordern (auch wenn das rhetorisch anders, ‚fahrradfreundlich‘, präsentiert wird), die Autolobby ist seit eh und je für reine Autofahrbahnen (Autobahnisierung des Strassennetzes), und die Verkehrsministerien werden nicht müde dies durch Radwegebau, Sperrungen (Z.254) und Regelwerke durchzusetzen.
Die Regelung um die Überholabstände spitzt ja nun die Problematik zu: einerseits ist es gut und richtig das Engüberholen zu sanktionieren, andererseits führt die strenge Auslegung der neuen Regel unter gegebenen Bedingungen unweigerlich zum Totalausschluss des Radverkehrs aus dem allgemeinen Straßen- bzw. Fahrbahnnetz – zumindest auf den für Verkehr relevanten Strecken.
So wie Radverkehr derzeit ‚gefördert‘ wird lässt sich absehen, dass dies lediglich eine Modernisierung und Effektivierung des weiter wachsenden Autoverkehrs darstellt.
Preisgünstige Stauentlastung steht im Zentrum (lets go dutch! mit pull&pull), wodurch die Reisezeiten des MIV weiter beschleunigt werden sollen.
Bislang läuft das mit dem Segen vieler ‚RadaktivistInnen‘) ziemlich reibungslos.
Effekte:
– Ausweitung der MIV-Erreichbarkeitsradien
– erweiterte Arbeitmarktflexibilisierung mit längeren Wegen zw. Arbeiten & Wohnen
– Suburbanisierung mit steigenden Immobilienrenditen in den Zentren und weiter ansteigender
– Flächenversiegelung

Im Grunde ist es ein echtes Kuriosum, dass ‚Radlobby‘ und ‚Autolobby‘ dabei an einem Strang ziehen, obschon ‚eigentlich‘ eher antagonistische Zielsetzungen hinter den AkteurInnen der ‚Bewegungen‘ stehen.

Naturzerstörung vs. Naturerhalt

Mobilität als exklusives privates Wohnzimmer
vs. aktive inklusive Mobilität

Permanente Beschleunigung vs. Regionen der kurzen Wege

Einer der Gründe für diese bizarre Entwicklung mag der naive Kinderglaube an die ökologische Wirkung der These ‚Ein Weg, der mit dem Fahrrad zurückgelegt wird spart eine Autofahrt ein‘ sein.
Zwar stimmt es, dass es eine Wegezahlkonstanz gibt (ca. 3,5), aber die ökologisch viel entscheidendere Reisezeitkonstanz (70-90min.) mit allen ihren verkehrsinduzierenden Implikationen wird dabei komplett ausgeklammert.
So wird denn nun mit schwarz/grün oder schwarz/rot oder schwarz/gelb oder schwarz/gelb/grün oder schwarz/gelb/rot auf Kosten der Ökosphäre der autogerechte Umbau des Straßennetzes vollzogen werden, ebenso, wie seinerzeit alle Parteien die Flüsse in enge Betonbetten gepfercht haben ohne die zu erwartenden Nebenwirkungen zu beachten (umfassende Folgenabschätzung). Teurer Rückbau für die kommenden Generationen war die Folge dieser verfehlten Politik.
FALLS sich irgendwann mal eine umwelt- und menschengerechte Mobilität herausbilden sollte, wird es zu den Altlasten gehören die zig-tausende Kilometer an flächenversiegelnden ‚Radwegen‘ zurückzubauen, das Material zu entsorgen oder zu recyclen …
p.s.: eine Veränderung der StVZO könnte das Problem des Engüberholens und der Flächenversiegelung übrigens entschärfen ohne dass bereits – wie es ökol. und sozial notwendig wäre – der MIV auf 5-10% des heutigen Ausmaßes zurückgestutzt worden ist:
Maximalbreite für PKW incl. Spiegel: 170cm
Was hätte das für Folgen?
Was spräche dagegen?

Hochverehrter Herr Krückmann,

Jetzt bin ich tatsächlich am Grübeln ob „Autobahnisierung“ oder „Effektivierung“ die Worthülse des Monats werden soll.

Aber hey, lets go dutch! mit pull&pull, und ignoriert dabei die aktive inklusive Mobilität, wobei die Wegezahlkonstanz keine Chance gegen die Reisezeitkonstanz (eigentlich auch glasklare Worthülsenkandidaten) hat. Denn nur verkehrsinduzierende Implikationen können den Totalausschluss des Radverkehrs durch Ausweitung der MIV-Erreichbarkeitsradien – natürlich nur in enge Betonbetten gepfercht – erreichen.

Was hätte das für Folgen?
Was spräche dagegen?
Was spräche dafür?
Wem hätte es die Sprache verschlagen?
Oder sind die Folgen etwa schwarz/grün oder schwarz/rot oder schwarz/gelb oder schwarz/gelb/grün oder schwarz/gelb/rot oder lila/rosa/türkis/lavendel/ocker?
Fragen über Fragen.

Mit fragenüberlasteten Grüßen

Antoine Theodore Zeppelin Edelweiß

Herr Krückmann: viel einfacher wäre in der Tat der Ansatz das sich alle an die Verkehrsregeln halten und Rücksicht aufeinander nehmen. Dann bräuchten wir keine Radwege ….
Aber da wir nicht in einer idealen Welt leben , müssen wir wohl weiter für Radwege sorgen . Diese müssen aber nicht zwangsläufig mit Flächenverbrauch einhergehen, sondern können vielfach auch den Flächen für den (auch ruhenden ) Autoverkehr entzogen werden.

Das geht allenfalls punktuell im innerstädtischen Netz.
Überregional ist das derzeit immer mit zusätzlicher Flächenversiegelung verbunden.
Bei TAUGLICHEN Radwegen (also mind.2×2,50m oder einseitig >4m) und der Kilometerzahl des relevanten Teils des allgem. Verkehsnetzes ist das ökologisch ein absolutes NoGo!
Von der Induzierung zusätzlichen Autoverkehrs mal ganz abgesehen.

@Uwe Trettin: „viel einfacher wäre in der Tat der Ansatz das sich alle an die Verkehrsregeln halten und Rücksicht aufeinander nehmen. Dann bräuchten wir keine Radwege ….“

Ist gerade wieder Märchenstunde?

Auf dem Radweg drohen Gefahren von links, von vorn und von rechts, und das bei häufig eingeschränkten Sichtverhältnissen und außerhalb des Aufmerksamkeitsbereiches der Führer motorisierter Fahrzeuge. Das Fahren auf Radwegen ist deutlich komplexer und somit unfallträchtiger als das Fahren auf der Fahrbahn.

Entgegen Käpt’n Trettins Erzählungen erfordern fahrbahnbegleitende Radwege erheblich mehr Rücksicht der Verkehrsteilnehmer und sollten, wenn überhaupt, nur in unfallarmen Gegenden mit hoher Verkehrsdisziplin angelegt werden.

Oder kann mir jemand erklären, warum vermeintlich blutrünstige Kraftfahrer massenhaft Radfahrer auf der Fahrbahn in den Graben rammen anstatt diese einfach zu überholen, dieselben Kraftfahrer jedoch, sobald sie an einer Kreuzung rechts abbiegen, sich blitzartig in vorbildliche Musterschüler verwandeln, ihre Geschwindigkeit auf wenige km/h reduzieren, ihren Kopf für den Schulterblick nach rechts drehen, um durch die Schießscharten moderner Autos hindurch nach Radfahrern Ausschau halten, und falls der Blick durch weitere Sichthindernisse wie Stehzeuge, Schilder oder Vegetation versperrt sein sollte, sich langsam vortasten, auch den Blick nach links wenden, und erst wenn alles frei ist, den Radweg mit ihrem tonnenschweren Fahrzeug queren? Woher kommt der Glaube an diese wundersame Metamorphose?

„Mal wieder abends durch die Stadt geradelt. Gibt es inzwischen selbstfahrende Autos oder warum hantiert jeder zweite Autofahrer mit dem Smartphone?“————-Sorry Daniel – aber hier ist deine Wahrnehmung recht einseitig. Diese Unsitte ist leider auch bei Radfahrern und Fußgängern weit verbreitet ; und dann auch noch mit Kopfhörern akustisch gegen die Umwelt abgeschottet. Das kann nur in die Hose gehen…..

„Das kommt dabei heraus, wenn ein „Fahrrad-Lifestyle-Magazin“ in der „Motor Presse“ erscheint…“ ————
Totale Schei*e :
Wenn ich mit Auto oder LKW unterwegs bin habe ich beim Überholen die Mindestabstände einzuhalten bzw eben nicht zu überholen.
Einzige vertretbare Ausnahme wäre für mich , wenn der Radfahrer mich durchwinkt- und dann auch nur langsam und vorsichtig vorbei . Aber : da in diesem Artikel explizit die Rennradfraktion erwähnt wird noch Folgendes: auch Rennradfahrer gehören auf den Radweg ! Es ist ein weit verbreiteter Irrtum das Rennradfahrer die Straße benutzen dürfen . Wir brauchen keinen Rudi Altig für Arme auf der Straße- wenn nebenan ein guter Radweg ist ! Und besonders peinlich ist die Nummer wenn ich diese Spinner dann mit Fatbike oder Tourenrad überhole…..

#Kinder auf dem #Fahrrad transportieren:
Der Test ist ziemlich realistisch. Schlussfolgerung daraus :
-eine Reduzierung des Tempos für Autos ist der wichtigste Faktor.
– eine glatte Fläche der Autos ist wichtig, sogenannte Kuhfänger oder ähnliches Anbauten sind zu verbieten.
– der Kopfteil der Kindersitze sollte auch seitlich nach vorne gezogen sein um einen direkten Aufprall zu verhindern und eine weitere Pufferzone zu bilden. Außerdem sollten die Kindersitze so geformt sein , das die Kids einen Helm tragen können.
– die Kinder sollten generell einen Helm tragen ; nicht nur wegen Unfällen mit Autos, sondern auch für den Fall das das Fahrrad ( warum auch immer ) umfällt .
Ich gehöre noch zu der Generation die auf dem Gepäckträger oder in Sitzschalen vor oder hinter de m Lenker transportiert wurden ( Zehen in den Speichen oder herunterfallen/ herausfallen waren an der Tagesordnung) ; das können wir heute besser .
Allen Kindern eine gute und unfallfreie Fahrt ….

Ach Herr Trettin,

nun pusten Sie mal durch, gönnen sich ein Sonntagabendbierchen und entspannen Sie sich. Permanente Schnappatmung soll ja nicht sehr förderlich für die Gesundheit sein.
Mit sommerlichen Grüßen
atze

Ach , Herr „atze“….
Ich vefalle noch nicht mal in Schnappatmung wenn ich den Brocken hochfahre …..
Eine schöne Woche noch….

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